Buddha-Statue,

Laut Experten wird China 2045 dank Industrie 4.0 die Effizienz und Qualität der deutschen Industrie erreicht haben. (Bild: Rosel Ecksteon, pixelio.de)

Nach chinesischen Schätzungen könnte Industrie 4.0 Chinas Produktivität um 25 bis 30 Prozent steigern. Bis 2045 wird China mit den führenden Industrienationen USA, Japan und Deutschland bei Effizienz und Qualität gleichziehen, davon geht die Chinesische Akademie für Ingenieurswissenschaften aus.

Jost Wübbeke und Björn Conrad vom Mercator Institut für China Studien betonen jedoch, dass einzelne Unternehmen schon viel früher zu Konkurrenten werden – auch dank der Kooperation mit Deutschland.

Größte verarbeitende Industrie

China hat inzwischen die größte verarbeitende Industrie weltweit aufgebaut. 2013 setzte diese 2.741 Milliarden US-Dollar um. Zum Vergleich: In den USA waren es 2.029 Milliarden US-Dollar, in Deutschland 745 Milliarden US-Dollar. Doch die chinesischen Produktionsanlagen sind vielerorts rückständig. In der Breite ist die chinesische Fertigung kaum automatisiert, geschweige denn digitalisiert.

Industrie 4.0 in China,
Industrie 4.0 ist Chinas Sprungbrett: Nach chinesischen Schätzungen könnte Industrie 4.0 Chinas Produktivität um 25 bis 30 Prozent steigern. (Bild: Merics)

Bislang kommen auf 10.000 chinesische Industriearbeiter nur 14 Industrieroboter. In Deutschland sind es 282. Um wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben, braucht das Land enorme Effizienz- und Qualitätsgewinne durch technologischen Fortschritt. Steigende Lohnkosten signalisieren das Ende des bisherigen Erfolgsmodells “Billiglohnland”.

Chinas Wendepunkt

Diese Rückständigkeit sollte nicht täuschen. Zwar wird es noch Jahrzehnte dauern, bis Chinas Industrie flächendeckend das deutsche Niveau erreicht. Doch dies sollte deutsche Unternehmen nicht in Sicherheit wiegen: China braucht keine Digitalisierung in der Breite, um empfindlichen Wettbewerb zu erzeugen.

Einige “National Champions” auf den internationalen Märkten reichen aus: Großkonzerne wie der Maschinenbauer Sany oder die Elektrogerätehersteller Haier und Hisense haben sich bei Industrie 4.0 heute bereits an die Fersen deutscher Unternehmen geheftet.

Die Investitionen in Automatisierung und Digitalisierung steigen explosionsartig an. Seit 2005 haben sich die Investitionen der produzierenden Industrie in IT verdoppelt. Der Absatz von Sensoren ist in China zwischen 2009 und 2013 um das Doppelte gestiegen. Für Industrieroboter ist China mittlerweile der weltweit größte Absatzmarkt.

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