Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt die Exo: So kann beispielsweise das robuste Uni-Gehäuse im 50-mal-50-Design auf Wunsch mit verschiedensten Sensoren ausgerüstet werden – darunter neueste Entwicklungen von Sony (CMOS-IMX-Serie und weiterentwickelte HyperHead-CCDs), ON Semiconductor (Python-Serie) und CMOSIS. „Das maßgebende Kriterium bei der Auswahl einer IBV-Kamera ist wohl immer noch die Auflösung und somit der verwendete Sensor. Sekundär kommen dann Fragen wie CCD oder CMOS, bei der wir uns immer versuchen objektiv zu halten“, sagt Thorsten Schmidt und fährt fort: „Wenn Sie derart ins Detail gehen und Nuancen den Ausschlag hin zu einem bestimmten Model ergeben, dann ist es für einen Kamerahersteller nur ratsam, ein breites Angebot an Sensoren im Portfolio zu tragen und diese auf einer einzigen Plattform anbieten zu können.“ Herausgekommen ist dabei ein solides Fundament für Sensoren bis ein Zoll für C-Mount. Aktuell trägt die Exo Sensoren bis zu zwölf Megapixel, auf denen die einzelnen Pixel nur noch eine Kantenlänge von 3,1 Mikrometern haben.

Integration einer RS-232-Schnittstelle
Mit der Integration einer RS-232-Schnittstelle und vier Open-Drain-Anschlüssen reduziert sich der Aufwand an Komponenten und Kabeln in der Applikation.

Ganz im Stil einer universellen Plattform hat SVS-Vistek außerdem ein breit angelegtes Interface-Paket geschnürt. Camera Link, GigE und USB3 heißen die Kommunikationsstandards, über die Anwender bequem Bilddaten übermitteln können. Jeder dieser in der IBV gesetzten Interface-Standards hat je nach Applikationsanforderungen seine Vorzüge: Während Camera Link eine extrem schnelle, zuverlässige Datenübertragung bietet und sich durch die Skalierbarkeit der Bandbreite der jeweiligen Applikation anpasst, macht die Exo mit GigE-Vision-Interface eine skalierbare Anbindung der Qualitätskontrolle an das Netzwerk möglich. USB3 schließlich eignet sich für Embedded-Systeme und erlaubt maximale Datenraten bei einfacher Konnektivität sowie die Stromversorgung und Datenübermittlung über dasselbe Kabel.

Kosteneffiziente Integration

Exo
Jede Exo bietet das Feature, auf einen externen Controller für die Beleuchtung zu verzichten.

Vereinheitlichung lautet auch das Zauberwort im Falle der integrierten LED-Steuerung: „Jede Exo bietet das Feature, auf einen externen Controller für die Beleuchtung zu verzichten. Mit der Integration einer RS232-Schnittstelle und vier Open-Drain-Anschlüssen reduziert sich der Aufwand an Komponenten und Kabeln in der Applikation, die in herkömmlicher Ausführung einen erheblichen Faktor in der Budgetierung ausmachen“, erklärt Thorsten Schmidt. „Bei der Exo haben wir uns bewusst dazu entschlossen, dieses Feature, das wir 4IO-Konzept nennen, in jedem Model auszuliefern und es so zum Standard erhoben – ob Sie es nun benutzen oder nicht.“ Der Vorteil liegt auf der Hand: Schließlich reduziert jede externe Komponente, auf die Anwender in ihrer Applikation verzichten können, den Aufwand in der Implementierung erheblich – und natürlich die Kosten. „Allein die Synchronisierung von verschiedenen Triggern, einer oder mehrerer Lichtquellen und der Belichtung des Sensors kann schon bei mittelkomplexen Aufgaben zum zeitraubenden Detail werden“, weiß Schmidt.

Andreas Schaarschmidt, Geschäftsführer SVS-Vistek
„Es gibt Hersteller, die machen alles kleiner. Entscheidend ist unserer Meinung nach für Industriekameras, dass sie bei späteren Aufgaben genauso ausschauen und sich genauso verhalten, wie bei der vorherigen.“ Andreas Schaarschmidt, Geschäftsführer SVS-Vistek

Mit dem 4IO-Konzept hingegen kann jedes Exo-Modell bis zu vier LED-Einheiten ohne zusätzliche Treiber speisen und steuern. Und nicht nur das: Auch ein eigens von SVS-Vistek entwickelter Sequenzer ist Teil des 4IO-Konzepts. Der Sequenzer kommt immer dann zum Einsatz, wenn in einem Arbeitsschritt „unterschiedliche Bilder gemacht werden sollen: Auflicht, Durchlicht oder Seitenlicht mit individuellen Belichtungszeiten, um nur ein paar Varianten zu nennen. Er erzeugt als Antwort auf ein einziges Triggersignal eine Sequenz von Bildern mit jeweils individuellen Parametern der Beleuchtung und der Belichtung“, erklärt Thorsten Schmidt.

Abschließend wagt er noch einen Blick in die Zukunft, ohne die Kontinuität der Exo aus den Augen zu verlieren. „Von unserer Seite her sehe ich das modulare Baukastenkonzept als gute Grundlage, einzelne Module oder Bauteile an neue Anforderungen in der Zukunft anzupassen. Updates oder zeitgemäße Aufrüstungen können zügig implementiert werden. Derzeit sind wir jedoch mit unserer Hardware äußerst gut aufgestellt.“

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