Roboter-Weltmeistertitel geht nach Aachen 1

Dem Team gehören Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Studierende des Institutsclusters IMA/ZLW & IfU (Prof. Sabina Jeschke, Maschinenbau, RWTH), des Lehr- und Forschungsgebiets für Wissensbasierte Systeme der RWTH Aachen (Prof. Gerhard Lakemeyer, Informatik, RWTH) und des Instituts für Mobile Autonome Systeme & Kognitive Robotik (Prof. Alexander Ferrein, FH Aachen) an.

In einem nervenaufreibenden Finale siegten die Roboter aus Aachen gegen die Roboter des Team Solidus aus der Schweiz. Nach einem anfänglichen Kopf-an-Kopf-Rennen profitierte das Aachener Team von der Robustheit seines Systems und konnte schließlich den Weltmeistertitel in der RoboCup Logistics League mit 46:16 klar für sich entscheiden. Die agentenbasierte High-Level-Organisation des Roboterteams bildet zusammen mit leistungsfähigen Basisfähigkeiten der Lokalisierung, Navigation und Umgebungswahrnehmung die Grundlage für eine stabile Kooperation und die Anpassung an sich  verändernde Umfeldparameter.

Einer Fabrikhalle nachempfunden

Die Logistics League ist eine Liga des jährlich stattfindenden internationalen Roboterwettbewerbs RoboCup. Hier treten zwei Mannschaften mit einem Team kooperierender  Transportroboter gegeneinander an. Auf dem einer Fabrikhalle nachempfundenen Spielfeld realisieren Roboter den effizienten Transport von Waren zwischen Fertigungsmaschinen. Dabei müssen sie Rohmaterialien vom Wareneingang holen und in eine dynamische Reihenfolge zu verschiedenen Fertigungsmaschinen transportieren, um schließlich das fertige Produkt am Warenausgang abzuliefern.

Die Fertigungsmaschinen bestehen aus modular aufgebauten Produktionssystemen der Firma Festo. Produkte stellen Zylinder dar, auf die farbliche Ringe und Deckel montiert werden können. Die farbliche Sequenz der Ringe und Deckel definiert dabei unterschiedlichen Produkttypen. Um einen möglichst optimalen Materialfluss zu realisieren, muss das Roboterteam flexibel auf verschiedene Ereignisse reagieren und die einzelnen Handlungen koordinieren. So wird die Logistik eines flexiblen Produktionsszenarios im Sinne von „Industrie 4.0“ simuliert.

Der Wettbewerb

Der RoboCup fand vom 19. bis zum 22. Juli in Hefei, China, statt. Über die Logistics League hinaus treten Gruppen aus der ganzen Welt in zahlreichen anderen Ligen gegeneinander an. Der RoboCup folgt dabei der Leitlinie, den wissenschaftlichen Austausch zwischen den Teilnehmern zu fördern und ihnen eine Plattform zu geben, ihre entwickelten Systeme und Algorithmen gegeneinander zu evaluieren. Insbesondere die berühmte Fußball-Liga sorgt jedes Jahr für Aufsehen. Bis 2050 soll eine Fußballmannschaft aus autonomen Robotern entwickelt werden, die gegen eine Auswahl der weltbesten Fußballspieler gewinnen kann.

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