Bei der Präsentation der Projekt-Ergebnisse demonstrierten die Projektteilnehmer an der TU Dresden

Bei der Präsentation der Projekt-Ergebnisse demonstrierten die Projektteilnehmer an der TU Dresden die Messtechnik im Radlader . (Bild: ke NEXT/do)

Im Forschungsprojekt Team gelang es den beteiligten Unternehmen und Universitäten, den Energiebedarf eines Radladers in einem realitätsnahen Szenario um zehn Prozent zu senken. Dieses und weitere Ergebnisse ihrer gemeinsamen Arbeit präsentierten die Projektteilnehmer auf der Abschlussveranstaltung am 23. April an in Dresden.

Energieeffizienz ist nicht nur eine Sache einzelner Komponenten, sondern des ganzen Systems. Jedoch liegt bei den Herstellern von Bau- und Landmaschinen nur Teil der Kompetenz – der andere Teil findet sich bei den Zulieferern der Subsysteme.

Um dieses Problem zu umgehen, schlossen sich vor drei Jahren 19 Unternehmen, fünf Institute und der VDMA für das Projekt „Technologien für energiesparende Antriebe mobiler Arbeitsmaschinen“, kurz Team, zusammen. „Mit unserem Technologiedemonstrator ‚Grüner Radlader‘ ist es uns gelungen, den Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu einer Serienmaschine der Spitzenklasse auf Anhieb um zehn Prozent zu reduzieren“, berichtet Prof. Jürgen Weber, Leiter des Instituts für Fluidtechnik der TU Dresden und Koordinator des Projekts.

Energieeffizienz mobiler Maschinen Beispiel Radlader TU Dresden TEAM-Projekt

Bei der Präsentation der Projekt-Ergebnisse demonstrierten die Projektteilnehmer an der TU Dresden die Messtechnik im Radlader (Bild: ke NEXT/do).

Mehrere Aufgabenpakete hatten sich die Teilnehmer geschnürt: Zwei Teilprojekte widmeten sich eher grundlegenden Fragen. Dabei ging es um Ansätze zur Bewertung der Energieeffizienz mobiler Maschinen, für die es anders als für PkWs keine einheitlichen Standards gibt, unter anderem da die Aufgaben dieser Arbeitsmaschinen so vielfältig sind. Darüber hinaus beschäftigte sich die Forschungsgruppe mit Modellen zur Berechnung der Prozesslasten der Schaufel.

Im Themenschwerpunkt „Punktmotor“ optimierten die Teilnehmer einen Dieselmotor in einem Betriebspunkt. Dabei reduzierten sie den Kraftstoffverbrauch durch Downspeeding, die Absenkung der Nenndrehzahl, und den Einsatz eines verbesserten Turboladers.

Im vierten Teilprojekt standen effiziente, schnelldrehende, elektrische Antriebe im Mittelpunkt. Solche High-Speed-E-Antriebe sind durchaus konkurrenzfähig gegenüber bisher üblichen hydraulischen Antrieben und sogar relativ leise, wie sich in diesem Projekt beim Einsatz als Fahrantrieb eines Ackerschleppers und als Bandantrieb in einer Straßenfräse zeigte.

(Quelle: TEAM)

Luft nach oben bei der Energieeffizienz mobiler Maschinen

„Wir haben technische Einzellösungen entwickelt und sie in ein Gesamtsystem integriert“, erläuterte Prof. Weber den TEAM-Ansatz. Alle Projektergebnisse sind in den 25 Tonnen schweren „Grünen Radlader“ eingeflossen: Viele davon haben die Unternehmen bereits aufgegriffen und arbeiten aktuell an deren Industrialisierung. Weber zeigte sich zuversichtlich, dass die Effizienz noch verbessert werden kann, wenn Serientechnologien auf Basis der TEAM-Lösungen weiterentwickelt werden.

Auch Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA, appellierte daran, sich nicht auf den Projektergebnissen auszuruhen: „Eine Weiterentwicklung der Ansätze ist notwendig sowie deren Integration in die Serienfertigung, die heute auf modernen Plattform- und Modulstrategien aufbaut.“ Auch mit Blick auf Aspekte wie Automatisierung und Betriebsdatenvernetzung – Stichwort Industrie 4.0 – sieht Rauen noch Potenzial. do

Weiterführende Information:

Projekt-Homepage TEAM

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