Turbine und ihr digitaler Zwilling nebeinander

Im Rahmen der Partnerschaft setzt die Open Industry 4.0 Alliance auf den Eclass-Standard. Mit diesem Informationsmodell lassen sich Produktstammdaten digital austauschen, beispielsweise zur Erstellung eines digitalen Zwillings. (Bild: stock.adobe.com/chesky)

Bei der manuellen Übertragung von Daten aus einem IT-System in ein anderes kann es zu Problemen kommen, wenn die beiden Systeme verschiedene Standards verwenden. Das will die Open Industry 4.0 Alliance durch die Integration des Eclass-Standards verhindern. Der einheitliche, branchenübergreifende Standard für die Industrie umfasst derzeit rund 45.000 Produktklassen und über 19.000 eindeutige Merkmale, die vier Klassifizierungsebenen zur Einordnung benötigen. Jedes Produkt und jede Dienstleistung lassen sich so mit einem achtstelligen Code wiedergeben. Merkmale wie Lieferantenname, Typ- oder Herstellerbezeichnung stecken in zusätzlichen, maschinenlesbaren Identifikatoren.

Ziele der Kooperation von Eclass e. V. und Open Industry 4.0 Alliance

Christian Block, Ricardo Dunkel und Thorsten Kroke
Ricardo Dunkel (Mitte) will mit Eclass digitale Zwillinge mit Leben füllen. (Bild: Open Industry 4.0 Alliance)

„Wir kooperieren mit der Open Industry 4.0 Alliance, weil sie Unternehmen in der Praxis dabei unterstützt, ihre Produktbeschreibungen digital darzustellen und somit Industrie-4.0-Initiativen umzusetzen“, sagt Thorsten Kroke, Managing Director bei Eclass e.V. „Eclass ist der semantische Standard für digitale Produktabbildungen und Dienstleistungen der europäischen Industrie. Unternehmen können – in Kooperation mit Partnern wie der Open Industry 4.0 Alliance – unseren Standard als wichtigen Baustein bei der kompletten Darstellung eines Digitalen Zwillings einsetzen.“

„Die Open Industry 4.0 Alliance setzt auf existierende Markt-Standards und integriert diese für ihre Mitglieder und Endkunden. Eclass ist besonders gut geeignet, um solche Integrationen beispielhaft aufzuzeigen“, erklärt Ricardo Dunkel, Technical Director bei Open Industry 4.0 Alliance. „Wir nehmen diesen Standard und integrieren ihn in den Ansatz unserer Referenzarchitektur und Referenzimplementierung für die Verwaltungsschale, damit der Digitale Zwilling mit Leben gefüllt wird – und anschließend den Weg in die Produktionshallen unserer Mitglieder und Endkunden findet.“

Was macht der Eclass-Verein?

Der Eclass e.V. wurde am 14. November 2000 von zwölf großen Unternehmen der deutschen Wirtschaft gegründet. 2020 hatte der Verein weltweit rund 150 Mitglieder aus Wirtschaft, Verbänden und öffentlichen Einrichtungen. Grundlegend für eine elektronische Beschaffung von Dienstleistungen – genauso wie bei materiellen Produkten – ist ein Standard für den Informationsaustausch zwischen Lieferanten und Kunden. Der Verein ist eine Non-Profit-Organisation, die den gleichnamigen Klassifikations- und Stammdatenstandard branchenübergreifend international definiert, weiterentwickelt und verbreitet.

Was sind die Ziele der Open Industry 4.0 Alliance?

Die Open Industry 4.0 Alliance agiert als ein Zusammenschluss von Industrieunternehmen, die sich pragmatisch an der Umsetzung herstellerübergreifender Industrie-4.0-Lösungen und -Services für Fertigungsanlagen und automatisierte Warenlager beteiligen. In Industrie- und Technologiearbeitsgruppen erstellen Branchenexpertinnen und -experten Use Cases und setzen diese basierend auf der OI4-Referenzarchitektur technisch um. Diese Lösungen werden zusammen mit Implementierungshilfen in der Community geteilt und auch außerhalb der Unternehmergruppe verfügbar gemacht. Die Allianz wurde im April 2019 ins Leben gerufen. do

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