Erneuerbare Energien im Aufwind,

Es lohnt sich, sich jetzt mit der Solartechnologie auseinanderzusetzen. Speichertechnologie kann helfen diese öknomisch zu nutzen. (Bild: Pixabay)

Für die Beobachter der Solar- und Photovoltaikbranche war es ein Schock, als im Mai 2017 bekannt wurde, dass der deutsche Panelhersteller Solarworld Insolvenz anmelden musste. Denn noch im März hatte der ehemalige Weltmarktführer seine Bilanzen vorgelegt, in denen von soliden Investitionen für die Zukunft des Unternehmens die Rede war. Zuvor hatte sich das Unternehmen für einen erschwerten Marktzugang chinesischer Konkurrenzprodukte in die EU und in die USA eingesetzt. Letztlich hatten jedoch alle Bemühungen nicht gereicht, um weiter konkurrenzfähig zu bleiben.

Solarworld konnte dem Preisdruck für die Photovoltaikmodule nicht mehr standhalten. Zugleich zeigen die Schlagzeilen um die Insolvenz, abseits von den Folgen für den Produktionsstandort Deutschland auch, dass die Preise für die Sonnenkollektoren auf einem niedrigen Niveau angekommen sind. Eine gute Nachricht für diejenigen, die in eine eigene Sonnenstromanlage investieren wollen.

Dass sich die Investition lohnt, wollten die Veranstalter der Intersolar-Messe in München Anfang Juni zeigen. Denn nachdem in den letzten Jahren vor allem Hausbesitzer in die Technologie investiert haben, war dort deutlich zu sehen, dass einige Aussteller nun Gewerbe und Industrie in den Fokus nehmen. Beim Solar Cluster Baden-Württemberg unterstützt man diese Entwicklung. „Errichtet ein Unternehmen eine Photovoltaikanlage und speist den Solarstrom vollständig in das öffentliche Netz ein, sind bereits jährliche Renditen von fünf Prozent möglich“, sagt Carsten Tschamber, der Geschäftsführer des Clusters. „Wer den Strom teilweise selbst verbraucht, kann den finanziellen Ertrag noch deutlich steigern.“

Denn die Investitionen für Solarmodule fallen seit Jahren. Ausgelöst wurde diese Entwicklung durch den Aufbau von Fertigungskapazitäten und die damit zusammenhängenden Skaleneffekte. Die Experten beim Solar Cluster bringen jedoch weitere Argumente vor. Denn durch ein Investment sei es möglich, die eigene Stromversorgung gegen Strompreiserhöhungen abszusichern. Nicht zuletzt besteht durch eine eigene Energieerzeugung auch die Chance als Versorger aufzutreten, was durch die aktuellen Einspeisevergütungen und Vermarktungsmöglichkeiten lukrativ sein kann. Es gibt also gute Argumente sich hier zu engagieren. Doch manche Unternehmen zögern, denn die Option auf eine bessere Anlage zu einem späteren Zeitpunkt besteht. Dass der Markt weiter volatil ist, zeigt auch die Entwicklung der Stromspeicher in den letzen Jahren.

Schwankende Erzeugung unproblematisch

Bleibt die Frage nach der schwankenden Versorgung mit dem Sonnenstrom aus der eigenen Anlage. Doch da kann der Blick auf die Verbrauchsspitzen im Tagesverlauf Entwarnung geben. Denn ein Großteil der Energie wird in der Industrie meist tagsüber benötigt und auch genau dann erzeugt. Anders liegt der Fall bei den Privathaushalten. Dort avanchieren Batteriespeicher für die Stromsammler auf dem Dach gerade zum Verkaufsschlager. So machen sich die Nutzer auch in den späten Abendstunden und für die warme Dusche am Morgen unabhängig von den Versorgern.

„Solarstromspeicher machen unabhängiger und ermöglichen es, günstigen Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage auch nach Sonnenuntergang zu nutzen“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. „Mit den erneut gesunkenen Preisen wird die Solarstromspeicherung auch wirtschaftlich immer attraktiver.“ Ein Trend, der auf einem immer größeren Produktionsangebot von Batteriespeichern aufbaut, von dem die Privathaushalte profitieren, derzeit mit etwa 40 Prozent günstigeren Speichern (Nennleistung 10kWh) als noch vor vier Jahren. Wer heute in einen Speicher bis 30 Kilowattstunden investiert, spart im Vergleich zu der Summe vor vier Jahren sogar die Hälfte.

Auf der Zwillingsmesse der Intersolar, der Electrical Energy Storage, wurde dafür eine breite Palette an unterschiedlichen Speicherlösungen gezeigt. 2016 war deutlich zu merken, dass auch die Automobilindustrie nun das Thema stationäre Speichertechnologien für sich entdeckte. Abgesehen von den Möglichkeiten kleinere Speichereinheiten modular zusammenzustellen, wie es beispielsweise Daimler oder Nissan in Kooperation mit Eaton vorstellten, gibt es für die industriellen Anwendungen passende Großspeicherlösungen.

Doch das Ende der Fahnenstange ist bei der Entwicklung von neuen Energiespeichern noch lange nicht erreicht. Dafür sprechen zahlreiche Forschungsvorhaben ebenso, wie die Nominiertenliste für den Electrical Energy Storage Award 2017.

Sie möchten gerne weiterlesen?