Portalstapelanlage,

In den Portalstapelanlagen übernehmen die Zahnstangengetriebe Antrieb und Führung in einer Einheit. (Bild: Voma)

Bleche von einem zusammenhängenden Paket abzuheben, um sie anschließend einer Blechbearbeitungslinie zuzuführen oder für einen bestimmten Auftrag zu kommissionieren, gehört im Stahl- und Eisenhandel zum Alltag. Der Maschinenhersteller Voma stellt entsprechende Handlings- und Transportsysteme, sogenannte Stapel- und Kommissionieranlagen, her. Diese kommen zum Material Handling vorwiegend von Stahl und NE-Metallen oder anderen Werkstoffen wie Kunststoff und Holz zum Einsatz. Daneben hat sich das Unternehmen auf die Herstellung von Folier- und Kaschieranlagen spezialisiert, um schützenswerte Oberflächen maschinell mit einer meist selbstklebenden Schutzfolie zu versehen. Mit den ebenfalls in eigener Produktion gefertigten Rollentischen, Förderbändern und Transportwagen entstehen gemeinsam mit den Stapelanlagen komplette Folier- und Bearbeitungslinien. Beim Blechhandling variieren Größe und Gewicht der zu stapelnden Güter auf Kundenseite erheblich. Dafür will der Maschinenhersteller eine jeweils produktive und zuverlässige Lösung finden.

Stapelanlagen für Schwergewichte

Lifgo-Getriebe, Voma
Zwei auf dem Hubrahmen montierte Lifgo-Getriebe sorgen für eine synchrone und exakte Hubbewegung der Saugtraverse. (Bild: Voma)

„Mit zunehmender Größe steigt in der Regel auch das Gewicht des zu handelnden Materials. Und je höher die zu transportierenden Gewichte  desto höher die Anforderungen an die Hebevorrichtung beziehungsweise an die erforderliche Mechanik und den Antrieb“, erläutert Knut Vogel, der gemeinsam mit seiner Schwester Anke das Unternehmen geschäftsführend leitet. „Je nach Gewicht und Stärke von Platten oder Blechen heißt es für uns, entweder schnell und dynamisch oder feinfühlig anzuheben.“ Wichtig beim Vereinzelungsprozess von Platten ist die exakte Ausführung der vertikalen Hubbewegung der Anlage, damit die einzelnen Platten sauber voneinander getrennt und anschließend materialschonend abgestapelt werden. Für das halb- oder vollautomatische Transportieren, Kommissionieren und Vereinzeln hat das Unternehmen Portal-Stapelanlagen im Programm. Damit lassen sich Blechbreiten von 500 bis 2600 Millimetern sowie Blechlängen von 500 bis 6000 Millimetern und darüber hinaus problemlos bewegen. Die Blechgewichte reichen bis 400 Kilogramm, können unter bestimmten Voraussetzungen aber schon mal 1200 Kilogramm erreichen. Eine Portalanlage besteht im Wesentlichen aus einer stabilen Stahlbaukonstruktion, die den Fahrwagen mit dem Hubrahmen aufnimmt. Letzterer ist an seinem unteren Ende mit einer Saugtraverse verbunden. Für die Vereinzelung verfährt diese auf die Höhe des Blechstapels, saugt ein Blech mit entsprechenden Vakuumsaugern an und hebt die Last hoch. Der Fahrwagen verfährt anschließend mittels Kugelschienen oder Rädern horizontal, um das Blech an anderer Stelle wieder abzulegen. Dafür führt die Saugtraverse wiederum einen entsprechenden vertikalen Hub aus.

Lifgo-Getriebe, Vimo
Das Lifgo-Getriebe wird über eine Profilwelle vom Servomotor angetrieben. (Bild: Voma)

Neben Standardmaschinen fertigt der Maschinenhersteller fürs Blechhandling auch nach Kundenwunsch. Als das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte des vergangenen Jahres den Auftrag erhielt, eine Portal-Stapelanlage für sehr große Aluminiumplatten zu bauen, sahen sich die Experten vor die Aufgabe gestellt, Platten mit einer Länge von 4000, einer Breite von 1800 und einer Dicke von 200 Millimetern nach dem Folieren von einer Rollenbahn sicher auf eine Palette zu bewegen. „Das ist auch für uns kein alltägliches Projekt“, beschreibt Knut Vogel die Besonderheiten des Auftrages. „Zusammen mit der erforderlichen Konstruktion haben wir es hier immerhin mit einer Anhängelast von 4000 Kilogramm zu tun. Und diese Last muss exakt angehoben und gleichzeitig hochpräzise geführt werden.“

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