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Drei Viertel der Unternehmen befürworten Veränderungen in der bestehenden Ausbildung. Vor allem der Mittelstand erwartet gravierende Veränderungen. (Bild: Pixabay)

Drei Viertel der Unternehmen (76 Prozent) sind zudem der Meinung, dass der zunehmende Einsatz digitaler Technologien eine inhaltliche Anpassung der bestehenden Ausbildungsberufe erfordert. Gerade einmal vier Prozent der Unternehmen sagen, dass sich für die Auszubildenden auch in Zukunft nichts ändern muss. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter mehr als 1500 Geschäftsführern und Personalverantwortlichen von Unternehmen aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Mehrfachnennungen waren möglich.

„Die Digitalisierung verändert unsere Wirtschaft tiefgreifend, von den Produkten bis zu Geschäftsprozessen und Geschäftsmodellen. Wir müssen unsere Jugendlichen dafür mit einer modernen, zukunftsorientierten Ausbildung fit machen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Den Grundstein dafür müssen wir bereits in der Schule legen, unter anderem mit einer fundierten Vermittlung von Digitalkompetenz im Fächerkanon, einem Pflichtfach Informatik und mit Englisch als Lingua franca der digitalen Welt ab der 1. Klasse.“

Bedarf an neuen Ausbildungsberufen

Vor allem im Mittelstand wird ein großer Bedarf an neuen Ausbildungsberufen gesehen. 40 Prozent der Unternehmen mit 50 bis 499 Beschäftigten plädieren für die Einführung gänzlich neuer Ausbildungsprofile, 68 Prozent befürworten Anpassungen bei den bestehenden Berufsbildern. Bei den Großunternehmen ab 500 Beschäftigten erwarten 25 Prozent neue Ausbildungsberufe, 79 Prozent Veränderungen bei den bestehenden Angeboten.

Ähnlich sind die Anteile bei den kleineren Unternehmen mit zehn bis 49 Beschäftigten: 24 Prozent rechnen mit neuen Berufe, 78 Prozent mit Veränderungen; und den Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Beschäftigen: 29 beziehungsweise 75 Prozent.

„Der Mittelstand steht vor der besonderen Herausforderung, seine bisherige Stärke auch in die digitale Welt zu überführen. Den Mitarbeitern und ihrer Qualifikation kommt im Mittelstand eine ganz besondere Bedeutung für die digitale Innovationsfähigkeit zu“, sagt Rohleder.

Projekt im IT-Bereich

Im IT-Bereich hat das Bundesinstitut für Berufsbildung ein Projekt gestartet, das Veränderungsbedarfe bei Fachinformatikern & Co untersucht. Bitkom ist an dem Verfahren mit mehreren Sachverständigen beteiligt. Rohleder dazu: „Der Veränderungsbedarf geht aber weit über die klassischen IT-Berufe hinaus. Die digitale Transformation betrifft alle Berufe, vom Handel über die Industrie bis hin zum Handwerk."

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