Zwei Roboter aus dem Team B-Human posieren mit den Pokalen für bestes Team im Hauptwettbewerb und im Technischen Wettbewerb.

So sehen Sieger aus: Zwei Roboter aus dem Team B-Human posieren mit den Pokalen für bestes Team im Hauptwettbewerb und im Technischen Wettbewerb. (Bild: Tim Laue (CC BY-SA 4.0))

Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause fand erstmals wieder die Weltmeisterschaft im Roboterfußball statt – diesmal in Bangkok, Thailand. In der RoboCup Standard Platform League gab es in der Zwischenzeit technisch zwar viele Entwicklungen, aber am Ergebnis hat sich seit dem letzten Turnier 2019 in Sydney nichts geändert: Alter und neuer Weltmeister ist das Team B-Human der Universität Bremen und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Es konnte sich in einem deutsch-deutschen Finale gegen die HTWK Robots aus Leipzig durchsetzen.

Sieben Spiele ohne Gegentreffer

Mit insgesamt 48:0 Toren in sieben Spielen blieb B-Human ohne Gegentor unangefochtener Weltmeister. Im Spiel um den dritten Platz war rUNSWift aus Sydney erfolgreich gegen die  Nao Devils aus Dortmund (4.Platz).

Trotz der WM in Bangkok hat die Pandemie dem Wettbewerb ihren Stempel aufgedrückt. Zum einen waren weniger Teams anwesend, und einige Mannschaften nahmen aus der Ferne teil. Zum anderen gab es mehr technische Zusatzwettbewerbe, von denen die meisten auch aus der Ferne hätten durchgeführt werden können, wäre die Präsenzveranstaltung abgesagt worden.

Erkennung von Schiedsrichtergesten erprobt

In diesen sogenannten Technical Challenges geht es um das Ausloten möglicher Regeländerungen für die Zukunft. So wurde dieses Mal beispielsweise das Spiel mit Teams aus jeweils sieben NAO-Robotern getestet. Bisher bilden fünf Roboter eine Mannschaft. Auch wurde ausprobiert, ob die Roboter Schiedsrichtergesten erkennen können, um in Zukunft direkt mit dem Schiedsrichter zu interagieren, statt die Schiedsrichterentscheidungen per Funk mitgeteilt zu bekommen. Die insgesamt vier Technical Challenges wurden gemeinsam bewertet und auch hier konnte das Team B-Human den ersten Platz belegen.

Das ist B-Human

Aktuell setzt sich B-Human aus fünfzehn Studierenden der Universität Bremen, einem ehemaligen Studenten, der sich in seiner Freizeit für das Team engagiert, sowie den betreuenden Wissenschaftlern Dr. Thomas Röfer und Arne Hasselbring vom DFKI-Forschungsbereich Cyber-Physical Systems, der von Prof. Dr. Rolf Drechsler geleitet wird, und Dr. Tim Laue von der Universität Bremen aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Udo Frese zusammen. Die Firma CONTACT Software, der führende Anbieter von Lösungen für den Produktprozess und die digitale Transformation, ist seit 2017 Hauptsponsor von B-Human.

Weniger Kommunikation im Spiel erlaubt

Im Hauptwettbewerb ging es in diesem Jahr im Wesentlichen um die Reduktion der Kommunikation zwischen den Robotern während des Spiels. Bisher war es jedem NAO erlaubt, maximal eine Nachricht pro Sekunde zu verschicken. Entsprechend der neuen Regeln gilt eine maximale Anzahl für das ganze Team und das gesamte Spiel, die effektiv einer Absenkung des Datenaustauschs um den Faktor fünf entspricht. Jeder Roboter muss sich also stets vorher überlegen, ob das Versenden einer Nachricht in der aktuellen Situation wirklich sinnvoll ist.

Neunter WM-Titel in Folge

Das Bremer Team verwendete hierfür zahlreiche Kriterien sowie eine an der Restspielzeit ausgerichtete, gleitende Obergrenze, um weiterhin kooperatives Teamspiel zu ermöglichen. Insbesondere dieses Teamspiel war es, das auch bei diesem Turnier die Stärke von B-Human auszeichnete. Die flexible Positionierung und dynamische Aufgabenteilung der Feldspieler zusammen mit der seit diesem Jahr eingesetzten Fähigkeit, präzise Pässe zu besser positionierten Mitspielern zu spielen, führte in allen Wettbewerben des RoboCups zu einer deutlichen Überlegenheit auf dem Feld und verschaffte B-Human seinen nunmehr neunten Weltmeistertitel in der Standard Platform League.

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