Prüfstation

In sieben Prüfstationen werden die elektromagnetischen Bauteile bei Kendrion auf Herz und Nieren geprüft.

Eine Kamera scannt und analysiert den Text und entscheidet anhand des Inhalts, ob der untersuchte Magnet aussortiert wird oder seinen Weg durch die Fertigungslinie fortsetzen darf.

Jeder einzelne bei Kendrion produzierte Magnet durchläuft einen aufwendigen, vollautomatischen Prüfprozess. Grundlage für die Qualitätsprüfung ist die DIN VDE 0580, die die Stahlbeschaffenheit und die Funktionsprüfung von Elektromagneten regelt. Jeder erfolgreich geprüfte Magnet erhält einen Aufdruck mit der Kunden-Identnummer, einer Kendrion-Identnummer, verschiedenen elektrischen Kenndaten sowie der Kalenderwoche und dem Jahr der Herstellung. Dieser Teil ist die Domäne der Bluhm-Kennzeichnungstechnik. Die Linx-Inkjet-Drucker sind hardware- und softwareseitig komplett in die übergeordneten Prüfprozesse von Kendrion integriert. Dafür ersannen die Bluhm-Fachleute einige Sonderprogrammierungen.

Deutlich wird dies beispielsweise an einer speziellen Fertigungslinie. Dort werden elektromagnetische Bauteile per Hand in Werkzeugträger eingelegt und dann an sieben Prüfstationen entlang verfahren, wo verschiedene technische Daten ermittelt und mit Sollwerten abgeglichen werden. Der Linx-Druckkopf ist an einer Verfahrachse montiert, die ihn während des Drucks an der Transportbahn entlang fährt.

Welcher Drucktext jeweils auf die Bauteile aufzubringen ist, entscheidet die übergeordnete Prozess-Software. Im Steuergerät des Linx-Druckers sind alle möglichen Texte fest hinterlegt. Dieses ist wiederum über die serielle RS232-Schnittstelle mit der Steuerung der Prüfanlage verbunden.

Thomas Prior, Leiter des Industrial Engineering bei Kendrion in Donaueschingen, hebt die einfache Integration der Linx-Drucker in seine Prüfautomation hervor: „Die Linx-Drucker verfügen serienmäßig über alle nötigen Schnittstellen und Protokolle, um sie mit jeder Art von Signalen oder Daten zu versorgen. Die komplette Anbindung ging erstaunlich schnell und einfach vonstatten.“

Linx-Druckkopf
Eine Verfahrachse fährt den Linx-Druckkopf während des Drucks an der Transportbahn und dem zu kennzeichnenden Bauteil entlang.

Aufdruck entscheidet über Aussortierung eines Bauteils

Linx-Tintenstrahldrucker
Der Linx-Tintenstrahldrucker eignet sich, um glatte Oberflächen – Glas, Metall, Kunststoff – zu kennzeichnen.

Zweck der Vernetzung mit der Prozess-Software ist unter anderem auch, je nach Ergebnis des Prüfprozesses unterschiedliche Markierungen auf die Bauteile aufzubringen. Ist ein Teil als „in Ordnung“ bewertet worden, sendet die Prozess-Steuerung zusätzlich die Kunden-Identnummer an den Linx-Drucker.

Anderenfalls wird ein anderer Text übertragen, der darüber Auskunft gibt, welche der sieben Prüfstationen den Fehler erkannt hat. In dem anschließenden Aufdruck ist nicht nur die Position der Prüfstation zu erkennen, sondern ebenfalls, welcher genaue Fehlercode festgestellt wurde.

Direkt nach der Kennzeichnungsstation werden die aufgebrachten Markierungen gleich erfasst. Eine Kamera prüft, ob der Aufdruck für ein fehlerfreies Teil vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, kann das entsprechende Teil entnommen werden und anhand der Prüfmarkierung analysiert werden, welcher Art der aufgetretene Fehler ist.

Der Aufbau der Druck-Layouts war für die Anwender bei Kendrion recht einfach, wie sich Thomas Prior erinnert: „Auch ungeübte Mitarbeiter können alle nötigen Eingaben und Setups dank der einfachen und gut verständlichen Menüstruktur der Linx-Drucker schnell umsetzen.“

Am Bedienteil der Linx-Drucker lassen sich einfache Texte genauso wie Barcodes oder Grafiken mit wenigen Eingaben an der Qwerty-Tastatur eingeben. Bei Kendrion wurden neben Bereichen mit statischem Inhalt auch sogenannte Remote-Felder angelegt. Diese vordefinierten Platzhalter sind über eine einfache Tastenkombination aufzurufen, die veränderlichen Texte lassen sich eintragen.

 

Bei Kendrion werden weitere von Bluhm Systeme bereitgestellte Möglichkeiten genutzt, um den Bedienern die Texteingabe zu erleichtern. Anstatt der an die Prozess-Software angebundenen Remote-Felder sind auch Felder für die variable manuelle Texteingabe möglich. Dann können die Anwender beispielsweise aus einem Auswahlmenü den aufzudruckenden Text auswählen, oder sie erhalten eine Aufforderung zur freien Texteingabe.

In anderen Konfigurationen wäre auch der Einsatz eines Scanners möglich. Damit würden Barcodes oder Datamatrix-Codes ausgelesen, die die Eingabemöglichkeiten enthalten und daraufhin die Eingabefelder entsprechend mit Inhalt befüllen. fa

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Die Unternehmen von Kendrion

Magnete aller Art

Am Kendrion-Standort Donaueschingen produzieren die 180 Beschäftigten Elektromagnete aller Art, die dann in den verschiedensten Industriesektoren Verwendung finden, unter anderem in der Industrieautomation, in Aufzügen und in der Energietechnik. Seit 2008 ist die Firma unter dem Namen „Industrial Magnetic Systems“ einer von sieben Geschäftsbereichen des Mutterkonzern Kendrion N.V. mit Sitz in den Niederlanden.

Der international aufgestellte Kendrion-Konzern vereint verschiedene, einstmals selbstständige Magnethersteller unter einem Dach. So ging auch die 1911 gegründete Firma Binder Magnete, die seit den 1920er-Jahren Aufspanngeräte, Schutzmagnete, Magnettrommeln und Hubmagnete entwickelte und produzierte, in der Kendrion N.V. auf. Bis 1997 wurde das Familienunternehmen vom Sohn des Firmengründers, Dr. Wilhelm Binder jr., geführt, auf dessen Erfindergeist zahlreiche bahnbrechende Firmenpatente zurückgehen – von einer Kamera bis zum Elektrofahrrad.

Das Unternehmen Bluhm Systeme ist bereits seit vielen Jahren Kennzeichnungspartner von Kendrion. Eingesetzt werden vor allem Linx-Drucker als Teil von Prüfautomationssystemen.

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