Messe Vision 2016

Der Markt für Industrielle Bildverarbeitung wächst weiter – für die elektrische Automatisierung ist der Einsatz von Bildverarbeitungstechnologien unverzichtbar. (Bild: Messe Stuttgart)

„Der Boom rund um Industrie 4.0 ist in der Bildverarbeitungsbranche schon seit geraumer Zeit angekommen“, erklärt Florian Niethammer, Messe Stuttgart. Nicht ohne Grund: Schließlich sei keine andere Komponente im Produktionsprozess in der Lage, mit Hilfe der sehenden Funktion so viele Daten zu sammeln und den Systemen zu übermitteln wie die Bildverarbeitung. Maschinen, die sehen und verstehen, könnten nicht nur erkennen, ob ein Teil gut oder schlecht ist, sondern in der Folge eine intelligente Handlung steuern, erklärt etwa der VDMA-Fachverband Robotik + Automation in einer Einordnung der Marktentwicklung 2015.

Und die kann sich durchaus sehen lassen: So hat die deutsche Bildverarbeitungsindustrie 2015 einen Rekordumsatz von zwei Milliarden Euro erzielt – ein Plus von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Innerhalb von zehn Jahren hat sich damit der Umsatz der Branche verdoppelt. Für 2016 erwartet der VDMA gar ein weiteres Umsatzplus von acht Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Wie der Verband erklärt, seien der weltweite Trend zur Automatisierung verschiedenster Einsatzfelder und die Digitalisierung der industriellen Fertigung unter der Flagge von Industrie 4.0 Treiber für das zunehmende Wachstum der industriellen Bildverarbeitung.

Zahlen und Topthemen 2016

Vision 2016 - Mehr Aussteller, als in den Vorjahren erwartet...
In den Anmeldungen zur Vision 2016 zeichnet sich erneut ein Trend ab, der schon in den Vorjahren zu erkennen war. Mehr als die Hälfte der Aussteller kommen aus dem Ausland. (Bild: Messe Stuttgart)

Mit mehr als 400 Ausstellern brach die Vision 2014 ihren Rekord aus dem Jahr 2012 – damals waren es noch 372 Aussteller gewesen. Auch 2016 „ werden wir erneut über 400 Firmen zur Vision begrüßen dürfen und sind zuversichtlich, dass wir im November erneut einen neuen Ausstellerrekord verkünden dürfen“, freut sich Florian Niethammer und fährt fort: „Darunter begrüßen wir auch viele spannende neue Aussteller, die erstmalig auf der Vision ausstellen werden, wie zum Beispiel ifm Electronic, Robert Bosch oder die Firma Di-Soric.“ In den Anmeldungen zur Vision 2016 zeichnet sich erneut ein Trend ab, der schon in den Vorjahren zu erkennen war. Mehr als die Hälfte der Aussteller kommen aus dem Ausland. „Der Auslandsanteil liegt derzeit bei 57 Prozent. Dreiviertel kommen aus Europa, der Rest aus den USA und Kanada sowie Asien. Einen starken Zuwachs beobachten wir insbesondere aus China. Neben zwei Gemeinschaftsständen des chinesischen Verbands CMVU gibt es auch eine Vielzahl an Einzelbeteiligungen chinesischer Hersteller“, so Niethammer.

Auf der Technologieseite stehen neben Industrie 4.0 laut Niethammer drei weitere Topthemen: Embedded Vision, 3D-Bildverarbeitung – in zum Beispiel der Mensch-Maschine-Kommunikation – und das sogenannte Hyperspectral Imaging. Hyperspectral Imaging (zu Deutsch: Hyperspektrale Bildanalyse, kurz: HSI) ist die aktuelle Weiterentwicklung der Spektrographie als systemische Fusion mit der digitalen Bildverarbeitung. Eine nähere Definition findet man auf der Webseite des Bildverarbeitungsspezialisten Stemmer Imaging: Dort heißt es: „Hyperspectral Imaging ermöglicht dem Anwender neue Inspektionsmöglichkeiten für die industrielle Bildverarbeitung. Mit Hilfe des Absorptionsverhaltens im nahen Infrarot (NIR) können Rückschlüsse auf die chemische Zusammensetzung insbesondere von organischen Objekten erfolgen und diese somit detektiert und unterschieden werden. Typische Märkte für diese Technologie sind Pharmazie und Medizintechnik, Lebensmittelindustrie, Recycling, Holzindustrie, Dokumentenprüfung und Bergbau, bei denen Inhaltsstoffe und Substanzen zuverlässig erkannt und voneinander getrennt werden müssen, die sich nicht im normalen Farb- oder Monochrombild erkennen lassen.“

Unabhängig von der Technologie des Sehens haben für Peter Stiefenhöfer von Stemmer Imaging alle Topthemen eines gemeinsam: „Bildverarbeitung wird immer schneller, die Auflösungen der Kameras immer höher und die Schnittstellen immer leistungsfähiger. Sehr stark beobachten wir auch, dass Bildverarbeitung noch benutzerfreundlicher wird – die Inbetriebnahme oder Anpassung von Systemen kann dadurch zunehmend auch durch Anwender mit geringerer Erfahrung erfolgen.“

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