Detekivjunge auf Spurensuche,

In den meisten Unternehmen ist die Neugier verschwunden, und damit auch Begeisterung und Motivation. Das sind jedoch wichtige Skills für die Führung 4.0. Wie werden wir wieder neugierig? (Bild: © LuckyImages - Fotolia)

Die Neugier ist eine der wichtigsten Kompetenzen für die Digitalisierung, denn vieles muss neu betrachtet und anders gedacht werden, um in der Führung 4.0 erfolgreich zu sein. Im Schlepptau hängen Begeisterung, Motivation und die Neugier. Künstler und Visionäre würden ohne sie nicht aktiv werden, denn die Neugier ist eine große Antriebskraft.

Jedes Kind entdeckt spielerisch und durch Ausprobieren die Welt, so lange, bis man ihm dafür "auf die Finger haut". Die neue Arbeitswelt braucht aber die Entdeckerfreude und ruft nach der Jugend, aktuell sind es die Millennials.

Allerdings ist das nicht die Lösung des Problems. Das wird deutlich, wenn man den Neurowissenschaftlern zuhört und versteht, warum die Neugier verloren geht. Dann wird klar, dass auch junge Menschen Gefahr laufen, in der vorherrschenden Arbeitswelt die Neugier zu verlieren, gefördert von Strukturen der Führung und Arbeitswelt.

Zwanglos zu Höchsleistungen mit kindlicher Neugier

Der Hirn- und Lernforscher Professor Dr. Gerald Hüther sprach Anfang 2017 über die Neugier als die ur-kindliche Entdeckerfreude: "Wenn Sie sich an Zeiten erinnern, wo Sie noch kleiner waren, also zum Beispiel als kleiner Junge, da haben Sie doch nicht einen mittelmäßigen Turm mit den Bauklötzen bauen wollen, sondern Sie wollten einen richtig hohen Turm bauen und nicht, um den höher zu bauen als andere, sondern für sich selbst. Das heißt, der Mensch ist auf Höchstleistungen organisiert. Der möchte das sich selbst beweisen, was er alles kann und was er alles fertigbringt."

Diese kindliche Motivation zum Entdecken, Gestalten und zur zwanglosen Höchstleistung werde zerstört, wenn man dem Kind "ständig zeigt, dass der Papa noch einen größeren Turm bauen kann". Oder wenn man die Menschen zwinge, ihre Türme auf eine bestimmte Art und Weise zu bauen. Wenn ein Kind elterliche oder schulische Erwartungen, Maßregelungen oder Bewertungen erlebe, dann wird "in dem Moment im Gehirn ein Netzwerk aktiviert, das auch aktiviert wird, wenn es körperliche Schmerzen erleidet".

Die Motivation ändere sich: "Das Kind lernt dann eigentlich nur noch, um endlich von seinen Eltern gemocht zu werden oder vom Lehrer oder auf irgendeine Weise dazuzugehören. Wenn jemand immer nur Druck von außen bekommen hat und man dann diesen Druck wegnimmt, kommt trotzdem nichts mehr von inne ". Die ur-kindliche Motivation zum Lernen und Entdecken sei dann zerstört.

Zur Person Professor Dr. Gerald Hüther

Professor Dr. Gerald Hüther sprach Anfang 2017 in zwei Interviews über die Gründe, warum Kinder die Freude am Lernen und Entdecken verlieren. Seine Erkenntnisse helfen zu verstehen, welche Mechanismen so stark demotivierend wirken, dass die Neugier verloren geht.

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