Ganzmetall-Transponder, Contrinex
Die Ganzmetall-Transponder mit RFID-Niederfrequenztechnologie sind bündig einbaubar. (Bild: Contrinex)

Früher überprüfte der Maschinenführer, ob der Walzblock korrekt bestückt wurde. Heute übernimmt ein RFID-System diese Aufgabe und steigert Prozesssicherheit sowie Automatisierungsgrad des Stabwalzwerks. Kocks rüstete jedes Gerüst und die Führung, die den Stab von Gerüst zu Gerüst führt und ein Drehen beim Walzen verhindert, mit einem RFID-Transponder aus. Jeder Gerüstplatz verfügt über entsprechende Schreibleseköpfe. „Wir haben uns nach eingehenden Versuchen für das Ganzmetall-125kHz-System von Contrinex entschieden, nachdem es unter den harten Umgebungsbedingungen nicht nur zuverlässig arbeitete sondern ihnen auch dauerhaft standhielt“, erklärt Dr. Gork Ullrich, Senior Engineer Technology bei Kocks und zuständig für die Entwicklung des Gerüsterkennungssystems (Stand Identification – SID).

Die extrem robusten Ganzmetall-Transponder werden bündig in die Walzgerüste integriert und fallen so kaum auf. Sie enthalten jeweils eine eindeutige ID, die einem Gerüst zugeordnet ist. Der Schreiblesekopf liest die ID aus, die von einer speziellen PC-Software in eine Datenbank geschrieben wird. In der Datenbank wiederum sind die aktuellen Gerüstdaten hinterlegt, die über die ID den Gerüsten zugeordnet sind.

Eigenentwickelte Softwarelösungen

Die RFID-Niederfrequenz-Technologie von Contrinex
Die RFID-Niederfrequenz-Technologie von Contrinex (125 kHz, Betriebsfrequenz: 31,25 kHz)
bietet nicht nur konventionelle Metall- und Kunststoff-Komponenten sondern auch eine Serie
von Ganzmetall-Schreib-/Leseköpfen und -Transpondern in Edelstahl. (Bild: Contrinex)

Um bei der Umstellung auf einen anderen Abmessungsbereich möglichst wenig Zeit zu verlieren, werden die auszutauschenden Gerüste für die nächste Aufgabe vorab vorbereitet. Werden beim anschließenden Gerüstwechsel Fehlbestückungen erkannt, wird dies dem Walzer über die zugehörige Benutzeroberfläche gemeldet, sodass dieser entsprechende Korrekturen vornehmen kann. Damit auch bei der Gerüstvorbereitung alles zueinander passt und Fehler vor dem Einsetzen in den Walzblock ausgeschlossen werden können, hat Kocks einen robusten Handscanner mit integriertem Schreiblesekopf für die Erkennung der Gerüste entwickelt. Er erfasst die Daten des Gerüst-Transponders und leitet diese an einen PC weiter. Eine spezielle Bedienoberfläche zeigt dem Werker an, ob alles korrekt montiert und eingestellt ist.

Alle erforderlichen Softwarekomponenten für Datenauswertung, Benutzerführung und Bedienoberflächen entwickelten die IT-Spezialisten von Kocks in Eigenregie. Die Schreibleseköpfe werden zyklisch abgefragt und damit sämtliche Veränderungen des Systems erfasst und in die Datenbank geschrieben. „Unsere Anwendungen sind PC-basiert und wir nutzen einen TCP-IP-Server zur Übertragung der Signale über das lokale Ethernet-Netzwerk (LAN) anstelle einer Anbindung und Auswertung über eine speicherprogrammierbare Steuerung“, erläutert Dr. Ullrich. Der Transponder enthält zurzeit nur die Gerüst-ID. Kocks hat sich jedoch die Möglichkeit offen gehalten, ihn künftig auch mit Informationen beschreiben zu können. Zudem arbeiten die Spezialisten des Hildener Unternehmens aktuell daran, die RFID-Technologie auch für Rohrwalzblöcke anzubieten.

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