Ball aus dem 3D-Drucker,

Mal schnell was drucken, das ist nicht möglich. Die Chancen liegen auch in den neuen Freiheiten für Konstruktionen. (Bild: Pixabay)

Cobots und Handlingsysteme standen auf der Hannover Messe 2017 im Fokus der Aufmerksamkeit. Dabei haben Cobots ebenso wie die additive Fertigung das Potenzial Prozesse in den Fabriken zu verändern. Wo liegen die Vorteile der additiven Fertigung für Konstrukteure im Maschinen- und Anlagenbau?

Mit Hilfe der additiven Fertigungsverfahren lassen sich bisher nur sehr schwer zu fertigende, komplexe Geometrien mit meist nur geringerem Mehraufwand realisieren. Die Formgebung aus dem ursprünglich pulver- bzw. drahtförmigen sowie pastösen Ausgangswerkstoff erfolgt dabei lagenweise basierend auf einem CAD-Datensatz. Um die enorme geometrische Freiheit nutzen zu können, müssen sowohl das Software-Werkzeug als auch der Konstrukteur selbst in der Lage sein, derartige konstruktive Freiheiten im zu schaffenden Modell abzubilden. Letzter Punkt zieht natürlich eine entsprechend umfangreiche Ausbildung der Konstrukteure mit nahem technologischen Bezug mit sich.

Frank Brückner.
Frank Brückner forscht an additiven Verfahren beim neugegründeten Fraunhofer IWS in Dresden. (Bild: Fraunhofer IWS)

Einige Aussteller zeigten auf der Messe die Verzahnung zwischen klassischen Fräs- und Spritzgussmaschinen und 3D-Druckern. Zugleich prognostiziert die Acatech steigende Zahlen für das AM. Sehen Sie darin mittel- und langfristig eine Verdrängung oder Ergänzung bestehender Maschinen?

Am Zentrum für Additive Fertigung Dresden AMCD des Fraunhofer IWS sehen wir das 3D-Drucken überwiegend als eine Erweiterung der klassischen Herstellungsmethoden. Produkte nehmen stark an Komplexität zu, was auch die Weiterentwicklung der Herstellmöglichkeiten erfordert. Zudem reifen mit zunehmenden Verständnis über die neuen Verfahren auch ganz neue Umsetzungsideen in den Köpfen der Produktentwickler. Aktuell kommt es nur bei wenigen Komponenten zur Substitution klassischer Herstellsysteme.

Sie arbeiten am Fraunhofer IWS mit ganz unterschiedlichen Verfahren der additiven Fertigung, auch um Maschinenkomponenten mit Hilfe der Technologie wieder in Stand zu setzen. Welche Bedeutung messen Sie dem Thema Reparatur und Instandsetzung mit Hilfe des additiven Manufacturing im Maschinenbau für die Zukunft bei?

Insbesondere im Kontext hoher Umweltauflagen sowie ökonomischer Vorteile, beispielsweise durch geringere Ausfallzeiten der in der Reparatur befindlichen Systeme, sehen wir in diesen Bereichen auch eine bedeutsame Rolle der additiven Verfahren. Auf diese Weise lassen sich so auch verschlissene Bereiche aufarbeiten, Lagerkosten von Ersatzteilen reduzieren oder aber auch Designverbesserungen und Designkorrekturen nachträglich berücksichtigen.

3D-Druck boomt. ke-NEXT-Chefredakteur Wolfgang Kräußlich lässt sich von der 3D-Druck-Firma Youlittle sein eigenes kleines Ich drucken. Wie der Mini-Kräußlich aussieht sehen Sie hier…

Mehr zu Trends und Themen rund um die additive Fertigung gibt es ab 12. Juni in unserem Special zur additven Fertigung.

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