Wer noch mehr Leistung benötigt, der kann auf die sicheren Drehzahlwächter für Drehgeber zurückgreifen. Mit den 22,5 Millimeter breiten Geräten lassen sich zwei Achsen bis SIL3/PLe an allen gängigen Drehgebern, von Sinus/Cosinus- über SSI- und TTL- bis zu HTL-Ausführungen, überwachen.

SLS – Safely Limited Speed

SLS – Safely Limited Speed
Sicher begrenzte Geschwindigkeit
Sichere Überwachung der
maximalen Geschwindigkeit

Die Drehzahlwächter können direkt mit dem Drehgeber verbunden werden. In vielen Fällen ist der Drehgeber aber bereits mit einem Umrichter verbunden, der das Signal zur Drehzahlregelung benötigt. In diesem Fall erfolgt der Abgriff des Signals zwischen Drehgeber und Umrichter über einen passenden Adapter zwischen Umrichter und Geberleitung. Als aktuellste Innovation des Mannheimer Herstellers ist eine Variante mit zwei lokalen sicheren Ausgängen erhältlich, mit der Abschaltzeiten von weniger als fünf Millisekunden realisiert werden können, da die Kommunikationswege von der Auswerteeinheit zur Kopfstation und zum sicheren Ausgangsmodul entfallen. Das neue Modell bietet zudem beliebig viele projektierbare Sicherheitsfunktionen. Zusätzliche Funktionalitäten wie sichere Positions- und Bereichsüberwachung, Überwachung von Rampen und vieles mehr machen die Geräte zu flexiblen Helfern in der sicheren Automatisierung.

SLS – Safely Limited Speed

SLS – Safely Limited Speed
Sicher begrenzte Geschwindigkeit
Sichere Überwachung der
maximalen Geschwindigkeit

Fazit: Für kleinere Maschinen mit geringerem Sicherheitsbedarf stellen induktive Näherungsschalter oder optische Sensoren die kostengünstigste Methode dar, bei höheren Sicherheitsanforderungen sind Drehgeber gefragt, und in Anlagen, in denen leistungsfähige Antriebe komplexe Regelungs- oder Positionierungsaufgaben übernehmen, bietet sich die sichere Drehzahlüberwachung im Antrieb an. Für alle Anwendungsfälle bietet Bihl+Wiedemann die passende Lösung.

Im Gespräch mit Johanna Schüßler von Bihl+Wiedemann

„Mehr Sicherheit für viele Antriebe“

Mit der Maschinenrichtlinie ist das Thema antriebsintegrierte Sicherheit stärker in den Fokus der Konstrukteure und Entwickler geraten. Die sichere Drehzahlüberwachung ist hierzu eine der Kernfunktionen. ke NEXT sprach mit der für das System zuständigen Produktmanagerin.

Johanna Schüßler

Johanna Schüßler hat Elektrotechnik mit Fachrichtung Automatisierungstechnik studiert. Danach hat sie als Projektingenieurin Anlagen in Betrieb genommen. Ab 2007 war sie bei Bihl+ Wiedemann in der Entwicklung, von wo sie 2012 ins Produktmanagement gewechselt ist. Bild: ke NEXT / wk

Seit wann hat Bihl+Wiedemann die Drehzahlüberwachung im Programm?
Die ersten eigenständigen Drehzahlwächter haben wir bereits 2010 entwickelt. Seit diesem Jahr haben wir eine neue Generation am Markt, die deutlich mehr Funktionen hat, andere Geberschnittstellen und einiges mehr.

Ersetzen diese neuen Geräte die alten?
Nein. Ich würde die anderen Modelle auch nicht alt nennen. Sie sind einfacher, haben weniger Konfigurationsmöglichkeiten, sind dafür aber auch einfacher zu handhaben. Die haben also beide ihre Daseinsberechtigung und kanibalisieren sich nicht.

Was waren die Ziele bei der Entwicklung der komplexeren Modelle? Wie sind Sie auf die Idee dazu gekommen?
Wie bei vielen Produkten steht auch da eine Kundenanforderung dahinter. Die Hauptgründe für eine Neuentwicklung waren, dass wir die sichere Positionsüberwachung in die Geräte implementieren wollten. Ein weiteres Ziel war es, mit Hilfe der lokalen Ausgänge sehr schnelle Reaktionszeiten von kleiner fünf Millisekunden zu erreichen. Im Zuge dessen haben wir gleich noch etliche weitere Funktionalitäten mit eingebaut, etwa die sichere Rampenüberwachung, und dass im Bereich der sicheren Positionsüberwachung auch die Bereichsüberwachung und die Bereichsbegrenzung möglich ist.

Was ist das typische Einsatzszenario für die Geräte?
Wenn sehr leistungsfähige Antriebe, die schon viel Funktionalität und Sicherheitstechnik integriert haben, zum Einsatz kommen, braucht man eigentlich kein zusätzliches externes Gerät. Es gibt aber auch viele Antriebe, die in der Drehzahlregelung nur eine einzige Sicherheitsfunktion eingebaut haben, und das ist STO, safe torque off. Und dann gibt es ja auch ganz viele Antriebe, die haben überhaupt keine Drehzahlregelung, keinen Umrichter. Das sind viel einfachere Antriebe, bei denen ich aber trotzdem eine sichere Geschwindigkeit überwachen muss. Überall dort bieten unsere Geräte einen großen Nutzen.

Was kann Ihr System besser als andere?
Es gibt verschiedene Hersteller, die Drehzahlwächter anbieten. Man kann sich jetzt über die technischen Eigenschaften der Geräte unterhalten, und da haben wir mit Sicherheit unsere Vorteile. Fast noch wichtiger erscheint mir aber das Gesamtsystem. Hier sind wir sehr flexibel. Man kann das ganze System dezentral aufbauen, beginnend von kleinen Anlagen über mittlere bis hin zu ganz großen, die dann über Standard-Ethernet sicher miteinander gekoppelt werden. Und die Anbindung an die Steuerung, die bei uns sehr einfach geht: Wir haben Gateways zu allen gängigen Feldbussystemen, auch zu sicheren Feldbussystemen, und damit für jede Anlagengröße die passende Lösung.

Was kommt in der Drehzahlüberwachung als nächstes?
Das neue Produkt ist gerade frisch am Markt und muss sich erst einmal bewähren. Im Moment sind wir am Erfahrungen sammeln, was der Markt noch benötigt. Ich gehe aber davon aus, dass wir neue Produkte in die Richtung weiter entwickeln werden, dass wir noch weitere Geberschnittstellen dazubekommen oder aber noch weitere Funktionalitäten, wenn etwas Bestimmtes gebraucht wird. Der Drehzahlwächter wird sich mit Sicherheit noch weiter entwickeln, wir arbeiten permanent daran.

Das Gespräch führte Wolfgang Kräußlich, Leitender Chefredakteur

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