Am 16. Juli 2015 übergaben Vertreter der Forschungsvereinigung Bau- und Baustoffmaschinen und des

Am 16. Juli 2015 übergaben Vertreter der Forschungsvereinigung Bau- und Baustoffmaschinen und des Fachverbands Bau- und Baustoffmaschinen den unterzeichneten Vertrag über die Stiftungsprofessur an die TU Dresden. Unterzeichner waren FVB-Geschäftsführer Timo Feuerbach, amtliche Kanzlerin der TU Dresden Undine Krätzig, Prof. Jürgen Weber vom Institut Fluidtechnik, Prof. Ralf Stelzer von der Fakultät Maschinenwesen und Joachim Schmid, Geschäftsführer beim VDMA Bau- und Baustoffmaschinen. (Bild: André Wirsig für die TU Dresden)

Der Lehrstuhl für Baumaschinen- und Fördertechnik sollte Sparmaßnahmen zum Opfer zu fallen. Nachdem alle Proteste nicht fruchteten, haben die Unternehmen der betroffenen Branchen nun eine Stiftungsprofessur ins Leben gerufen, um das Know-how und die Ausbildungskultur zu erhalten.

Eine der wichtigsten Forschungs- und Lehrinstitutionen für Baumaschinen in Deutschland wird fortgeführt – dank des Engagements der deutschen Bau- und Baustoffmaschinenindustrie, die eine Stiftungsprofessur für die Technische Universität Dresden finanzieren wird. „Diese wichtige Professur drohte ersatzlos zu entfallen“, sagt Prof. Sebastian Bauer, Vorstandsvorsitzender der stiftendenden VDMA Forschungsvereinigung Bau- und Baustoffmaschinen (FVB).  Die TU Dresden hatte die Professur für Baumaschinen- und Fördertechnik nach dem altersbedingten Ausscheiden von Prof. em. Günter Kunze am 1. April 2015 nicht wiederbesetzt.

Grund waren Einsparmaßnahmen im Haushalt des Freistaates Sachsen, welche die Technische Universität umsetzen musste. Die Maßnahme stieß in der Industrie auf Unverständnis, denn der Lehrstuhl gehört – gemessen an seinen Leistungskennzahlen – mit einem Drittmittelaufkommen von 1,5 Millionen Euro jährlich und 30 Mitarbeitern zu den erfolgreichsten der Maschinenbaufakultät.

„Unsere massiven Interventionen bis hin zum zuständigen sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst waren fruchtlos und konnten die Streichung nicht verhindern“, erklärte Prof. Bauer. Mit der durch den VDMA und die FVB finanzierten Stiftungsprofessur ist nun eine Lösung gefunden.

Nun können die Forschungsarbeiten an der Schnittstelle zwischen der Antriebstechnik, der Konstruktion, dem Prozess-Verständnis und dem Bedienkomfort elektronisch-hydraulisch gesteuerter mobiler Arbeitsmaschinen fortgeführt werden und die Ausbildungskultur der TU Dresden auf diesem Gebiet bleibt erhalten.

Neben der Finanzierung der Professorenstelle beteiligen sich die Stifter auch an der Errichtung einer neuen Maschinenhalle. Die TU Dresden stellt die erforderliche Infrastruktur sowie Personal und Ausstattung zur Wahrnehmung der Lehr- und Forschungsaufgaben zur Verfügung.
Durch die geplante Weiterführung als außerplanmäßige Professur sind auch dauerhaft Voraussetzungen für Forschung und Lehre in Dresden geschaffen.

Ausschreibung der Stiftungsprofessur läuft

Neben der bestehenden Infrastruktur und etwa 20 wissenschaftlichen Mitarbeitern hat der zukünftige Inhaber der Stiftungsprofessur ein exzellentes Netzwerk parat. Es bestehen enge Kontakte zu etwa 100 Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau sowie zu zahlreichen Hochschulen im In- und Ausland. Arbeitsschwerpunkte sind die Verbesserung der maschinellen Arbeitsprozesse. Außerdem gilt es, Lösungen zu entwickeln, die die Produktivität, Präzision, Energieeffizienz, den Komfort, die Sicherheit, Robustheit und Leistungsdichte sowie die Kosteneffizienz von Bau- und Baustoffmaschinen steigern.

Geplant ist, dass die Stiftungsprofessur in das Institut für Fluidtechnik (IFD) integriert wird. Die Professuren für „Fluid-Mechatronische Systemtechnik“ und „Baumaschinen“ sollen so zusammenwirken und Synergien zwischen den fachspezifischen Domänen ermöglichen.

„Unser Institut bringt eine umfangreiche Expertise mit und wir freuen uns, mit der Stiftungsprofessur noch ein Stück weit mehr die Zusammenarbeit mit der Industrie zu intensivieren und das Wissen zu den unterschiedlichsten Themen vernetzen zu können“, so Professor Jürgen Weber, Direktor des Instituts für Fluidtechnik.

Weiterführende Informationen:

Die Ausschreibung der Professur

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