Centigrade überrascht mit VR-Demonstration 1

Während drei ereignisreicher Tage präsentierte sich Centigrade beim Automatisierungstreff 2015 in Böblingen als Partner für User Experience Design und Entwicklung. Interessierte Entscheider und Praktiker informierten sich bei Centigrade darüber, wie Usability und Design Optimierungen deutliche Businesswerte generieren – vor allem vor dem Hintergrund des vielzitierten Industrie-4.0-Begriffes.

So unterschiedlich das Verständnis des Begriffes Industrie 4.0 auch ausfiel, waren sich die Besucher doch einig, dass Usability und Design die Schlüssel sind, um mit besser unterstützenden Bedienkonzepten Support- und Schulungskosten zu senken oder Ausfallzeiten in der Produktion zu reduzieren.

Vom klassischen HMI zur Virtual Reality

Kai Deller, User-Interface-Designer bei Centigrade: „Jeder versteht Industrie 4.0 anders. Aber
Kai Deller, User-Interface-Designer bei Centigrade: „Jeder versteht Industrie 4.0 anders. Aber einig sind wir uns, dass dort wo der Mensch Akteur ist, die Technologie auf ihn eingehen sollte und nicht umgekehrt.“ / (Bild: Centigrade)

Es drehte sich dabei nicht mehr ausschließlich um klassische HMIs in der stationären Maschinenbedienung, sondern immer mehr auch um die Frage, wie man mit Smartphones, Smartwatches und Tablets die Produktionsüberwachung und -Flexibilisierung ein Stück weit näher an den Menschen bringen kann.

Den Höhepunkt erreichten die Gespräche oftmals an dem Punkt, an dem es um die spannende Frage ging, wie Bedienkonzepte für industrielle Prozesse in fünf bis zehn Jahren aussehen könnten. Hier überraschte Centigrade mit einer wegweisenden Demonstration, die Virtual Reality (VR) mit haptischem Force Feedback per Robotersteuerung kombiniert.

VR-Anwendung DeepGrip simuliert haptisches Feedback

Thomas Immich, Geschäftsführer Centigrade
Thomas Immich, Geschäftsführer Centigrade

Thomas Immich, Geschäftsführer Centigrade: „Ziel unseres Projektes DeepGrip war es, eine entscheidende Frage zu beantworten: Ist es möglich, durch die Kombination progressiver Technologien wie 3D Brille und Force Feedback ein Nutzungserlebnis zu schaffen, das ebenso intuitiv ist, wie ein einfacher Handgriff in der realen Welt?

Die Frage beschäftigt uns deshalb, weil wir glauben, dass es in diesem Fall möglich wäre, Bediener in einer Art und Weise per Software zu unterstützen, die Fehlbedienungen auf ein Minimum reduziert. Generell ist VR unseres Erachtens eine Schlüsseltechnologie, um den Herausforderungen einer flexiblen, globalen Produktion mit immer häufiger auch ungeschultem Bedienpersonal gerecht zu werden. Die Begeisterung der Besucher beim Testen der DeepGrip Demonstration war eine deutliche Bestätigung dieser These.“

Über Deep Grip
Beim Projekt Deep Grip trägt der Nutzer eine Oculus Rift 3D-Brille und erlebt sich daraufhin als Werker in einer Werkshalle. Seine Aufgabe ist es, ein Werkstück mittels eines Metallgriffs auf einem bestimmten Punkt auf der Werkbank zu positionieren. Da der Metallgriff in der realen Welt an einem softwaregesteuerten Roboterarm aufgehängt ist, dient dieser nicht nur als Eingabegerät für die Positionierung – der Roboterarm führt umgekehrt auch die Hand des Nutzers, wenn das Werkstück sich der gewünschten Position nähert und oder sich zu weit von ihr entfernt. So wie bei der Bedienung von PowerPoint ein Bild an der richtigen Position einrastet, wenn man es mit der Maus positioniert, rastet das Werkstück an der richtigen Position ein, wenn es sich dieser annähert – nur eben, dass die Hand des Nutzers tatsächlich physikalisch und scheinbar magnetisch bewegt wird.

Sie möchten gerne weiterlesen?