Kidnapping-Report 2014 der Firma Exop

Der Kidnapping-Report 2014 der Firma Exop bewertet das Entführungsrisiko in den verschiedenen Ländern . (Bild: Exop)

Vor allem in Führungspositionen ergeben sich viele Reisen rund um den Globus, für Geschäftsabschlüsse oder um neue Märkte zu erschließen. In der Regel fühlen sich die Reisenden auf ihre Aufgabe gut vorbereitet. Doch wenn es vor Ort Probleme gibt, stellen sie oft fest, dass sie auf sich allein gestellt sind. Dabei gibt die globale Sicherheitslage keinen Anlass zur Nachlässigkeit.

Neben bewaffneten Konflikten und Terrorismus sind Unternehmer, Ingenieure und Techniker auch im besonderen Maß durch Kriminalität bedroht. Denn sie sind nicht nur selbst finanziell gut ausgestattet, sondern zusätzlich über das Unternehmen abgesichert. Das macht sie zu lohnenden Zielen für Gewalt und Erpressung. Erst im Oktober 2014 wurde wieder ein Fall bekannt; dabei starb ein deutscher Mitarbeiter des Unternehmens Julius Berger in Nigeria, ein Kollege wurde entführt, zwei andere verletzt.

Auch als Informationsquelle kommen Entsendete und Reisende in Frage, denn oft sind sensible Daten mit unterwegs, gespeichert auf Smartphones, Laptops und nicht zuletzt in den Köpfen der Mitarbeiter. Arbeitgeber haben daher nicht nur eine moralische und gesetzliche Fürsorgepflicht, sondern auch ein finanzielles Interesse an der Sicherheit der Reisenden.

Unwetter im vermeintlich sicheren Hafen

Unabhängig von Gewalt und Wirtschaftsspionage können Krankheiten, Streiks, Unwetter und Unfälle die Planung über den Haufen werfen, selbst auf grundsätzlich sicherem Terrain. „Die Situation vor Ort kann sich binnen kürzester Zeit dramatisch verändern“, erklärt Jan Frenzel. Er arbeitet für Exop, ein Beratungsunternehmen für Reisesicherheit und -management.

„Der Tsunami 2004, die Atomkatastrophe in Japan 2011 oder auch die Terroranschläge von New York, Madrid, London und hochaktuell in Paris sind Beispiele für derartige Szenarien“, fährt er fort. Bei dienstlichen Ausflügen ins europäische Nachbarland und erst recht bei exotischen Reisezielen stellt sich daher die Frage der richtigen Vorbereitung und eventuellen Maßnahmen vor Ort, die sich nach Dauer des Aufenthaltes und der Sicherheitslage im Land richten.

Erste Adresse für eine Risikobewertung ist das Auswärtige Amt. Die Behörde informiert über Visum, Infrastruktur, benötigte Impfungen und eventuellen Gefahrenquellen. Interessenten können die Reise- und Sicherheitshinweise auch als RSS-Feed oder Newsletter abonnieren. Einen Überblick in Form von Berichten und Karten geben Beratungsunternehmen heraus, auch speziell für Entführungen.

Geschäftsreiseanbieter haben oft Dienstleistungen zur Prävention und zum Krisenmanagement im Portfolio. Das Lufthansa City Center, das viele mittelständische Unternehmen betreut, arbeitet bei den Themen Gesundheit und Sicherheit mit einer ganzen Reihe von Anbietern zusammen. Dazu gehören konkret die Organisation Trisavo, zu der Unternehmen wie A3M, MD Medicus und die Result Group gehören, sowie Corporate Trust und International SOS. Mögliche Bedrohungen meldet der „Travel Alert“ dem Reisenden und der Firma.

 

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