Situation der deutschen Werften .

Situation der deutschen Werften . (Bild: VSM)

Die deutschen Werften sind vor allen in den Nischenmärkten aktiv. Diese Strategie kommt ihnen in der aktuelle Nachfrage-Flaute zugute, die bei asiatischen Unternehmen der Schiffbau- und Meerestechnik-Industrie für gewaltige Verluste sorgt.

Kreuzfahrtschiffe, das bisher größte Offshore-Seismik-Schiff für die Suche nach Öl und Gas, die längste private Mega-Yacht und ein modernes Forschungsschiff, Brennstoffzellen-U-Boote sowie aufwändige Rohr-Kabelleger und Offshore-Konverterplattformen. Dies sind einige Beispiele für das heutige Produktportfolio der deutschen Schiffbau- und Meerestechnik-Industrie. Viele deutsche Unternehmen haben sich innerhalb der letzten zehn Jahre in diesen Nischen des Weltmarkts positioniert, währen der traditionelle Frachtschiffbau sich in den letzten Jahren weitgehend nach Fernost verlagert hat.

Allerdings charakterisieren dort schmerzhafte Verluste die Situation. Die japanische Mitsubishi Heavy Industries machte den Auftakt bei den schiffbaulichen Großkonzernen in Asien: In Verbindung mit zwei Kreuzfahrtschiffen meldeten die Japaner Verluste von annähernd einer Milliarde US-Dollar. Bei Hyundai Heavy Industrie, dem größten Schiffbauunternehmen der Welt, führten vor allem Großprojekte für die Offshore Öl- und Gasindustrie zu einem negativen Jahresergebnis von knapp drei Milliarden Dollar. Diese Zahlen wurden in China von mindestens zwei Unternehmen, den Großwerften Rongsheng Heavy Industries und STX Dalian noch einmal deutlich übertroffen mit einem Minus von 3,1 und 3,8 Milliarden Dollar. Eine Ursache dieser Entwicklung sind massive strukturelle Unwuchten auf globaler Ebene: die zurückliegenden aggressiven Expansionsbestrebungen wichtiger Marktakteure kollidieren heute mit einer schwächelnden globalen Nachfrage.

Schiffbau- und Meerestechnik in Deutschland verzeichnet Plus

“Die deutsche Schiffbau- und Meerestechnikindustrie hat sich von diesen globalen Trends im zurückliegenden Jahr positiv abgehoben. Produktionsvolumen, Auftragseingänge und Auftragsbücher verzeichnen ein kräftiges Plus”, kommentierte VSM-Vorsitzer Harald Fassmer, Geschäftsführer der Fassmer Werft, die Situation auf der Pressekonferenz anlässlich der jährlichen VSM-Mitgliederversammlung.

Dennoch blieben auch die Unternehmen hierzulande von den globalen Entwicklungen nicht unberührt, erklärt der Vorsitzende. „Neue Lösungen und Erfolge ziehen immer schnell Nachahmer an. Zusätzlich hat die Krise erneut zu einem Aufblühen ausufernder Unterstützungsprogramme in vielen Wettbewerber-Nationen geführt”, führt Fassmer aus. do

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