Reinhold Mali von Albert mit der Zeiss Accura,

Präzision und Wiederholbarkeit beeindrucken Techniker Reinhold Malli besonders an dem neuen Messgerät. (Bild: Zeiss)

Der Klang der Geigen erfüllt den Saal. Die Tänzerin im Scheinwerferlicht vollführt eine Pirouette. Als die Flöte einsetzt, fährt die Bühne mit der Ballerina nach oben. Lautlos und geschmeidig. So können sich die Tänzer während ihrer Höchstleistungen ganz auf ihre künstlerische Darbietung konzentrieren. Ein wesentlicher Bestandteil dieser High-End-Technik sind die Hubgetriebe der österreichischen Firma Albert. Sie heben und senken beispielsweise im Moskauer Bolschoi-Theater mühelos die tonnenschwere Bühne.

Albert-Geschäftsführer Martin Kirchmaier,
Geschäftsführer Martin Kirchmaier setzte sich das Ziel, auch Aufträge aus besonders sicherheitssensiblen Branchen anzunehmen. (Bild: Zeiss)

Das Unternehmen mit Sitz in Gampern in der Nähe von Salzburg schneidet die jeweiligen Getriebe ganz auf die besonderen Anforderungen seiner Kunden zu: Im Bolschoi-Theater müssen sie lautlos arbeiten, damit sie nicht die Orchesterklänge stören. Als Teil einer Ölplattform haben sie jeweils Belastungen von 150 Tonnen zu tragen.

In der Papierindustrie müssen sie Säuren und Laugen standhalten, beim Schockfrosten in der Lebensmittelindustrie Temperaturen bis minus 50 Grad, in der Stahlindustrie bis plus 200 Grad. So unterschiedlich die Getriebe des Antriebsspezialisten sind, allen gemeinsam ist, dass sie hohen Ansprüchen an Präzision und Sicherheit genügen müssen. Und diese steigen stetig. Dafür sorgt schon Geschäftsführer Martin Kirchmaier, ein agiler 51-jähriger, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen.

Neue Chancen im Blick

„Wir haben unsere Qualitätslatte 2013 sehr, sehr hoch gehängt“, so Kirchmaier. Denn das Unternehmen wollte sich die Chance eröffnen, auch Aufträge aus besonders sicherheitssensiblen Branchen wie der Atomkraft anzunehmen. Aber nicht nur die Genauigkeit sollte steigen. Kirchmaier hatte auch vor, größere Getriebe zu fertigen. Um diese beiden Ziele zu erreichen, kaufte das Unternehmen eine neue Verzahnungsmaschine. Außerdem entschloss sich Kirchmaier, in ein Koordinatenmessgerät zu investieren. Bis dato hatte der Getriebebauer nur die integrierte Messtechnik der Bearbeitungsmaschinen genutzt, in Kombination mit einer manuellen Ständermessmaschine sowie Messmitteln wie Lehren und Messschiebern.

Für die von Kirchmaier anvisierte Nukleartechnik waren jedoch Messgeräte notwendig, deren maximale Messunsicherheit im Mikrometer-Bereich liegt. Die unzähligen zu erfassenden Merkmale mussten zudem vollständig protokolliert werden. Sowohl die Messungen als auch die Dokumentation hätten sich mit den vorhandenen Methoden nicht bewältigen lassen, geschweige denn mit überschaubarem Zeitaufwand. Ein Koordinatenmessgerät war deshalb gefragt.

Kirchmaier entschied sich für ein Portalmessgerät Zeiss Accura mit einem Messbereich von x = 2000 Millimeter, y = 4200 Millimeter und z = 1500 Millimeter. Die Längenmessabweichung liegt bei 1,2 + L/350 Mikrometer – eine Formel, mit der die Anzeigenabweichung des Messgerätes beim Messen von Abständen und Durchmessern nach DIN ISO 10360-2 beschrieben wird. Aufgeführt wird dabei sowohl die Antastabweichung des Messkopfes als auch die Anzeigeabweichung für Längenmessungen. Für die Zeiss Accura heißt das: Bei einer zu messenden Länge von 350 Millimetern sind alle Werte mit einer Anzeigeabweichung von maximal 2,2 Mikrometer behaftet.

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