Sicherheit gewährleisten

Rockwell Automation legte mit seiner Integrated Architecture vor zehn Jahren die Grundlagen, um integrierte Sicherheitsfunktionen und höchste Verfügbarkeit in seine Steuerungen, Antriebe und Komponenten zu integrieren. „Der Anteil von Produkten in diesen Bereichen wächst kontinuierlich“, sagt Weinhofer. Auch Mitsubishi Electric hat seine Steuerungssysteme mit diversen Sicherheitsfunktionen, wie gehärteten Betriebssystemen mit beschränkten Zugriffsmöglichkeiten, White Filter und Passwortschutz-Möglichkeiten ausgestattet. Mit der redundanten Melsec iQ-R bieten sie hohe Verfügbarkeit auf mehreren Ebenen der Steuerungssystemarchitektur an. Gleichzeitig wird durch intelligente Smart-Condition-Monitoring-Lösungen die vorausschauende Zustandsüberwachung von Anlagen minimiert.

Unbefugte Zugriffe verhindern

„Robustheit, Stabilität, Security und Virenfreiheit sind ganz sicher auch Gründe für die Wahl einer SPS mit proprietären Betriebssystem. Auch wenn uns manche Anbieter glauben machen wollen, dass Sicherheit nur Wahrscheinlichkeitsrechnung ist, sind doch diversitäre Prozessorarchitekturen deutlich optimaler für diesen Einsatzbereich entwickelt worden“, erklärt Marcel Wöhner von Pilz und verweist in diesem Zusammenhang auf das Automatisierungssystem PSS 4000 mit einer sicheren Kommunikation über Echtzeit-Ethernet Safetynet. Bosch Rexroth stattet die IPCs IndraControl VR/PR/DR mit TPM-2.0-Modulen für Security-by-Design aus. Diese Trusted-Platform-Modules schützen per se und stellen Verschlüsselungen zur Verfügung. Damit erhöhen sie die Sicherheit vor unbefugten Zugriffen auf Daten und Funktionen. Der TPM stellt den Hardware-Schlüssel zur Verfügung, damit eine Verschlüsselungssoftware den Rechner vom Bootvorgang bis zur laufenden Applikation schützen kann. Weiterhin kann der Chip zur Speicherung von Zertifikaten/ Schlüsseln benutzt werden. Anders als ein externer Schlüssel ist dieser in der Hardware verbaut. Der Einsatz robuster SSD-Speicher steigert die Systemverfügbarkeit und Datensicherheit, die auch für den Einsatz in einem RAID-Verbund vorgesehen sind, um die Daten vor Verlust zu schützen.

Paradigmenwechsel in der Bedienung

Künftig müssen sich die Maschinen auch von Menschen ohne spezifische Berufsausbildung und mit unzureichenden Sprachkenntnissen sicher bedienen lassen. Gleichzeitig sollen die Anlagen mit mobilen Endgeräten ortsunabhängig und nutzerspezifisch kontrolliert und gesteuert werden können. Dies setzt voraus, dass die Steuerungen mit einer intuitiven Bedieneroberfläche und einem schnellen und unkomplizierten Zugriff auf alle Daten zu bedienen sind. Inwiefern sich dabei neue Technologien, wie zum Beispiel Augmented Reality oder Virtual Reality in der Industrie etablieren, bleibt abzuwarten.

Komplexität reduzieren

„Letztlich liegt es in der Verantwortung der Hersteller, den Anwendern die entsprechenden Funktionalitäten zur Verfügung zu stellen, damit die Komplexität der Bedienoberflächen gestalterisch und strukturell reduziert werden kann“, erklärt Hans-Peter Metzger, Marketing Manager für HMI/SCADA von Siemens. „Mit dem in WinCC integrierten Style Editor kann der Anwender im TIA Portal die Gestaltung aller Visualisierungsobjekte für das gesamte Projekt an zentraler Stelle definieren und auch pflegen. Dadurch können mit wenig Aufwand konsistente und durchgängige Visualisierungskonzepte umgesetzt werden, die sich zum Beispiel an zentralen Vorgaben wie dem Corporate Design der eigenen Firma orientieren.“

Mit der HTML5- basierten App FactoryTalk Teamone von Rockwell Automation können Bediener mit individualisierbaren Ansichten ihre Entscheidungen schneller treffen. Echtzeit-Tools zur Geräteanalyse wie FactoryTalk Analytics for Devices vereinfachen die Fehlersuche auf Werksebene sowie die Zusammenarbeit unterschiedlicher Gewerke. „Mithilfe unserer ThinManager-Technologie können wir verschiedene Informationen und Datenquellen zusammenbringen. Dies ist abhängig davon, welche im Bereich des Gerätes relevant sind und welche Zugriffsrechte der Bediener hat“, sagt Jürgen Weinhofer.

Nutzen bringen Visualisierungslösungen, die Benutzerfreundlichkeit mit Leistung verbinden. „Über die Visualisierungssoftware Pasvisu wird der Engineering-Prozess noch weiter vereinfacht. Alle Daten für die Visualisierung sind aus dem Automatisierungsprojekt direkt verwendbar. Doppeleingaben und möglicherweise daraus entstehende Fehlerquellen werden durch eine optimale Verzahnung der Engineering-Prozesse ausgeschlossen“, erklärt Wöhner das Konzept von Pilz. aru

Weitere Hintergrundinfos zum Thema

Wie sehen die Hersteller den Trend bei den Steuerungen? ke NEXT hat unter anderem nachgehakt bei:

  • Pilz. Den Fragen hat sich Marcel Wöhner, Senior Product Manager Operating and Monitoring and Tools gestellt.
  • Beckhoff Automation. Die Fragen beantwortete Dr. Josef Papenfort, Produktmanager Twincat.
  • B&R. ke NEXT hat zum Thema Trends bei den Steuerungen mit Simon Baier, Marketingleiter Deutschland gesprochen.
  • Mitsubishi Electric. Harald Voigt, Senior Produkt Manager Compact PLC/HMI hat zwei Fragen beantwortet.

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