In einer Fabrik arbeiten Mensch und Maschine friedlich und effektiv zusammen.

Das mit EU-Mitteln geförderte Forschungsprojekt "Fluently“ verfolgt zwei Ziele: die Entwicklung eines auf künstlicher Intelligenz basierenden, tragbaren Geräts für Industriearbeiter und Roboter sowie die Entwicklung eines speziellen Schulungszentrums. (Bild: Fanuc)

Der Roboterhersteller Fanuc unterstützt die Entwicklung eines einfühlsamen Roboters für den Einsatz in der Industrie. Das mit EU-Mitteln geförderte Forschungsprojekt "Fluently“ unter der Leitung von Roboverse Reply will eine Roboterplattform schaffen, die eine echte soziale Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ermöglicht.

10 Fragen und Antworten rund um Cobots

  • Was sind Cobots?
    Cobots sind kollaborative Roboter, die zusammen mit Menschen arbeiten, um Aufgaben auszuführen.
  • Wie unterscheiden sich Cobots von traditionellen Robotern?
    Cobots sind sicherer und interagieren direkt mit Menschen, während traditionelle Roboter in der Regel von Schutzbarrieren umgeben sind und keine direkte Interaktion mit Menschen ermöglichen.
  • Was sind die Vorteile von Cobots im Vergleich zu traditionellen Robotern?
    Cobots sind kostengünstiger, einfacher zu programmieren und einzurichten und können sich flexibler an sich ändernde Arbeitsbedingungen anpassen.
  • Können Cobots den Job von Menschen ersetzen?
    Nein, Cobots sind nicht dazu gedacht, den Job von Menschen zu ersetzen, sondern sollen sie unterstützen und ihnen helfen, effizienter und sicherer zu arbeiten.
  • Wie sicher sind Cobots für Menschen, die mit ihnen arbeiten?
    Cobots sind entwickelt worden, um sicher mit Menschen zu arbeiten, und verfügen über eine Reihe von Schutzmechanismen, um Unfälle zu vermeiden.
  • Wie werden Cobots programmiert?
    Cobots können einfach über eine benutzerfreundliche grafische Benutzeroberfläche programmiert werden, ohne dass tiefes Verständnis von Programmierung erforderlich ist.
  • Werden Cobots mit anderen Robotern und Produktionsanlagen kompatibel sein?
    Ja, Cobots können in der Regel mit anderen Robotern und Produktionsanlagen integriert werden, um eine flexible und skalierbare Automatisierungslösung zu bieten.
  • Werden Cobots in der Lage sein, sich an sich ändernde Arbeitsbedingungen anzupassen?
    Ja, Cobots können sich an sich ändernde Arbeitsbedingungen anpassen, indem sie neue Programme aufnehmen oder neu kalibriert werden.
  • Werden Cobots in der Lage sein, komplexe Aufgaben auszuführen?
    Ja, Cobots können komplexe Aufgaben ausführen, wenn sie entsprechend programmiert und eingerichtet werden.
  • Werden Cobots eine bedeutende Rolle in der Zukunft der Arbeit spielen?
    Ja, es wird erwartet, dass Cobots eine bedeutende Rolle in der Automatisierung der modernen Fabrik spielen.
Operator in einer Fabrik programmiert einen Cobot von Fanuc
Fabrikarbeiter und Robotern sollen eine reibungslose Interaktion im Industrieprozess trainieren können. (Bild: Fanuc)

Das auf drei Jahre angelegte Projekt verfolgt zwei Ziele: die Entwicklung eines auf künstlicher Intelligenz basierenden, tragbaren Geräts für Industriearbeiter und Roboter sowie die Entwicklung eines speziellen Schulungszentrums mit der Bezeichnung "The Fluently RoboGym", in dem Fabrikarbeiter und Robotern eine reibungslose Interaktion im Industrieprozess trainieren können.

Zitat

„Unsere Industrieroboter sind bereits mit Sensoren zum Sehen und Fühlen ausgestattet, können aber bislang keine menschlichen Emotionen erkennen. Wir wollen erreichen, dass künftig noch mehr Menschen Industrieroboter einfach und effizient nutzen können.“

Ralf Völlinger, General Manager des Geschäftsbereichs Roboter bei Fanuc Europe

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"Arbeiter sind oft hohen kognitiven oder physischen Belastungen ausgesetzt", erklärt Professorin Anna Valente, die das SUPSI-Labor für Automation, Robotik und Maschinen leitet und Mitglied im Schweizerischen Wissenschaftsrat ist. "Wenn ein Mensch eng mit einem Roboter zusammenarbeitet, ist es wichtig, dass der Roboter die Gefühle des Menschen erkennt und entsprechend reagiert, indem er zum Beispiel seine Dynamik anpasst."

Eine gute Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ist besonders wichtig in modernen intelligenten Fabriken, in denen sich Produktionsvolumen und Produkte ständig ändern und in denen mobile Transportsysteme und Roboter neben statischen Arbeitsplätzen stehen. "Unsere Industrieroboter sind bereits mit Sensoren zum Sehen und Fühlen ausgestattet, können aber bislang keine menschlichen Emotionen erkennen", sagt Ralf Völlinger, General Manager des Geschäftsbereichs Roboter bei Fanuc Europe. "Wir wollen erreichen, dass künftig noch mehr Menschen unsere Industrieroboter einfach und effizient nutzen können."

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Die "Fluently"-Forscher konzentrieren ihre Entwicklungsarbeit auf drei für die europäische Wirtschaft wichtige Wertschöpfungsketten: die Demontage und das Recycling von Batterien für E-Bikes und Elektrofahrzeuge, Prüf- und Montageprozesse in der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie die Aufarbeitung hochkomplexer Industrieteile mittels Laserbearbeitung.

"Diese Prozesse werden derzeit fast ausschließlich manuell durchgeführt, was bei den Arbeitnehmern zu psychischen und physischen Belastungen führt", sagt Professorin Anna Valente. "Arbeitskräfte in der Produktion geraten zum Beispiel unter Stress, wenn sie Batterien demontieren, weil das Risiko einer Explosion besteht. Auch physische Belastungen etwa durch die Arbeit mit schweren Teilen in der Luft- und Raumfahrtindustrie können Stress verursachen.“

Roboter könnten in Zukunft die Arbeitnehmer zumindest teilweise von der mit diesen Prozessen verbundenen Belastung befreien sowie einige der zeitaufwändigeren Aufgaben übernehmen. Dies würde helfen, einerseits die Kompetenzen und Erfahrungen der Arbeitnehmer zu erhalten und andererseits die Möglichkeiten ihrer Weiterqualifizierung erhöhen.

"Wir wollen Roboter zu Teamkollegen des Menschen ausbilden, die ihn so gut wie möglich unterstützen", sagt Professorin Anna Valente. Ralf Völlinger von Fanuc Europe ergänzt: "Als Roboterlieferant sind wir stolz darauf, diese bahnbrechende Entwicklungsarbeit mit unseren Robotern und unserem technischen Know-how zu unterstützen."

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