Kugel aus dem 3D-Drucker, ke NEXT/ssc

Der 3D-Druck bietet Konstrukteuren eine weitere Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten, weil die Einschränkungen bisheriger Fertigungsverfahren entfallen. Die passenden Argumente für einen 3D-Drucker bekommen Entwickler in zahlreichen Weiterbildungen an die Hand. (Bild: ke NEXT/ssc)

Additive Fertigung ist ein Trendthema. Wohin man auf den Industriemessen 2017 auch blickt, überall stehen Drucker, die kleine Modelle aus Metall und Kunststoff ausspucken. Höchste Zeit also für Maschinenbauer sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Damit Konstrukteure und Entwickler genau die Informationen bekommen, die sie brauchen, erfahren Sie auch in den Webinaren der ke NEXT regelmäßig, wann, wo und wie die Technologie einzusetzen ist. Dass es derzeit weniger an der notwendigen Technik, sondern vielmehr am Umdenken in den Köpfen der Entwickler und Unternehmer mangelt, zeigt auch die Palette an Fortbildungsangeboten.

Aktuell gilt: Die Technologie ist für den Einsatz im Maschinen- und Anlagenbau nur in Teilen nutzbar, aber die Zeichen stehen auf Wandel und die Entwicklung zu mehr additiver Fertigung setzt sich fort. Und dieser Wandel fängt oft genug — dieser Satz ist mittlerweile fast schon eine Binse — eben nicht in der technischen Umsetzung, sondern vielmehr in den Köpfen der Ingenieure statt.

Maschinenbauer werden zu 3D-Druck-Experten

Generell ist die Technologie erklärungsbedürftig. Aus diesem Grund boomen derzeit auch die Angebote für Seminare, Kurse und Fortbildungen. Das ruft Beratungsunternehmen auf den Plan. So bietet das Unternehmen Altran Workshops an und bietet dafür ein eigenes Kompetenzteam zum Thema Bionic und additive Fertigung auf. In den Workshops sollen die Teilnehmer für Problemstellungen aus ihrem Arbeitsalltag Lösungen suchen und sich dabei gerne durch die Natur inspirieren lassen. Bionic, das klingt zunächst einmal nach Anwendungen in der Medizintechnik. Bekannt ist das oft durch die Athleten der Paralympics, die ihre Wettkämpfe durch Hightech-Produkte schneller und besser bestreiten können.

Bionic für den Maschinenbau betrifft auch das Trendthema Leichtbau. So nutzen Flugzeugbauer schon heute genau diese Erkenntnisse, um stabile, gedruckte Bauteile für das Hightech-Produkt Flugzeug herzustellen. Dank additiver Fertigung können so Leichtbauvarianten realisiert werden, die geringeren Materialverbrauch, verbesserte mechanische Eigenschaften und ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis versprechen.

Doch auch andere Anbieter nehmen den Ball auf. So bieten auch der Tüv Nord oder der Verein Deutscher Ingenieure Seminare zum Thema. Auch die Druckerhersteller engagieren sich in der Aus- und Weiterbildung der Ingenieure. So arbeitet man bei Eos daran, Entwickler für das Programm „Additive Minds“ zu gewinnen. Geschäftsführer Dr. Adrian Keppler zeigt sich von der Technologie überzeugt: „Bereits heute verändert die Eos-Technologie die Art und Weise, wie Unternehmen konstruieren und fertigen. In den nächsten Jahren wird sich diese disruptive Technologie durch die konsequente Industrialisierung und Einbindung in Produktions- und Lieferketten signifikant weiterentwickeln.“

Bei HP ist man ebenfalls von der Technologie überzeugt. Die Firma, die für Desktop-PCs und Bürodrucker bekannt ist, nutzt dieses Knowhow nun, um die Entwickler in der Industrie direkt anzusprechen und geht dabei in Kooperation mit ke NEXT einen neuen Weg. Ziel der moderierten Webinare ist es den Entwicklern aus dem Anlagen- und Maschinenbau eine Möglichkeit zu bieten, sich am Schreibtisch direkt fortzubilden. Außerdem können Fragen über den schnellen Draht zum Referenten unkompliziert und individuell beantwortet werden.

Ganz unerfahren ist man bei HP dabei nicht. So zeigte Referent Bastian Weimer in einem Webinar die Potenziale der hauseigenen Technik plakativ auf. Teile der Drucker werden durch die eigenen Drucker im Multi-Jet-Verfahren hergestellt. Dass die Technologie noch ausbaufähig ist, zeigen die Herausforderungen in der Produktionszeit, wie man sie derzeit im Bereich SLS hat oder die Frage der Produktivität. Darüber hinaus konnten Zuschauer erfahren, welches Material nutzbar ist und dass die Palette an möglichen Werkstoffen durch die Kooperation mit den größten Herstellern in diesem Bereich in Zukunft weiter wachsen soll. Darunter finden sich solche Namen wie Evonik, BASF, Henkel und Akema. Aktuell mangelt es hier noch an der Auswahl und an günstigeren Materialien.

Apropos Material: Das nächste kostenlose Webinar mit dem Titel "Von Metall zu Plastik - 3D-gedruckte Teile im Endprodukt" findet am 15.Dezember 2017 um 10:00 Uhr statt. Das ist interessant für Konstrukteure und Entwickler, die wissen wollen in welchen Anwendungen nicht nur Kunststoff-Spritzgussteile mit Multi-Jet-Fusion-Teilen ersetzt werden können. Darüber hinaus sollen auch Fräs- oder Blechteile, die keinen hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind, durch Multi-Jet-Fusion-Teile ersetzt werden können und das bei einer gleichzeitigen Performancesteigerung.

Jetzt schon an nächstes Jahr denken

Die ke NEXT feiert 2018 ihr 40-jähriges Jubiläum und das mit einer Sonderausgabe mit dem Schwerpunkt 3D-Druck.

Der 3D-Druck nimmt eine immer größere Rolle in der industriellen Fertigung ein. Deshalb wird das Fachmagazin ke NEXT, mit dem Anspruch stets den neuesten Trends auf der Spur zu sein, in der Jubiläumsausgabe aktuellen Trends, Themen und Fragen in der additiven Fertigung auf den Grund gehen. Mehr zum Thema lesen Sie schon jetzt in unserem Online-Special 3D-Druck.

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