Tipp 2: Sich vorher über die Botschaft Gedanken machen

Was sollten Konstrukteure und Ingenieure denn außerdem noch für einen gelungenen Auftritt beachten?

Zum gelungenen Auftritt gehört, dass ich eine klare Botschaft habe. Ich muss mir vorher überlegt haben, was ich von meinem Gegenüber will. Das heißt, ich sollte bereits Tage vorher eine Überschrift für meinen Vortrag wählen. Dazu muss ich mich fragen: Was soll konkret passieren, wenn wir nach dem Vortrag auseinandergehen? Soll beispielsweise das Unternehmen eine Millionen Euro Entwicklungsgelder zur Verfügung stellen oder fünf neue Ingenieure einstellen, damit wir das Ziel verfolgen können? Welche konkrete Forderung steckt hinter diesem Vorschlag? Früher hat man gesagt: Wenn du deine Idee nicht auf einem DIN-A4-Blatt präsentieren kannst, dann taugt sie nichts. Ich muss kurz und klar sagen können, welchen Vorteil meine Idee bringt, dann kann ich Menschen davon überzeugen. Wenn ich zwei Stunden brauche, damit überhaupt die Grundzüge meiner Idee verstanden werden, habe ich keine Chance.

Ist es sinnvoll, vorher eine Präsentation oder Rede zu Hause zu üben, wenn man so etwas nicht ständig macht?

Auf jeden Fall! Meinen Seminarteilnehmern empfehle ich, wenn sie Scheu vor der Videokamera haben, dass sie sich morgens vor den Schlafzimmerspiegel stellen und sich selbst alles erzählen. Diese Spiegel sind meistens bodentief, da sieht man den gesamten Körper. Dann merke ich schon, ob ich mit meiner Körpersprache unterstütze, was ich sage. Wenn ich noch mehr tun möchte, nehme ich meine Stimme auf Tonband auf. Und wenn ich es etwas besser machen will, nehme ich es auf Video auf. Der entscheidende Punkt sind die Übergänge, also wie ich den Übergang vom Smalltalk zum Fachthema, von einem Argument zum nächsten oder vom Fachthema zur Schlussformulierung gestalte. Das muss ich üben. Wie richte ich einen Appell an den Gesprächspartner so, dass dieser den Druck empfindet, etwas zu entscheiden? Das sind die wichtigen Dinge.