Cebit 2017, Postauto

Vom Eingang West aus konnte der Weg durch die Halle 13 mit dem selbst fahrenden Postauto zurück gelegt werden. (Bild: Dr. Thomas Kiefer)

Eines wurde auf der Cebit 2017 deutlich: Die für das IoT notwendigen höheren Bandbreiten sowie Sicherheitsarchitekturen für die vernetzte Produktion sind einsatzbereit.

Partnerland der Messe war dieses Jahr Japan. „Japan ist ein Labor der Zukunft, das wir von hier in Deutschland mit der Lupe anschauen sollten“, erklärte der Präsident des Branchenverbands Bitkom, Thorsten Dirks. Jeder Vierte der weltweit führenden Technologiekonzerne habe seinen Sitz in Japan, das Land sei im internationalen Vergleich eine der führenden Nationen bei der Digitalisierung. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe warben in Hannover für eine intensivere internationale Kooperation und einen freien und fairen Welthandel. Internetbasierte Wirtschaft brauche offene Grenzen, allein um die Datensicherheit zu gewährleisten seien internationale Vereinbarungen notwendig. Auf der Cebit vereinbarten beide die Hannover-Deklaration, in der eine enge Zusammenarbeit im Bereich der Zukunftstechniken festgelegt wurde.

Cebit 2017, humanoide Robotik
Roboter – vor allem auch humanoide – prägten die japanische Länderbeteiligung. (Bild: Dr. Thomas Kiefer)

Fujitsu-Chef Masami Yamamoto sagte, dass der Mensch bei allen technologischen Umbrüchen im Fokus bleiben müsse. In Hannover stellte Fujitsu unter dem Moto „Human Centric Innovation: Digitale Co-Creation“ zusammen mit Ecosystem eine Plattform zur Bündelung von Wissen, Erfahrung und Ressourcen vor. Diese Ethik-IoT-Plattform bietet Datenaggregation und -management sowie Anwendungsentwicklungsdienste und Geräteverwaltungsfunktionen. Alleine könne kein Unternehmen die differenzierten Anforderungen zur Schaffung des IoT erfüllen, so ein Fujitsu-Sprecher. Daher arbeite der japanische Konzern mit zahlreichen Partnern wie Cisco, Microsoft und Intel zusammen.

Roboter prägten die japanische Länderbeteiligung. Japan legte den Schwerpunkt bei seiner Partnerland-Präsentation vor allem auf humanoide Roboter, die im Servicebereich oder in der Pflege zum Einsatz kommen sollen. 115 Unternehmen kamen aus Japan – aus China stellten 511 Unternehmen aus. Der japanische Spezialist für Blechbearbeitungsmaschinen Amada zum Beispiel zeigte eine Hochgeschwindigkeits-Hochdruck-Servo-Abkantpresse mit der weltweit ersten Dual-Servo-Presse (DSP). Die Abkantpresse ist mit einem Roboter kombiniert, der beim Biegen von Kleinteilen die gleiche Geschwindigkeit wie menschliche Bediener erzielt. Die Presse soll besonders für Kleinteile, die bei manueller Handhabung Verletzungsgefahr bergen, zum Einsatz kommen.

Yaskawa präsentierte auf der Cebit den neuen Roboter Motoman HC10, der eine flexible Interaktion zwischen seinem Roboterarm und seiner Umgebung ermöglicht. In der gezeigten Konzeptstudie montierten Miniroboter Modellautos. Der Besucher konnte hierbei über ein Tablet einen Konstruktionsplan erstellen. Die Produktion des gewünschten Autos startete im selben Moment automatisch. Zusätzlich konnte die Leistung aller Komponenten und Sensoren innerhalb der Produktionslinie in Echtzeit überwacht werden.

Der chinesische Netzwerkspezialist Huawei präsentierte auf der Cebit eine Fülle von Industrieanwendungen und Lösungen für Smart Citys. „Wir können die neuen Technologien nicht alleine entwickeln. Dazu brauchen wir gute Partner“, erklärte Victor Yu, President der Abteilung Industry Marketing & Solution bei Huawei. Unter dem Motto „Leading New ICT, The Road to Digital Transformation“ entwickelt Huawei mit etwa hundert Partnerunternehmen innovative IKT-Produkte und -Lösungen aus den Bereichen Cloud Computing, Big Data, Internet der Dinge und SDN. In München und an einigen weiteren Standorten arbeitet das Unternehmen am Global-Open-Lab-Programm zur Schaffung eines offenen Ökosystems. Das Investment wird sich insgesamt auf 200 Millionen US-Dollar belaufen, erklärte Yu auf der Messe.

Der IoT/M2M-Themenpavillon bildete eines der Herzstücke der Cebit 2017. Die M2M Alliance zeigte dort Lösungen rund um die digitale Transformation und die Vernetzung von Maschinen und Geräten. „Unter dem Slogan ‚Rise of the Machines, powered by M2M/IoT connectivity‘ zeigen wir unter anderem anhand eines humanoiden Roboter von IOX LAB, was beim Thema Rapid Prototyping bereits machbar ist“, sagte Dr. Andreas Fink von der M2M Alliance.

Cebit 2017
Die diesjährige Cebit machte die rasant fortschreitende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft erlebbar wie nie. (Bild: Dr. Thomas Kiefer)

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