
ke-NEXT-Redakteur Florian Blum (zweiter von links) lässt sich von Johann Soder (vorne, Mitte) durch die Schaufensterfabrik 4.0 führen. (Bild: SEW)
Die Trauben der intelligenten Produktion von morgen hängen hoch. Und wenn man sich auf den Messen hin und wieder umhört, hat irgendwie, irgendwann jeder schon einmal zumindest davon gekostet. Nun also auch SEW-Eurodrive: Unter dem Titel Schaufensterfabrik Industrie 4.0 lud der Antriebsspezialist am 12. April zu einem Besuch am Standort Graben-Neudorf. Eine nach den Prinzipien von Industrie 4.0 produzierende Fabrik live zu erleben, klang dann doch recht verlockend und darüber mit Johann Soder, Geschäftsführer Technik für die Ressorts Produktion und Innovation, zu sprechen ebenfalls.
Gestern schon an morgen denken

„Die Welt steckt voller Antriebsprobleme. Wenn wir sie lösen wollen, müssen wir zu den Kunden gehen“, hat SEW-Geschäftsführerlegende Ernst Blickle, Schwiegersohn von Firmengründer Christian Pähr, 1961 einmal gesagt. Wer nicht von der Stange, sondern kundenindividuell bis hin zu Losgröße 1 fertigen will, weiß wieviel von Blickles Erkenntnis in den hehren Zielen von Industrie 4.0 steckt: Veränderbarkeit, Reaktionsfähigkeit und Kontextadaption lauten die Stichworte, die Automatisierungstechnik und IT vor völlig neue Herausforderungen stellen.
„Automatisierung muss in der intelligenten Produktion von morgen vor allem eines sein: einfach“, fasst Johann Soder zusammen und ergänzt: „Ein weiteres ungeschriebenes Gesetz lautet: „Parametrieren statt Programmieren.“
Den dezentralen modularen Charakter von Industrie 4.0 realisiert SEW-Eurodrive mit einzelnen Smart Factory Units: „Kleine Fabriken in der Fabrik“, erklärt uns Johann Soder während des Rundgangs. Die bislang einzige Smart Factory Unit am Standort Graben-Neudorf ist die Schaufensterfabrik 4.0 – weitere sollen in den nächsten Jahren folgen. „Die Fabrik der Zukunft besteht aus segmentierten, lean-optimierten Units, aus losen Prozessmodulen“, ist sich Soder sicher. „Bei der Umsetzung unserer Schaufensterfabrik 4.0 haben wir uns deshalb aus Erkenntnissen des Lean-Managements und der fraktalen Fabrik in den 1980er-Jahren inspirieren lassen. CIM war zwar noch nicht ausgereift genug damals, aber Erfahrungen haben wir auch aus dieser Zeit durchaus mitgenommen“, erinnert sich Soder, der seit über dreißig Jahren bei SEW tätig ist.
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