
Nach Ergebnissen des Beratungsinstitutes Accenture soll Predictive Maintenance die Wartungskosten um fast 30 Prozent und ungeplante Stillstände um 70 Prozent reduzieren. (Bild: Deutsche Messe, Rainer Jensen)
Dass Predictive Maintenance dieses Jahr eine zentrale Rolle auf der MDA spielen wird, überrascht wohl kaum einen Messebesucher – schließlich war Condition Monitoring in allen Spielarten in vergangenen Jahren ein großes Thema auf der Hannover Messe. Allerdings, so eine Ankündigung der Deutsche Messe, zeigen die Unternehmen aus der Antriebstechnik und Fluidtechnik im Jahr 2017 nun Systeme, die zum Beispiel Wälzlager, Getriebe, Elektromotoren oder Hydraulikpumpen nicht nur überwachen, sondern die dabei erstellten Daten auch gleich auswerten. Auch informiert eine Sonderschau in Halle 19 mit angrenzendem Forum Besucher darüber, wie sie drohende Ausfälle frühzeitig erkennen, Prozesse beschleunigen und Produktionsstillstände vermeiden können.
Wie das speziell in der Antriebstechnik funktioniert, lässt sich an Wälzlagern erklären. Führungsgrößen sind hier Schwingung, Temperatur und Drehzahl. Sie werden kontinuierlich erfasst und so ausgewertet, dass Unregelmäßigkeiten detektiert und ihre Auswirkung auf die Lagerlebensdauer errechnet werden. Gleichzeitig werden „Heißläufer“ per Temperaturüberwachung ermittelt. Diesen Service bietet Schaeffler zum Beispiel für Wälzlager von Windkraftanlagen und Schienenfahrzeugen an. Die Daten werden in der unternehmenseigenen Cloud ausgewertet. Das Ergebnis steht im Klartext zur Verfügung. Der Anwender muss also nicht mehr – wie beim Condition Monitoring – Kenntnisse über die Auswertung der Sensordaten vorweisen, sondern das System übernimmt die Auswertung. Den Lagerzustand ruft der Anwender oder Betreiber per Internet weltweit ab, ebenso die errechnete Restlaufzeit auf Basis realer Lastkollektive.
Auch bei hydraulischen Antrieben gibt es Angebote in diese Richtung, zum Beispiel lassen sich Partikelzähler in Predictive-Maintenance-Systeme einbinden. Parker hat ein solches System entwickelt und wird es während der MDA auf dem eigenen Stand und auf dem VDMA-Forum in Halle 19 zeigen. Stefan Nilgen von Parker Hannifin erklärt: „Mit unserem Total System Health Management erfassen wir die Daten des gesamten Systems inklusive der Peripherie, analysieren sie und werten sie aus, um entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können.“ Neben der vorbeugenden Instandhaltung soll das System auch den Blick auf die Gesamtproduktivität und die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership) komplexer Systeme wie Hydraulikanlagen oder fluidtechnischer Antriebe ermöglichen.
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