Esben Østergaard: „Ich fühle mich zutiefst geehrt, den nach Joseph Engelberger benannten Preis zu gewinnen. Engelberger hat mit Robotik die industrielle Fertigung revolutioniert.“

Esben Østergaard: „Ich fühle mich zutiefst geehrt, den nach Joseph Engelberger benannten Preis zu gewinnen. Engelberger hat mit Robotik die industrielle Fertigung revolutioniert.“ - (Bild: Universal Robots)

Die American Robotic Industries Association (RIA) hat Esben Østergaard mit dem Engelberger Robotics Award 2018 ausgezeichnet. Østergaard ist maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung der kollaborierenden Roboterarme von Universal Robots (UR). Durch seine Erfindung hat sich innerhalb des letzten Jahrzehnts ein Paradigmenwechsel in der Robotik vollzogen. Der Award gilt als weltweit wichtigste Auszeichnung im Bereich der Robotik.

Für den Präsidenten der RIA, Jeff Burnstein, ist Østergaard ein Visionär, der die Robotik neu definiert hat. „Esben Østergaards Arbeit hat es möglich gemacht, dass Roboter heute in Applikationen und Industriezweigen arbeiten, die früher als undenkbar galten. Sein Fokus auf den kollaborativen Aspekt hat gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen, die früher nicht mal im Ansatz über Robotik nachgedacht haben, ein immenses Interesse geweckt.“ In einer Welt, die mittlerweile zunehmend von der Zusammenarbeit von Menschen und Robotern geprägt sei, spielten die bahnbrechenden technologischen Fortschritte von Esben eine zentrale Rolle.

Prämiert: Bedienung über eine intuitive Tablet-Oberfläche

„Ich fühle mich zutiefst geehrt, den nach Joseph Engelberger benannten Preis zu gewinnen“, sagt Esben Østergaard. „Engelberger hat mit Robotik die industrielle Fertigung revolutioniert. Er war genau wie Universal Robots der Ansicht, dass ein Roboter in der Lage sein sollte, eine hohe Bandbreite von Aufgaben in einer Fabrik zu bewältigen. Ich bin ein großer Bewunderer seiner Arbeit.“ Das Entwicklerteam von Esben Østergaard hat als erstes eine fortgeschrittene Roboterprogrammierung mit benutzerfreundlicher Bedienung über eine intuitive Tablet-Oberfläche kombiniert. Damit ist es Anwendern auch ohne Programmiererfahrung möglich, die UR-Roboter schnell einzurichten und zu bedienen.

Østergaard entwickelte auch die Kraft- und Sicherheitssteuerung des Roboters. Diese sorgt dafür, dass der Roboter bei einer Kollision mit einer Person automatisch den Betrieb einstellt und keine Personenschäden verursacht, wobei die aktuellen Sicherheitsanforderungen an Kraft- und Drehmomentbegrenzungen eingehalten werden. Diese Eigenschaften haben bei einem Großteil der derzeit installierten UR-Roboteranwendungen die Notwendigkeit einer Schutzumhausung eliminiert und sind nach wie vor wegweisend für das Konzept der kollaborativen Robotik.

Dennoch, so Esben Østergaard, sei Sicherheit lediglich der Preis für den Eintritt in den Cobot-Markt. Østergaard treibt die Spitzenposition von UR weiter voran, indem er die Messlatte für das, was der Begriff ‚kollaborativ’ beinhaltet, ständig anhebt: Die Bezeichnung sagt nicht nur aus, dass Menschen direkt mit den Robotern ohne Schutzumhausung zusammenarbeiten können. Der Begriff bezieht sich auch auf die Benutzerfreundlichkeit – ein Roboter ist nicht wirklich kollaborativ, solange er nicht erschwinglich und einfach zu bedienen ist. tbö

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