Preisträger MEC,

Von links (1. Reihe): Dr. Franz Schreiner, Daniel Strasser, Florian Schauer, Dr. Thomas Passenbrunner, Dr. Michael Strugl. 2. Reihe: Dr. Axel Greiner, Christoph Königslehner, Elmar Paireder, Norbert Graf, Matthias Forstenpointner, Stefan Harweck, Markus Kainz, Dr. Josef Kinast, Dr. Johann Hoffelner. (Bild: Business Upper Austria)

Wirtschaft wie auch Wissenschaft setzen sich seit geraumer Zeit intensiv mit dem Thema Industrie 4.0 auseinander. Denn, um den Sprung in die digitale Zukunft gut zu meistern, sind alle gefordert – die Wissenschaft, die Industrie und die Politik. Denn für Europa, im Besonderen für Österreich, ist Industrie 4.0 die große Chance, die industrielle Produktion zu halten, auszubauen und in manchen Ländern sogar wieder zurückzuholen.

Dass das digitale Zeitalter bereits Einzug gehalten hat und umgesetzt wird, zeigt Hali Büromöbel – Gewinner des Preises „Industrie 4.0“ 2015. Das Unternehmen hat bereits frühzeitig, aufgrund der Herausforderungen der Büromöbelproduktion, auf eine völlige Automatisierung, Flexibilisierung und Digitalisierung seiner Fertigungsprozesse gesetzt. Damit ist es gelungen einen weltweiten Benchmark zu setzten. In kürzester Zeit stiegen dadurch die Marktanteile des Unternehmens.

(R)evolutionierte industrielle Produktion

„Der technologische Fortschritt ist heute so dynamisch wie nie zuvor. Mit der (r)evolutionierten industriellen Produktion wird sich auch die industrielle Arbeitswelt stark verändern. Hochqualifizierte Techniker werden in Zukunft noch stärker gefragt sein. Oberösterreich hat den Vorteil, dass die für Industrie 4.0 relevanten Studienrichtungen an oberösterreichische HTLs und Hochschulen angeboten und die Studenten gut ausgebildet werden, darunter eben auch Spitzen-Mechatroniker, wie wir sie gestern und in den letzten neun Jahren auszeichnen durften“, sagt Axel Greiner, IV OÖ-Präsident.

„Ohne Mechatronik ist die moderne Technik heute nicht mehr vorstellbar“, sagt Elmar Paireder, Leiter des Mechatronik-Clusters der oberösterreichischen Wirtschaftsagentur Business Upper Austria. „Daher werden hochqualifizierte Techniker in Zukunft noch stärker gefragt sein. Der internationale Mechatronik-Preis ist eine wichtige Initiative, um das Bewusstsein für Technik zu steigern und die hervorragenden Arbeiten junger Forscher und Forscherinnen der Öffentlichkeit zu präsentieren“, führt Paireder weiter aus.

Eine knappe Entscheidung

Bis Mitte August 2015 konnten die Bewerber aus dem In- und Ausland ihre mit „Sehr gut“ beurteilten Diplom-Masterarbeiten beziehungsweise Dissertationen aus dem Bereich Mechatronik einreichen. Aus über 45 Arbeiten wurden von einer internationalen Jury die besten ausgewählt. Der Beiratssprecher des Mechatronik-Clusters, Geschäftsführer Wolfgang Rathner (Fill GmbH) bestätigt als Mitglied der Jury: „Wie jedes Jahr war es schwierig die Preisträger auszuwählen. Das Niveau der Arbeiten war sehr hoch.“

Neben der MEC-Trophäe erhielten die Ausgezeichneten auch ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro für das beste HTL-Projekt, 1500 Euro für die Kategorie Diplom/Masterarbeit, 3000 Euro für die Kategorie Dissertationen. Zusätzlich bekamen die Preisträger eine kostenlose Jahresmitgliedschaft des Österreichischen Ingenieur- & Architektenvereins | Landesverein Oberösterreich.

Die Preisträger

  • Matthias Forstenpointner, Norbert Graf, Stefan Harweck und Markus Kainz erhielten den MEC für das beste Abschlussklassen-/Maturaprojekt einer oberösterreichischen HTL. Die Schüler entwickelten in ihrer Arbeit einen neuartigen Generator. Die Grundidee: Mittels eines dynamischen Energiespeichers auf Schwungradbasis kann selbst erzeugter Strom, wie zum Beispiel durch Solarenergie, effizient für den eigenen Haushalt gespeichert werden.
  • Die beste Diplom-/Masterarbeit an Fachhochschulen aus Österreich sowie dem Ausland gewann Florian Schauer. Der Absolvent der Fachhochschule Wiener Neustadt setzte sich in seiner Arbeit mit räumlicher Schwingungsmessung auf Basis von Stereobildkorrelation auseinander.
  • Daniel Strasser, Gewinner in der Kategorie „Beste Diplom-/Masterarbeit an Universitäten aus Österreich sowie dem Ausland“ befasste sich in seiner Arbeit mit Temperaturführung in der Richtzone einer Stranggussanlage. Eine Richtzone bezeichnet jenen Bereich einer Stranggussanlage, in dem die Ausrichtung des gekrümmten Stranggutes erfolgt. Da insbesondere ein zu kalter Strang beziehungsweise zu große Temperaturgradienten) in dieser Zone zur Bildung von Oberflächenrisse neigt, besteht von Seiten der Industrie ein großes Interesse an einem entsprechenden Heizverfahren. Dass induktive Erwärmung in diesem Bereich einen interessanten Lösungsansatz darstellt, zeigte die Forschungsarbeit von Strasser.
  • Der MEC für die beste Dissertation gewann Dr. Thomas Passenbrunner. Passenbrunner, der bereits zum zweiten Mal für den MEC nominiert wurde, löst in seiner Dissertation die Prüfstandregelung mittels einer modellbasierten, optimalen Regelung für den gesamten Prüfstand.

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