Der Schutz von Windenergie- und industriellen Anlagen vor direkten Blitzeinschlägen erfordert besonders leistungsfähige SPDs (surge protective device, Überspannungsschutzgerät), da hier oft mit höheren Systemspannungen wie etwa 400/690 TN- oder IT-Systemen gearbeitet wird. Der Grundstein eines optimalen Überspannungsschutzkonzepts für solche Systeme besteht aus einem Funkenstrecken-basierten SPD Typ 1 mit hohem Ableitvermögen bei gleichzeitig hoher Kurzschlussfestigkeit und damit Löschfähigkeit.

Hierbei handelt es sich um eine besondere Anforderung, da das Löschvermögen einer Funkenstrecke in der Regel spannungsabhängig ist - also bei höheren Systemspannungen deutlich niedriger ausfällt. Für ein entsprechend hohes Löschvermögen von 50 kA und mehr muss das Löschprinzip also besonders leistungsfähig sein.

Das Löschprinzip der Funkenstrecken

Mit der Entwicklung der SEC(Safe Energy Control)-Technologie ist es Phoenix Contact gelungen, das Löschprinzip der Funkenstrecken so weit zu optimieren, dass sie netzfolgestromfrei sind. Nach dem Ableiten eines Stoßstroms verlöscht die Funkenstrecke unverzüglich, und das Einprägen eines vom Stromversorgungsnetz getriebenen Folgestroms wird direkt unterbunden. Diese Technik minimiert den Verschleiß der Funkenstrecke erheblich, weil deutlich weniger Energie in der Funkenstrecke umgesetzt wird.

Die neue Technik ermöglicht die Konzeption einer einzelnen Funkenstrecken-Variante mit einer höchsten Dauerspannung von 440 V AC für den Einsatz in 400/690 V AC Systemen auf dem kompakten Bauraum von nur zwei Teilereinheiten pro Pol - bei einer Standardmodulhöhe von 90 mm. Die Löschfähigkeit und Kurzschlussfestigkeit beträgt dabei 50 kA, und das Blitzstrom-ableitvermögen reicht bis zu 35 kA (10/350 µs). Damit eignet sich das Gerät für die hohen Stoßstromanforderungen der Blitzschutzklasse I.

Sie möchten gerne weiterlesen?