Pumpenträger mit Kupplung,
Pumpenträger mit Kupplung und Fußflansch mit Dämpfungselement, verbaut zwischen Servomotor und Pumpe. Auch mechanische Komponenten müssen den enormen Anforderungen von Servoantrieben an Tempo und Dynamik dauerhaft gerecht werden. (Bild: KTR)

„Ganz klar: Energieeffizienz und Sicherheit“, ist sich Andreas Gerstenberger von Continental sicher. Einerseits würden in Kombination mit einer stärkeren Vernetzung hydraulische Antriebe noch ökologischer konzipiert. Andererseits dürften Sicherheitsaspekte, besonders beim Einsatz von schweren Maschinen und Geräten, nicht vernachlässigt werden.

Auch Klaus Peter Sprödhuber von KTR meint: „Die Komponenten müssen den enormen Anforderungen von Servoantrieben an Tempo und Dynamik dauerhaft gerecht werden. Das gilt auch für mechanische Komponenten wie Kupplungen oder Pumpenträger. Sie stellen die Verbindung zwischen fluidischer Komponente und Motor her. Ein C-Teil in der Beschaffungskette bekommt hier ganz schnell einen A-Teil-Charakter.“

„Neben den bereits oft diskutierten Dingen wie Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit gewinnt die Elektronifizierung immer mehr an Bedeutung“, umreißt Dr. Steffen Haack von Bosch Rexroth die Situation. Dies sichere die Zukunft der Hydraulik in immer enger vernetzten Anwendungen und mache sie fit für den Multitechnologieeinsatz. „Das hat Auswirkungen auf den gesamten Lebenszyklus, beginnend bei der Konstruktion bis hin zur Wartung“, so Haack.

Zukünftig würden Hersteller für ihre hydraulischen Komponenten einen sogenannten digitalen Zwilling bereitstellen. Damit könnten Konstrukteure ihre Anlagen vorab simulieren und testen. Sensoren, die eine Vielzahl von Betriebsdaten erfassten, dienten nicht nur der vorausschauenden Wartung, sondern auch, Komponenten kontinuierlich zu verbessern.

Zukunft der fluidischen Antriebe

Servohydraulische Achse SHA,
Die servohydraulische Achse SHA von Bosch Rexroth spielt ihre Stärke in einer Pressenanwendung aus. (Bild: Bosch Rexroth)

Mit Blick auf die Druckluft-Branche ist Gerecke von Aventics überzeugt: „Der Markt für pneumatische Fluidtechnik ist weltweit stabil und wird moderat wachsen. Im Umfeld weiter zunehmender Automatisierung bieten pneumatische Komponenten technische Vorteile gegenüber elektrischen Antrieben, wie beispielsweise die hohe Leistungsdichte, einfache Installation und Inbetriebnahme sowie Kostenvorteile bei einfachen Bewegungen.“

Auch im Hydraulik-Lager blicken die Hersteller positiv in die Zukunft. So ist Andreas Gerstenberger von Continental überzeugt: „Die hydraulische Antriebstechnik ist und bleibt ein strategischer Wachstumsmarkt, denn auch in Zukunft werden schwere Güter vertikal und horizontal bewegt. Hydraulische Anwendungen sind daher gerade wegen ihrer hohen Kraftdichte noch immer konkurrenzlos.“

„Neue Techniken wie Servoantriebe für den stationären Bereich oder auch die elektronische Steuerung von Pumpen und deren Motoren haben die Weichen für die weitere Verwendung bereits gestellt. Hervorzuheben sind hier die Kompaktheit und Leistungsdichte der hydraulischen Antriebe bei geringem Gewicht. Daraus resultieren ein reduzierter Ressourcenbedarf und eine ausgezeichnete CO2-Bilanz“, betont Klaus Peter Sprödhuber von KTR.

Und auch Dr. Haack von Bosch Rexroth unterstreicht die Vorteile der hydraulischen Antriebstechnik: „Die Hydraulik bietet mit ihren spezifischen physikalischen Vorteilen wie Kraftdichte, Zuverlässigkeit und Robustheit auch weiterhin für viele Einsatzfälle einzigartige Vorteile. Beispiel: Bei hydraulischen Linearachsen lässt sich eine bis zu 100-fach höhere Vorschubkraft im Vergleich zum elektromechanischen Antrieb erzielen.“ Eine wesentliche Rolle in vielen Anwendungen werde zukünftig die Elektrohydraulik spielen. „Sie verknüpft die physikalischen Vorteile der Fluidtechnologie mit digitaler Regelung und der Verlagerung von Funktionen in die Software.“

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