Automatisierungstreff

von links nach rechts: Ein praktisches Kennenlernen ist der Automatisierungstreff in Böblingen bei Stuttgart: Automatisierer geben den Maschinen- und Anlagenbauern die richtigen Komponenten an die Hand.

Wer Technik zum Anfassen eindimensionalem Frontalunterricht oder anonymen Ausstellungen vorzieht, ist beim Automatisierungstreff genau richtig. „Der Automatisierungstreff unterscheidet sich vom Konzept her grundlegend von einer Messe. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass bei uns seit jeher praxisnahe Anwenderworkshops im Vordergrund stehen“, erklärt Sybille Strobl, Geschäftsführerin der veranstaltenden Agentur Strobl und fährt fort: „Teilnehmer sollen selbst Hand anlegen, Systeme testen und erleben, wie das vorgestellte Know-how zur eigenen Umgebung passen könnte. Das gibt es in dieser Form und Dichte sonst eigentlich nirgends.“

Industrie 4.0 vorleben

Dass die Veranstaltung inzwischen als Kommunikationsplattform fest auf dem Markt etabliert ist, zeigt die seit Jahren konstant hohe Teilnehmerzahl: So sind es auch in diesem Jahr wieder über sechzig Teilnehmer, die den Bogen von der Feldebene über die Prozessebene bis hinein in den Scada-Bereich spannen. Mit Blick auf die vernetzte Produktion von morgen steht dabei verstärkt die Konvergenz von Automation, Energie und IT im Fokus. Dazu gehören für Strobl auch Synergien mit MES-Lösungen (Manufacturing Execution System) unter dem Motto „MES goes Automation“.

Trend-Sessions 2016

05. April 2016 – ab 14:00 Uhr
Integration erneuerbarer Energien im Rahmen der Energiewende mit virtuellen Kraftwerken und Lastmanagement

06. April 2016 – ab 10:00 Uhr – Teil 1
Wann, wenn nicht jetzt? Die Symbiose aus Energietechnik und IKT

06. April 2016 – ab 13:30 Uhr – Teil 2
Energieeffizienz und Gebäudeautomation für Verwaltungs- und Industriegebäude

07. April 2016 – 10:00 bis 12:00 Uhr
Qualität 4.0 – schneller, effizienter und besser handeln mit SEP!

Warum ein Manufacturing Execution System ein geeignetes Werkzeug ist, weiß der Teilnehmer MPDV Mikrolab: „MES erfassen in Echtzeit alle wichtigen Daten im Shopfloor und bilden daraus aussagekräftige Kennzahlen einer transparenten Fabrik“, erklärt das Unternehmen in einem Vorschaubericht für den Automatisierungstreff. Dies ermögliche eine Überwachung und Optimierung der Produktionsprozesse.

Mit der Zusammenführung der Themen geht der Gedanke einher, bisher oft starre Fertigungsstrukturen in intelligente und vernetzte Systeme zu überführen. Die an der Fertigung beteiligten Maschinen, Anlagen, Werkstücke und Bauteile sollen künftig Daten untereinander in Echtzeit austauschen, um die Produktion noch effizienter, sicherer, ökologischer und ökonomischer zu gestalten. Höhere Energieeffizienz und inhärente Sicherheit der Prozesse werden deshalb gerade für die Konstruktion zu wichtigen Zielen. Strobl: „Ein neuer Anreiz ist, dass dieses Jahr noch stärker das Thema Industrie 4.0 im Vordergrund steht – ein Thema, das sowohl Hersteller und natürlich auch die Anwender bewegt. Das Schöne ist: Beim Automatisierungstreff wird darüber nicht nur geredet, es wird vor allem gezeigt, wie die Dinge funktionieren, wie sie real umgesetzt werden können.“

Vielseitiges Veranstaltungsangebot

In mehr als 35 Workshops, verschiedenen Trend-Sessions und einer kleinen Fachausstellung tauschen sich auch in diesem Jahr vor allem Unternehmen aus den Bereichen Antriebs- und Steuerungstechnik, IT sowie Verpackungs- und Sicherheitstechnik aus. In den Trend-Sessions soll es, so der Veranstalter, um die Symbiose von Energietechnik und IKT sowie Energieeffizienz und Gebäudeautomation für Verwaltung und Industrie gehen. So lautet dann auch das Thema einer Trendsession „Integration erneuerbarer Energien im Rahmen der Energiewende mit virtuellen Kraftwerken und Lastmanagement“. „Natürlich könnten Sie die Themen Energie, Gebäude und Automatisierung getrennt betrachten“, erklärt Sybille Strobl und fügt hinzu: „Letztendlich sind jedoch alle unter dem Dach Thema Industrie 4.0 einzuordnen.“

Info

Besucher, Ort und Öffnungszeiten:
Besucher können sich auf der Webseite www.automatisierungstreff.com kostenlos registrieren

Veranstaltungsort:
Kongresshalle Böblingen
Ida-Ehre-Platz
71032 Böblingen

Öffnungszeiten:
Dienstag, 5. April bis Donnerstag, 7. April 2016
täglich 9 bis 18 Uhr

„Die praxisnahen Workshops wiederum ermöglichen einen sehr intensiven Austausch zwischen Anbieter und Anwender“, erklärt Strobl. Ein besonderer Fokus der Workshops liegt zum Beispiel auf Themen rund um die industrielle Kommunikation, HMI/Scada, funktionale Maschinen- und Anlagensicherheit sowie Industrie-4.0-Konzepten. So stellt etwa Videc ein neues Security-Konzept vor, Autosis und Itris Automation zeigen, wie sich SPS-Programmierungen optimieren lassen und BE Services präsentiert in Zusammenarbeit mit der Ethernet Powerlink Standardization Group (EPSG) eine Lösung für die Integration von Powerlink in Codesys.

Wie wichtig das Thema Sicherheit in der Fabrik der Zukunft ist, zeigt auch der Workshop „Software- und Integritätsschutz“ der Firma Wibu Systems. Marco Blume, Embedded-Experte von Wibu Systems, erklärt: „Da schon oft über Cyber-Sicherheit in der Produktion berichtet wurde, kennen viele Entscheider, Entwickler und Produktmanager die Notwendigkeit, ihre Embedded-Software und somit ihr Know-how zu schützen. In unserem Workshop stellen wir das Wie in den Mittelpunkt, indem wir unsere Praxiserfahrungen, die wir bei der Implementierung unserer Schutzlösungen bei ganz unterschiedlichen industriellen Unternehmen gewinnen konnten, erklären und in Übungen einfließen lassen. Natürlich unterstützen wir die Teilnehmer dabei hinsichtlich ihrer individuellen Anforderungen an das Schutzkonzept.“

Ob Unterstützung, Austausch oder learning by doing: Am Ende des Automatisierungstreffs 2016 soll der interdisziplinäre Wissenstransfer auf der Habenseite der Teilnehmer stehen – eine unverzichtbare Herausforderung für die intelligente Produktion von morgen.

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