Flaggenmast Kanada,

Kanada und die EU sind sich nach zähen Verhandlungen einig über CETA. Doch für den deutschen Maschinenbau gibt es deshalb nicht nur Erleichterungen, sondern vor allem viel Arbeit. (Bild: Pixabay)

Nach der Wahl ist vor der Wahl und nach dem Abkommen ist noch immer vor dem Abkommen. Während in Deutschland die Bürger und Bürgerinnen noch fasziniert auf das Ergebnisse der Wahl vom Sonntag blicken, ist ohne großes Aufheben das CETA-Abkommen in Kraft getreten. Noch ist nicht klar wie nach der Bundestagswahl die Wahlprogramme zu einem Regierungsprogramm verschmolzen werden können. Hier liegt die Parallele zum Freihandelsabkommen CETA. Denn auch wenn der Eindruck entsteht, als wäre es längst unter Dach und Fach, so gibt es auch hier noch einiges zu tun.

Seit 21.09.2017 ist es in Kraft getreten, jedenfalls teilweise und vorläufig. Bevor die Vereinbarung zwischen dem größten Wirtschaftsraum der Welt und dem zweitgrößten Land der Erde gilt, müssen alle europäischen Mitgliedsländer dem Vertrag zustimmen. Dafür ist in manchen Ländern der EU auch die Zustimmung der Parlamente notwendig.

Vor knapp einem Jahr war es soweit. Am 30.10.2016 unterschrieben die Verhandlungspartner der EU und Kanadas das Freihandelsabkommen CETA. Die EU-Kommission hatte das Abkommen zunächst alleine ausgehandelt. Kurz vor dem Abschluss kam es noch zu einem tagelangen medial begleiteten Schlagabtausch zwischen den europäischen Partnern. Denn aus der belgischen Wallonie formierte sich kurzer Hand Protest. Letztlich konnten sich die Befürworter von CETA jedoch durchsetzen.

Kanada ist ein wichtiger Markt

Kanada ist für die deutsche Wirtschaft ein wichtiger Handelspartner. Das ist mehr als ein Lippenbekenntnis politischer Fürsprecher und der Verhandlungsführer von CETA auf deutscher Seite. Allein im vergangenen Jahr 2016 kauften die Nordamerikaner Waren im Wert von 9450 Millionen Euro. Für den Maschinen- und Anlagenbau ist der eigene Anteil am Gesamtwarenverkehr. Der lag für Maschinenlieferungen von Deutschland nach Kanada in der letzten Dekade jährlich zwischen 15 und 20 Prozent. Zuletzt waren es 2016 15,8 Prozent, das entspricht 1494 Millionen Euro.

Konkret profitieren von den guten wirtschaftlichen Beziehungen, laut Zahlen des VDMA, die Bereiche Power Systems, Fördertechnik und Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen. Aber auch Landtechnik und Bau- wie Baustoffmaschinen wird traditionell stark abgenommen. Einen positiven Trend gibt es im Bereich der Werkzeugmaschinen. Anders als bei der Antriebstechnik für die der deutsche Maschinenbau in Kanada weniger Abnehmer findet.

Für Kanada ist Deutschland ein wichtiger Handelspartner. Der Anteil der deutschen Warenimporte steigt auch laut den Zahlen des UN Comtrade seit der Jahrtausendwende. Zu den wichtigsten Sparten bei der Einfuhr gehören entsprechend die Industriesparten, in denen die deutsche Industrie traditionell stark vertreten ist. Fast ein Drittel aller eingeführter Güter aus dem Jahr 2015 kamen aus den Bereichen Fahrzeuge und Fahrzeugteile oder Maschinen und mechanische Erzeugnisse.

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