Zwei Hände halten ein Tablet, über das der Roboterhund Spot von Boston Dynamics im Hintergrund ferngesteuert wird

Dank eines neuen Controllers auf Basis eines Tablets wird die Fernsteuerung von Spot viel komfortabler. (Bild: Boston Dynamics)

Worum geht es?

Schon bei seiner Vorstellung im Jahr 2015 hat der Roboterhund Spot von US-Hersteller Boston Dynamics für großes Aufsehen gesorgt. Seit 2019 kann man ihn nun tatsächlich mieten oder kaufen. Seitdem wird das System in einer Vielzahl von Anwendungsszenarien eingesetzt oder zumindest erprobt. Die Palette von Spot-Aufgaben reicht von der Erkundung tiefer Minen bis zum Mick-Jagger-Double.

In Zukunft könnte die Liste der Einsatzmöglichkeiten noch deutlich länger werden. Boston Dynamics hat gerade eine Reihe von Updates der Hardware sowie Ergänzungen des Spot-Ökosystems bekannt gegeben. Damit bekommt Spot neue und verbessere Fähigkeiten.

Was ist neu bei der Hardware von Roboterhund Spot?

Eine wesentliche Änderung bei den verbauten Komponenten von Spot betrifft die fünf integrierten Stereokameras, mit deren Hilfe sich Spot orientiert. Neben den Tiefeninformationen für eine räumliche Erfassung der Umgebung liefern diese künftig auch herkömmliche Farbbilder. Das ist für Spot selbst unerheblich, erleichtert aber die Arbeit für Personen, die mit Spot über die Fernsteuerung interagieren.

Was ist neu bei Spots Fernsteuerung?

Die Fernsteuerung von Spot bestand bisher aus einer Art Spielekonsole, die mit einer relativ alten Version des Mobilbetriebssystems Android ausgestattet war. Hier hat Boston Dynamics nun deutlich nachgebessert. Spots Remote Operation Software namens Scout wird nun auf einem Tablet mit einer Bildschirmdiagonale von acht Zoll ausgeführt. Dadurch ist eine Steuerung direkt durch Toucheingaben auf dem Display möglich.

Das Tablet ist "ruggedized", also gegen Umwelteinflüsse und Stürze geschützt. Es kann auch in eine Art Rahmen eingelegt und so mit physikalischen Joysticks ausgestattet werden - etwa für die Steuerung von Spots optionalem Roboterarm.

 

Wie entwickelt sich das Ökosystem rund um Spot?

Roboterhund Spot kann über sogenannte "Payloads" auf seinem Rücken erweitert und an Aufgaben angepasst werden. Die Palette umfasst neben einem Knickarm auch zusätzliche Kameras oder Sensoren.

Jetzt kommen zwei neue Payloads dazu:

Spot CORE I/O: Dabei handelt es sich um ein Computersystem auf Basis  eines Nvidia Jetson Xavier NX Moduls mit einem sechskernigen ARM-Prozessor und einem zusätzlichen Grafikprozessor. Es ist optimiert für die Ausführung von typischen Aufgaben im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz wie etwa maschinellem Lernen.

Rajant Kinetic Mesh Radio Kit: Damit soll die Konnektivität von Spot in schwierigen Umgebungen verbessert werden. Das Kit besteht aus der Payload selbst und drei Basisstationen, die ein sogenanntes Mesh-Netzwerk auf Basis des 5G-Mobilfunkstandards realisieren. Damit lässt sich auch in Gegenden ohne reguläre Mobilfunkabdeckung eine hochperformante drahtlose Kommunikationsinfrastruktur für ein Areal von knapp 20.000 Quadratmetern aufbauen.

Informiert bleiben zum Thema Robotik!

E-Mail News zum Thema Robotik, verschickt von mi connect

Erhalten Sie jede Woche unsere Updates rund um das Thema Robotik im Handwerk und im Mittelstand. Sichern Sie sich noch heute ihren Vorsprung in Sachen Automatisierung!

Newsletter hier kostenfrei bestellen.

Was ändert sich sonst noch bei Spot?

Boston Dynamics hat auch die Ladeinfrastruktur für den Roboterhund verbessert. Eine neue Ladestation kann das System innerhalb einer Stunde wieder voll aufladen.

Die neue Ladestation, in der die Akkus von Spot extern aufgeladen werden können.
Die neue Ladestation, in der die Akkus von Spot extern aufgeladen werden können. (Bild: Boston Dynamics)

Wo kann man mehr erfahren?

Mehr Details zu den Veränderungen im Ökosystem von Roboterhund Spot liefert Boston Dynamics in folgendem Youtube-Video:

Wie die Roboterprogrammierung leichter fällt

Roboterprogrammierung war urprünglich ein Thema nur für hochqualifizierte Experten. Mit der Ausbreitung von kollaborativen- und Leichtbau-Robotern sinken die Hürden für die Roboterprogrammierung immer weiter und werden breiteren Gruppen etwa in Handwerk und Mittelstand zugänglich. Einige Beispiele, wie sich der Einstieg ins Programmieren von Robotern schaffen lässt:

Mehr zum Thema Roboter programmieren erfahren Sie auf Kollege Roboter und in unserem Newsletter, den Sie hier abonnieren können.

Sie möchten gerne weiterlesen?