Feldbus vs. Ethernet,
Gesamtanzahl an Knoten, Geschäftsjahr 2014/2015. (Bild: HMS)

Feldbusse eignen sich für die Übertragung von E/A-Daten, und in manchen Fällen werden sie einer Ethernet-Lösung offenbar deshalb vorgezogen, weil ihre Installation, Konfiguration und Wartung bereits bekannt ist. Dank ihres geringen Komplexitätsgrades sind sie einfach zu installieren und sehr zuverlässig.

Systementwickler und Anwender möchten natürlich immer an vorhandenen Systemen festhalten und sie an neue Anforderungen anpassen. Man kann nicht erwarten, dass sie ihre Investition in Netzwerke auf Feldebene ohne triftigen Grund abschreiben. Das gilt für Anlagenbetreiber und Hersteller/Maschinenbauer im Bereich Serienfertigung gleichermaßen.

Sie lassen sich jedoch gerne auf den Umstieg auf Ethernet ein, wenn es deutliche Vorteile bietet, beispielsweise eine bessere Verarbeitung von Prozess- und IT-Daten, größere Funktionalität, Flexibilität und Geschwindigkeit sowie die einfachere Einbindung in Netzwerke höherer Ebenen, wie die Leitebene und Planung.

Die Erfahrungen von HMS zeigen einerseits, dass Feldbusse weiterhin attraktiv sind, aber auch die zunehmende Vernetzung von Komponenten in Produktionsumgebungen. Bis vor ein paar Jahren verzichteten viele Fabriken auf eine volle Integration sämtlicher Prozesse. Stattdessen wurden einige Maschinen oder Prozesse automatisiert, wobei diese Automatisierungsinseln kaum oder überhaupt nicht miteinander kommunizieren konnten.

Trend: Vollständige Integration

Inzwischen geht der Trend zur vollständigen Integration aller Komponenten und darüber hinaus zur Anbindung an Enterprise-Management-Systeme. Hierfür setzten sich Begriffe wie Machine-to-Machine-Communications, industrielles Internet der Dinge und Industrie 4.0 durch.

Wir sehen inzwischen, dass der Übergang zum Industrial Ethernet ein längerfristiger Prozess sein wird. Eine Vorhersage, wann Ethernet dominieren wird, ist praktisch nicht möglich. Zumindest ist es wahrscheinlich, dass Feldbusse auch in fünf Jahren noch ihre Berechtigung haben werden.

Organisationen, die Technologien für industrielle Netzwerke unterstützen, so wie die CC-Link Partner Association (CLPA), werden trotz Vorantreiben von Ethernet auf absehbare Zeit Feldbusse weiter unterstützen. So hat die CLPA beispielsweise dafür gesorgt, dass ihre Ethernet-Technologie (CC-Link IE) deutliche technische Vorteile gegenüber ihren Feldbus-Optionen bietet, vor allem die branchenführende Gigabit-Kapazität, die einen hohen und extrem schnellen Datendurchsatz ermöglicht.

ke NEXT.TV besucht HMS auf der Embedded World

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