Multitasking,

Nicht nur Systeme müssen in Zukunft flexibler sein, auch Mitarbeiter sollten agiler agieren. (Bild: © aleksicze - Fotolia.com)

Den Impuls zu diesem Thema gab mir ein kürzlich erschienener Artikel in einem namhaften Magazin. Dort wurde der Weg der digitalen Transformation wieder einmal als für viele Unternehmen kompliziert bis fast aussichtslos beschrieben. Der Wandel ist aber künftig der Normalzustand und es ist kontraproduktiv, daraus immer wieder ein großes Problem daraus zu reden, anstatt Lösungsansätze vorzuschlagen. Eine permanente Drohung bedroht die Menschen. Der 'Brexit' ist aktuell ein gutes Beispiel.

In dieser Zeit großer Veränderungen muss auch der Mensch sich wandeln. Durch die Entwicklungen im Rahmen der Digitalisierung vollzieht sich für Mitarbeiter aller Hierarchiestufen ein Umbruch. Bereits jetzt führt vieles weg von den bisher bekannten klar definierten Arbeitsabläufen, aber die neuen Arbeitsweisen sind noch nicht hinreichend definiert. Es fällt das Schlagwort 'agil', alles muss agiler werden, aber das "Wie" ist noch nicht wirklich erklärt. Für viele Menschen ist diese Ungewissheit eine große Herausforderung.

Experimenteller Zustand

Die oberste Führungsebene ist hier gefordert auszusprechen was IST: wir befinden uns in einem ungewissen, experimentellen Zustand. Derzeit kann niemand sagen, wie die Arbeitswelt von morgen tatsächlich aussehen wird. Klar ist nur, dass alle mitziehen müssen.

Die Menschen in Unternehmen brauchen über die reine Wissenserweiterung hinaus einen Wegweiser, der ihnen zeigt, wie die neue Arbeitswelt funktionieren könnte. In Erwartung der wahrscheinlich auf uns zukommenden Anforderungen, könnte man weiche Fertigkeiten dafür fördern. Und die derzeit oft so ungewisse Zukunft in der Arbeit verliert ihren Schrecken, wenn man mit einer veränderten Einstellung darauf schaut. Künstler haben diesen Blick aufgrund einer anderen inneren Haltung. Ein Wegweiser muss vom Top-Management kommen.

Agile Methoden

Künstler leben und arbeiten mit der Unsicherheit einer nicht wirklich planbaren Zukunft. Dennoch wird ihre Haltung im Schaffensprozess von Optimismus, Vertrauen und Schaffensfreude getragen. Künstler folgen oftmals einer Vision und die innere Haltung dazu ist: Ich will das. Der Weg dorthin ist unklar, die Ressourcen sind knapp und auch das Ergebnis kann noch nicht eindeutig definiert werden. Ein Künstler beginnt einfach, er folgt seiner Vision und nutzt die vorhandenen Möglichkeiten sehr kreativ. Von Rückschlägen lässt er sich dabei nicht beirren. Forscher müssten das gut nachvollziehen können.

Agile Methoden, wie das 'Design Thinking' machen sich die künstlerische Sicht- und Arbeitsweise zunutze, um Probleme zu lösen und Neues zu erschaffen. Für den Businesseinsatz in Teams wurden Regeln für die Kommunikation und die Haltung, sowie Rahmenbedingungen aufgestellt. Um die Menschen in Unternehmen auf künftiges Arbeiten vorzubereiten, schlage ich eine Anlehnung an die künstlerische Haltung und an die Regeln agiler Methoden vor.

Design Thinking

Entwickelt wurde Design Thinking von Terry Winograd, Larry Leifer und David Kelley, dem Gründer der Design- und Innovationsagentur IDEO, die das Konzept auch vermarkten. Der große Förderer dieser Methode ist der Milliardär Hasso Plattner. Seit 2005 wird Design Thinking am Hasso Plattner Institut (HPI) in Stanford gelehrt, seit Oktober 2007 am HPI in Potsdam und weltweit an verschiedenen Universitäten. In Bezug auf Design Thinking wird oft betont, dass es ein Ansatz und nicht wirklich eine Methode ist.

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