HMI-Gestaltung bei Trumpf,

Centigrade unterstützt Trumpf bei der Etablierung konzernweiter HMI-Gestaltungsrichtlinien. (Bild: Trumpf Gruppe)

Die Dokumentform eines Corporate-Design-Styleguides ist zu rigide für die Dynamik moderner HMIs. Besonders wichtig ist die folgende Erkenntnis: der HMI-Styleguide kann nicht die alleinige Basis sein, auf deren Grundlage Software-Entwickler konsistente, ästhetische und intuitive HMIs entwickeln. Aufgrund meiner Erfahrung mit großen HMI Design Projekten in meiner Rolle als Usability-Experience-Berater (UX) bei Centigrade weiß ich: hier kann nur die Kombination aus flüssig ineinandergreifenden Methoden, Tools und Prozessen zum Erfolg führen.

Wenn schon formal, dann auch in Code

Grundsätzlich gilt: je formaler die Regeln zur Gestaltung eines HMIs ausgedrückt werden können, desto weniger sollten sie in ein totes Dokument oder „halbtotes“ Wiki gegossen werden. Generell sind Medien ungeeignet, die zu opulenter Prosa verführen oder auf einer separaten Evolutionslinie existieren.

Moderne Markup-Sprachen machen es aber möglich, Gestaltungsregeln zur korrekten Verwendung von Farben, Icons, Größenverhältnisse und dynamischem Layoutverhalten direkt im Quellcode auszudrücken. So können mittels HTML, CSS, XAML, QML oder ähnlichen Markup-Sprachen effektive Schablonen für wiederkehrende Design-Entwicklungs-Probleme geschaffen werden.

Diese von spezialisierten „Design Engineers“ codierten Design-Schablonen zeichnen sich dadurch aus, dass sie visuell und interaktiv den hohen Ansprüchen eines Gestalters und Nutzers entsprechen, software-technisch aber auch den nicht weniger hohen Ansprüchen eines Software-Entwicklers genügen. Die umfassende Verwendung von Markup-Sprachen zur HMI-Gestaltung ist daher dringend anzuraten.

XAML oder HTML/CSS,
XAML oder HTML/CSS erlauben es, Gestaltungsvorlagen für das HMI direkt in Code zu gießen. (Bild: Centigrade)

Geht man einen Schritt weiter, so können HMI-Komponenten inklusive Eingabeverhalten, Navigationsverhalten, Animationsverhalten und Visualisierung in sich geschlossen entwickelt und in Form einer zentralen Bibliothek zur Verfügung gestellt werden. Ein unternehmensweiter Baukasten also, den man „HMI-Kit“ nennen könnte. Diese Investition ist durchaus sinnvoll, muss jedoch mit Bedacht angegangen werden.

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