Antriebsmodul für E-Fahrzeuge,

Das im Rahmen des Verbundprojekts ESKAM gemeinsam entwickelte Antriebsmodul für elektrische Fahrzeuge mit ölgekühlten Elektromotoren von Groschopp ist nun serienreif. (Bild: Groschopp)

Das komplette Antriebsmodul für die Vorder- und/oder Hinterachse besteht aus zwei ölgekühlten Elektromotoren mit Getriebe und Elektronik. Es erreicht bei einer Abgabeleistung von 2 x 32 kW eine Drehzahl von 20.000 1/min, es steht ein maximales Drehmoment von 2 x 45 Nm zur Verfügung.

„Wir freuen uns sehr, das Projektziel erreicht zu haben“, erläutert Wolfgang Pflug, Vorstand bei Groschopp und Koordinator des Verbundprojekts ESKAM. „Bei der Entwicklung des Prototyps hat uns die Größe der Antriebe an die Grenzen des physikalisch Machbaren gebracht. Umso schöner ist es, nun ein serienreifes Produkt vorstellen zu können.“

Besserer Wirkungsgrad als andere E-Motoren

Das Antriebsmodul für elektrische Fahrzeuge haben sieben namhafte mittelständische Firmen, ein Fraunhofer-Institut und drei Hochschulen gemeinsam entwickelt. Die neu entwickelten Elektromotoren von Groschopp sind ein entscheidender Teil der Lösung: Sie sind nicht auf teure Permanentmagnete angewiesen und erreichen im realen Fahrbetrieb einen weitaus besseren Wirkungsgrad als traditionelle E-Motoren. Ein weiterer Vorteil der Motoren liegt in ihrer Skalierbarkeit – wird eine höhere Motorleistung benötigt, kann Groschopp das eingesetzte aktive Eisen von 150 Millimeter auf bis zu 250 Millimeter verlängern. „Das entspricht einer Leistungssteigerung von bis zu 50 Prozent“, betont Wolfgang Pflug. „Allerdings sind dann auch Verstärkungen im Getriebe und in der Elektronik notwendig, um dieses Mehr an Leistung an das Rad zu bekommen.“

Nicht nur bei den Motoren, sondern auch bei allen anderen Komponenten des Antriebsmoduls wurde auf Skalierbarkeit geachtet – somit ist das Antriebsmodul gleichermaßen für Klein- und Großserien geeignet. Die Einsatzszenarien sind entsprechend vielfältig. So lassen sich mit dem Antriebsmodul bestehende Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren auf Elektrobetrieb umrüsten oder auch zu Hybridfahrzeugen umbauen. Es ist aber auch denkbar, das Antriebsmodul in Kleinserien von Neufahrzeugen einzusetzen, zum Beispiel in Stadt-Automobilen oder wie geplant in Stadtlieferfahrzeugen, die bis zu 1,5 Tonnen an Waren zur Auslieferung bringen können.

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