Sollen Daten flexibel austauschbar und global verfügbar sein, bedarf es eines Kommunikationsstandards, der definiert, wie, aber nicht was, kommuniziert wird. Diese Kriterien erfüllt das Modell OPC Unified Architecture (OPC-UA). Bernd Wieseler ist überzeugt: „OPC-UA macht ID-Technologie weitestgehend einheitlich steuerbar und nutzbar. RFID-Komponenten unterschiedlicher Anbieter lassen sich mit OPC-UA besser kombinieren. Das vereinfacht den übergreifenden Einsatz von RFID-Lösungen erheblich und ist auf dem Weg zur intelligenten Fabrik unerlässlich.“
Im Rahmen eines Arbeitskreises des Verbands AIM (Automatische Identifikation, Datenerfassung und Mobile Datenkommunikation) arbeiten Automatisierer wie Sick, Pepperl + Fuchs oder Turck in Kooperation mit der OPC-Foundation an eben dieser weiteren Vereinfachung der Interoperabilität von Auto-ID-Systemen. Wieseler verspricht: „RFID-Geräte mit OPC-UA-Klassifizierung können einheitlich von OPC-Clients aus parametriert werden. Die Initialisierung der RFID-Reader erfolgt automatisch nach dem Anschluss an einen OPC-UA-Client. In der Folge kann der Anwender sämtliche Reader über die SPS oder einen PC konfigurieren. Auch das Browsen eines OPC-UA-Servers (RFID-Interface) über den OPC-UA-Client ist damit in Zukunft möglich.“ Weitere Vorteile: OPC-UA ist plattform- und programmiersprachenunabhängig und lässt sich vom Server-System bis hin zur minimalistischen Chip-Implementierung skalieren.
UHF als Allzwecklösung?
Mit Blick auf die Fabrik der Zukunft stehen zunehmend RFID-Systeme im UHF-Bereich im Fokus. Vorteile der UHF-Technologien sind vor allem hohe Lesereichweiten, die Möglichkeit zur Pulklesung und kostengünstige Transponder. „Um die Anforderungen von morgen erfüllen zu können, bedarf es einer Technologie, die die technischen Anforderungen aller Applikationen – Nah- und Fernfeld – erfüllen kann, sowie die Plattform für die Daten abbildet. Gerade hier ist die UHF-Technologie den konventionellen Technologien überlegen, sodass Sie ihren Erfolg auch im Maschinen- und Anlagenbau finden wird“, prognostiziert etwa Michael Fislage von Sick.
Dass UHF-Technologien gängige Systeme aus dem LF- und HF-Bereich vollständig ablösen könnten, verneinen nichtsdestotrotz sowohl Sick, Pepperl + Fuchs sowie auch Turck: „Nein, jede Technologie hat ihren individuellen Nutzen“, meint Fislage. Und Wieseler erklärt: „Aufgrund der Komplexität der UHF-Technologie glaube ich nicht, dass LF- und HF vollständig verdrängt werden, zumal letztere da, wo kurze Reichweiten genügen, schneller zu implementieren ist. Kombinierte Systeme, die jeweils die Vorteile der unterschiedlichen Frequenzbänder nutzen, könnten allerdings verstärkt eingesetzt werden.“ Dieser Meinung ist auch Schmitt: „Bei Pepperl+ Fuchs setzt man auch weiterhin auf LF- und HF-Systeme und betrachtet UHF als sinnvolle Ergänzung. Die induktiven Systeme haben unwidersprochene Vorteile, wenn die Kerneigenschaften von UHF nicht vonnöten sind. LF- und HF-Systeme haben sich über drei Jahrzehnte hinweg insbesondere im rauen Industrieeinsatz durch ihre Störunempfindlichkeit in stark metallischen Umgebungen bewährt und dies wird auch weiterhin so bleiben.