Die künftigen Führungskräfte müssen vor allem über emotionale Intelligenz verfügen, also ihre eigene Persönlichkeit reflektieren und ihre Mitarbeiter mit Empathie wahrnehmen.

Die künftigen Führungskräfte müssen vor allem über emotionale Intelligenz verfügen, also ihre eigene Persönlichkeit reflektieren und ihre Mitarbeiter mit Empathie wahrnehmen. (Bild: Pixabay)

90 Prozent der Unternehmen sehen in der digitalen Transformation große Chancen, drei Viertel haben bereits eine Digitalisierungsstrategie, aber nur 34 Prozent berichten, dass sich die Digitalisierung bereits positiv auf ihre Umsätze auswirkt. Das sind die Kernpunkte einer aktuellen Befragung des Branchenverbands Bitkom aus März 2017. Je größer die befragten Unternehmen in der repräsentativen Umfrage, desto positiver beurteilten sie ihre Entwicklung. Im industriellen Mittelstand erwarten allerdings nur 27 Prozent höhere Umsätze. 39 Prozent erkennen auf dem Weg zum digitalisierten Unternehmen Hemmnisse durch „unzureichende Kompetenzen der Mitarbeiter“. Vielerorts fehlt das Know-how, die Geschäfts- und Arbeitsprozesse zu digitalisieren. Parallel steigt der Druck von Märkten und Kunden. Die Ansprüche an Unternehmen, Produkte und Dienstleistung wachsen massiv: Transparentere Kommunikation, individuellere Leistungen, höhere Service-Levels, schnellere und originellere Lösungskompetenz sind die Treiber der digitalen Transformation.

Generation Y lebt online und wünscht Digital Leadership

Alle Geschäfts- und Arbeitsprozesse müssen diesen neuen Rahmenbedingungen angepasst werden. Damit ändern sich auch die Anforderungen an Führung fundamental und dynamisch. Sie stellen bisherige Prinzipien des Managements komplett in Frage. Doch was genau bedeutet Führung 4.0 konkret im Arbeitsalltag? Welche Barrieren sind in den Köpfen zu überwinden, von welche Annahmen gilt es sich zu lösen? Wie gelingt es, eine unternehmerische Vision zu entwickeln und umzusetzen und zugleich die Widerstände und Bedenken durch Überzeugung aller Stakeholder aufzulösen? Klar ist: Die ökonomischen Rahmenbedingungen verlangen Führungskräften und Mitarbeitern neue Kompetenzen ab. Und dabei geht es vorrangig nicht nur um IT-, Technik- oder Medienkompetenz. Denn nicht nur Kunden stellen klassische Geschäftsmodelle in Frage. Mittlerweile arbeitet die erste Generation der „Digital Natives“ in den Unternehmen. Die 20- bis 37-Jährigen sind mit Computern aufgewachsen und in einer vernetzten Welt sozialisiert. Ihre Repräsentanten leben ein anderes Kommunikationsverhalten. Sie sind es gewohnt, persönliche Informationen und ihr Wissen zu teilen, dezentral und virtuell in Netzwerken und auf Projekten zu arbeiten. Auch ihr Wertegerüst basiert auf anderen Säulen als die der heutigen Führungskräfte der zweiten und dritten Ebene. Den Young Professionals ist Selbstverwirklichung wichtiger als Geld, Potenzialentfaltung wertvoller als Chefposten, Work-Life-Integration erstrebenswerter als Karriere, Teamleistung zählt mehr als rigoroses Einzelkämpfertum.

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