Husum Messe von oben,
Husum Wind: 25.000 Quadratmeter, fünf Ausstellungshallen und das Nordsee-Congress-Zentrum. (Bild: Messe Husum)

Unter dem Motto „See your future“ findet am 18. September 2015 die Windcareer von 10 bis 18 Uhr im großen Saal des Nordsee-Congress-Zentrums statt. Branchengrößen wie Enercon, Nordex, UKA, Ferchau und die Deutsche Windtechnik werden an diesem Tag vor Ort sein, um mit Studenten, Schülern, Arbeitssuchenden, Fachkräften, Auszubildenden und Interessierten in Kontakt zu treten. Ziel der Windcareer ist es laut der Messe, die Arbeitsbereiche der Windenergiebranche vorzustellen und Fachkräfte zu vermitteln.

Peter Becker erklärt: „Die Windenergiebranche ist ein starker Wachstumsmarkt, in dem bislang schon 130.000 Menschen beschäftigt sind – Tendenz weiter steigend. Neben Seminaren und Vorträgen von Unternehmen haben Besucher die Möglichkeit, an einem Bewerbungsmappen-Check und einem Training für Vorstellungsgespräche teilzunehmen.“ Die Windcareer findet am letzten Messetag, dem 18. September 2015, von 10 bis 18 Uhr im großen Saal des Nordsee-Congress-Zentrums statt. Mit einem Ticket für die Windcareer können Besucher außerdem die Husum Wind besuchen.

Neben der Windcareer weist die Husum Wind auf ein weiteres Tool für Fachkräfte der Branche hin: Seit Anfang Juli steht die Kommunikationsplattform Wind Community (www.windcommunity.net) mit zahlreichen Features zur Verfügung. In der Community können sich Aussteller und potenzielle Messebesucher bereits vor Beginn der Husum Wind vernetzen. Unternehmen können auf der Plattform Stellenanzeigen schalten und passende Kandidaten erreichen. Der parallel zur Messe stattfindende Husum Wind Kongress ist seit langem das Forum, auf dem neue Technologien vorgestellt und künftige Herausforderungen der Branche diskutiert werden.

Auf derHusum Wind stehen vor allem elektrotechnische und maschinenbauliche Komponenten, Instandhaltung, Transport und Aufbau, sowie Windkraftanlagen, Verschleißteile und Komponenten im Fokus. Highlights hierzu gibt es auf den folgenden Seiten.

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Peter Becker,
„Die Windenergietechnik ist ein Paradebeispiel des deutschen Maschinenbaus.“ - Peter Becker, Geschäftsführer der Messe Husum & Congress, (Bild: Messe Husum)

Interview mit Peter Becker, Geschäftsführer der Messe Husum & Congress

Für die diesjährige Husum Wind hat Baden-Württemberg die Länderpartnerschaft übernommen. Was erhoffen Sie sich von der Kooperation?

Die Baden-Württemberger sind am zweitstärksten auf der diesjährigen Husum Wind vertreten. Bayern belegt Platz eins. Dies verdeutlicht, dass auch im Süden Deutschlands viele Unternehmen von der Windenergie profitieren und es auch dort eine starke Wertschöpfung gibt. Die Menschen im Süden haben teilweise das Gefühl, dass hauptsächlich der Norden durch die Windenergie profitiert und dass die südliche Bevölkerung teuer dafür bezahlen muss. Anhand der Wertschöpfungseffekte lässt sich jedoch nachweisen, dass dies so nicht richtig ist. Insofern begrüßen wir es, dass Baden-Württemberg das Thema Windenergie im eigenen Land ausbauen möchte. Zusätzlich soll darauf hingewiesen werden, dass ein hoher Wertschöpfungsanteil bei den baden-württembergischen Unternehmen bleibt, die als Zulieferer Getriebe bauen, Kabelstränge liefern oder andere Serviceleistungen erbringen.

Nach Einschätzung von Sigmar Gabriel hat sich die Windenergietechnik zu einem Aushängeschild des deutschen Maschinenbaus entwickelt. Wie schätzen Sie die Entwicklung der vergangenen zwanzig Jahre ein?

Diese Erfolgsgeschichte ist wirklich einzigartig und zugleich ein Paradebeispiel. Ich erinnere mich noch gut an die erste Windmesse hier in Husum im Jahre 1989, die in einer alten Viehauktionshalle stattfand. Zu dieser Zeit hatte ich gerade Abitur gemacht und kehrte nach meinem Wehrdienst bei der Marine zurück nach Hause. Meinen Eltern gehört zufälligerweise ein Haus gegenüber dem alten Messegelände. Damals waren es 30 Aussteller, die größte ausgestellte Windkraftanlage war zehn Kilowatt stark und nicht einmal zwei Meter hoch. Diese Erfolgsgeschichte ist wirklich einzigartig. Es freut mich zu sehen, wie sich die Messe in den letzten 26 Jahren entwickeln konnte und wie sich parallel dazu eine ganze Industrie verändert hat. Besonders hier im ländlichen Raum schreibt sich diese Entwicklung besonders rasant fort. In der Vergangenheit haben die Menschen aus der Region vor allem vom Tourismus und Handel profitiert. Mit der Windenergie ist ein neuer Zweig hinzugekommen. Außerdem liegen wir mit den Kosten für die Windenergie deutlich unter den Kosten, die für die Betreibung von Atomkraftwerken benötigt werden. Ich finde das mehr als beeindruckend.

Was sind aus Ihrer Sicht die noch größten Herausforderungen für die Windenergie-Branche?

Die Integration ist sicherlich immer noch ein Pro-blem. Ohne leistungsstarke Speicher sowie den intelligenten Ausbau der Energienetze wird die Energiewende nicht gelingen. Im Fokus muss eine Kombination aus intelligenter Steuerung unserer Energieerzeugung samt Speicherung stehen. Aber auch Stabilität und Versorgungssicherheit sind wichtig.

Das Interview führte Florian Blum, Redaktion

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