Bei der Inbetriebnahme des Schmierstoffgebers werden die internen Batterien aktiviert, es baut sich

Bei der Inbetriebnahme des Schmierstoffgebers werden die internen Batterien aktiviert, es baut sich Gasdruck auf, und der Kolben drückt das Fett oder Öl in die Anwendung. (Bild: SKF)

Der Abbau von Kreide ist für Maschinen und Förderanlagen eine echte Herausforderung: Große Mengen Staub und Schmutz machen ihnen schwer zu schaffen – vor allem den Lagern. Deshalb benötigen sie eine regelmäßige Schmierung. Angesichts kilometerlanger Förderstrecken lässt sich das von Hand kaum bewerkstelligen. Aus diesem Grund setzten die Vereinigten Kreidewerke Dammann in ihrem Rügener Werk auf automatische Schmierstoffgeber.

Bevor die Kreide ihre Reise zu Kunden in Industrie und Landwirtschaft antreten kann, müssen zuerst die Steinplatten mit riesigen Maschinen aus der Erde gebrochen werden. Große Drehtrommeln trennen die Kreideplatten von anderen Gesteinen. Anschließend wird das Material getrocknet und auf Förderbändern weiter transportiert. Dies ist kein leichtes Unterfangen, denn so fein die Kreide als solche sein mag, so grob sind die Einsatzbedingungen für die Maschinen: Das enorme Staub- und Schmutzaufkommen erschwert die Zustandsüberwachung und die Wartung erheblich.

Schmierstoffgeber

Die Schmierstoffgeber sorgen in Kreidewerken auf Rügen und im niedersächsischen Söhlde für eine regelmäßige, automatische Schmierung von insgesamt 680 Stellen. Die Abgabemenge lässt sich von einem Monat bis zu einem Jahr regulieren. Bild: SKF

Zu weitläufig für die Handschmierung

Vor allem für die Schmierung der Maschinenlager ist ein solches Kreidewerk ein echter Härtefall. Aus diesem Grund kam es in der Vergangenheit in den Vereinigten Kreidewerken Dammann auf Rügen immer wieder zu vorzeitigen Lagerausfällen. Denn das manuelle Nachschmieren der kilometerlangen Anlagen war auf dem riesigen Betriebsgelände nicht mehr praktikabel. Der Ausfall verursachte erhebliche Mehrkosten – und führte beim Team zur Erkenntnis, dass es dringend eine andere Lösung benötigte.

Ingesamt 480 zu schmierende Stellen

Hilfe suchte das Kreidewerk beim Braunschweiger Unternehmen August Kuhfuss Nachf. Ohlendorf, einem Spezialisten für technischen Handel und Service. Als Preferred Partner für für Wartungs- und Schmierungsprodukte aus dem Hause SKF verfügen die Kuhfuss-Experten über profunde Kenntnisse im Bereich von Wartungsaufgaben. „Als Erstes haben wir die komplette Anlage skizziert und die entsprechenden Schmierstellen ermittelt“, beschreibt Geschäftsführer Martin Ohlendorf das Vorgehen. „Danach war schnell klar, dass nur eine Automatisierung Abhilfe schaffen konnte.“ Denn insgesamt 480 kritische Schmierstellen hatten Ohlendorfs Spezialisten identifiziert.

Inbetriebnahme des Schmierstoffgebers

Bei der Inbetriebnahme des Schmierstoffgebers werden die internen Batterien aktiviert, es baut sich Gasdruck auf, und der Kolben drückt das Fett oder Öl in die Anwendung. Bild: SKF

Deshalb wählten sie die von SKF entwickelten Schmierstoffgeber der LAGD-Reihe, die unter dem Markennamen System 24 laufen. Die automatischen Einpunkt-Schmierstoffgeber bestehen aus einem durchsichtigen Behälter und einer Patrone mit einer elektrochemischen Gaszelle. Bei der Inbetriebnahme werden die internen Batterien aktiviert, es baut sich Gasdruck auf und der Kolben im Schmierstoffgeber drückt das Fett oder Öl in die Anwendung.

Dabei lässt sich der Abgabezeitraum von einem Monat bis zu einem Jahr regulieren, und die Montage ist ohne Werkzeug möglich. Die Schmierstoffgeber sind außerdem staubdicht, wasserfest, haben eine ATEX-Zulassung für Zone 0 und sorgen so dafür, dass Schmierstellen ganz automatisch und immer mit der richtigen Menge Schmierstoff versorgt werden.

Kreideförderung

Hartes, schmutziges Geschäft – vor allem für die Lager: die Kreideförderung. Per Hand zu schmieren wäre hier viel zu aufwendig. Bild: SKF

Weniger Zeitaufwand für die Wartung

Die Kuhfuss-Spezialisten stellten jeden einzelnen Schmierstoffgeber individuell auf die jeweilige Stelle ein. Nachdem sie die Schmierstoffmengen und die eingesetzten Stoffe genau festgesetzt hatten, begann der Einbau. Dank der einfachen Montage konnten die Techniker die komplette Anlage innerhalb von sieben Tagen mit dem System bestücken. „Vorzeitige Lagerausfälle treten jetzt kaum noch auf, sodass die Anzahl der zu tauschenden Lager um annähernd 30 Prozent geschrumpft ist“, zieht Martin Ohlendorf Bilanz. Außerdem sei durch die neuen Geräte der Zeitaufwand für die Wartung der vielen Schmierstellen deutlich gesunken.

Dazu trägt auch bei, dass das System 24 eine einfache optische Funktionskontrolle sowie einen schnellen Austausch des Schmierstoffgebers ermöglicht. Nicht zuletzt können die Anwender davon ausgehen, dass sein Inhalt bis zum Ende des zuvor definierten Abgabezeitraums ausreicht. Übrigens: Die Vereinigten Kreidewerke Dammann haben Martin Ohlendorf und sein Team mittlerweile auch an einem zweiten Standort für das Ausstatten mit automatischen SKF-Schmierstoffgebern engagiert. Im niedersächsischen Söhlde verlässt sich das Kreidewerk nun auf die automatische Schmierung von insgesamt 200 Stellen. aru

Von Kurt Katzenberger
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Kurt Katzenberger
SKF

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