Pneumatik neu gedacht: Das AV-Ventilsystem von Aventics 1

So wie ein Kunde im Elektrofachhandel am liebsten mit A+++ gekennzeichnete Kühlschränke kauft, fragen immer mehr Unternehmen die Energieeffizienz von Maschinen ab – besonders bei der als teuer geltenden Drucklufttechnik. „Wir haben uns gefragt: Was können wir in der Pneumatik machen, um die Energieeffizienz zu optimieren?“, erläutert Ernst Tesch, Senior Product Manager bei Aventics, die Herangehensweise für die Entwicklung des neuen AV-Ventilsystems. „Der Hauptgedanke war: Wir müssen es schaffen, die Pneumatik näher an den Antrieb zu bekommen.“ Für diese Aufgabe hat das neu vorgestellte Ventil AV05 in Nennweite 5 für 700 l/min Nenndurchfluss die Traummaße 45 – 40 – 20.

Ventil
Baureihenerweiterung: Das AV05 bietet mit 700 l/min einen höheren Durchsatz im Vergleich zum kleineren AV03, das 300 l/min bietet. (Bild: Aventics)

Ganze 45 Prozent Größen- und 40 Prozent Gewichtseinsparung – sowohl gegenüber Bestandsprodukten aus dem Hause Aventics als auch gegenüber Wettbewerbsprodukten – konnten erreicht werden. Und um ganze 20 Prozent konnte der Druckluftverbrauch durch kürzere Wege vom Aktuator zum Ventil reduziert werden. Denn die Ventile sind so leicht, dass sie auch am beweglichen Teil einer Applikation angebracht werden können, etwa direkt auf einem Roboterarm. Lange Kunststoffrohre oder -schläuche vom zentralen Pneumatik-Schaltschrank bis zum Aktuator können so entfallen – aufwendige Konstruktionen, bei denen teilweise das Totvolumen genauso groß ist, wie das tatsächlich für den Antrieb benötigte Volumen.

Besser dank Pythagoras und Automobiltechnik

Um das System für die Integration in Antriebsnähe reif zu machen, wurde vor allem Wert auf seine Kompaktheit gelegt. Um auf weniger Raum mehr Funktionalität unterzubringen, griffen die Entwickler des Unternehmens auf die Lehre des Pythagoras zurück und verabschieden sich damit von der traditionellen Konstruktionsweise eines Ventils: „Normalerweise hat man eine rechteckige Grundplatte mit den Anschlüssen dran. Oben sitzt ein rechteckiges Ventil drauf. Das war‘s – quadratisch, praktisch, gut“, erläutert Ernst Tesch. Damit ist es seit der Einführung der AV-Familie bei Aventics vorbei. Der Schieber als Hauptkomponente des Systems wird diagonal eingebaut, denn „wie Pythagoras schon sagt: diagonal kriegt man es besser unter“, erklärt Ernst Tesch das innovative Design.

 

Durch den diagonalen Schieber kommen alle Komponenten – Vorsteuertechnik, Ansteuerung, Kanäle, Fittings, Elektrik – mit weniger Platz aus: Ein 300-Liter-Ventil passt so auf Visitenkartenformat. Bei der Gewichtsreduktion hat dem Pneumatikspezialisten das langjährig im Haus erworbene Know-how in Sachen Kunststofftechnologie geholfen.

 

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