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Helmut Haas, Inneo,
Helmut Haas ist Geschäftsführer von Inneo, Anbieter des Model Processors. (Bild: Inneo)

Herr Haas, wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Model Processor in den zwei Jahren seit der Markteinführung?

Wir sind ja mit dem Anspruch gestartet, ein „Schweizer Taschenmesser für den CAD-Administrator“ anzubieten. Inzwischen hat sich die Software jedoch aus dem Administratorbereich herausentwickelt und wird sehr oft von den Anwendern selbst benutzt. Das hatten wir so nicht vorausgesehen. Inzwischen sind über vier Millionen Speichervorgänge abgerechnet worden, ein Vielfaches an Modellen lief durch Abfragevorgänge ohne Speichern.

Viele unserer Kunden nutzen Model Processor beispielsweise, um vor dem Einchecken der Daten ins PDM-System die Einhaltung der Konstruktionsrichtlinien zu überprüfen. Dazu legt der Administrator eine Abfrage an, die ja nach Anforderung die Genauigkeitseinstellungen des 3D-Modells, die Folien, Benennungen und Parameter, die Inhalte des Zeichnungskopfes oder auch die richtige Definition von Einheiten und Variablen überprüft.

Der CAD-Anwender kann dann die Abfrage über sein fertiggestelltes CAD-Modell laufen lassen und erhält einen detaillierten Bericht, was er wo noch zu ändern oder zu ergänzen hat. Das kostet das Unternehmen nichts, erhöht aber die Datenqualität in der Datenbank dramatisch. Ein Kunde wie AGCO Fendt nutzt 700 Lizenzen von Model Processor, um die Qualität seines weltweiten Datenbestandes zu erhöhen und abzusichern..

Und wie hat sich Model Processor technisch weiterentwickelt?
Ursprünglich startete Model Processor mit etwa 70 Aktionen, heute stehen über 100 zur Auswahl. Da haben wir viel Feedback von den Kunden erhalten und die Anregungen umgesetzt. Ganz wichtig war die Weiterentwicklung des Model-Processor-User, der genau die erwähnten Anwenderchecks ermöglicht – im MP-User lassen nicht die Abfragen definieren, sondern eben vorgefertigte Abläufe durchführen. Das ist genau das Tool und die Funktionserweiterung, das die Anwender nutzen und das sie deutlich produktiver macht.

Wir haben auch eine ganze Reihe von Kunden, deren CAD-Rechner nicht mit dem Internet verbunden sind. Das verhinderte ursprünglich die Nutzung des Model Processor, da dieser als Online-Tool konzipiert war. Da haben wir inzwischen eine Offline-Version entwickelt, die auch solche Szenarien abdeckt und Model Processor somit in jeglicher Umgebung und Infrastruktur betrieben werden kann.

Wie nimmt der Markt die Software an?
Inzwischen sehr gut. Im ersten Jahr lief das Geschäft eher verhalten an, aber im Jahr 2014 konnten wir über 100 Neukunden gewinnen können – von der Einzelplatzinstallation bis zum Großkonzern. Dazu haben sicherlich der kostenlose Gastmodus und die umfangreichen Tutorials beigetragen. Zu den Kunden zählen auch Firmen, zu denen wir im PTC-Umfeld gar keinen direkten Zugang hatten, weil PTC diese Kunden selbst betreut – der Model Processor wird auch dort umfassend eingesetzt, da auch diese Kunden einen immensen Nutzen daraus ziehen.

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Das Interview führte Ralf Steck, freier Autor für ke NEXT

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