© meister-boxx GmbH

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Während in den 1960er Jahren CAD (computer aided design, rechnergestützte Zeichnung) nur ein Hilfsmittel beim technischen Zeichnen war, sind die heutigen CAD-Anwendungen multifunktionale Tools für den Entwurf und die Konstruktion technischer Lösungen – meist in 3D.

Der Einsatzbereich von CAD-Systemen ist groß, die Anforderungen sind sehr unterschiedlich. So gibt es heute auf dem Markt viele Anbieter und noch mehr Systeme. Das breite Angebot ist begrüßenswert, aber die Auswahl des passenden Systems wird dadurch zur Herausforderung. Eine Entscheidungshilfe bieten folgende Kriterien:

Zuerst stellt sich die Frage, wofür das CAD-System eingesetzt werden soll. So trivial das klingt, ist es meist nicht: Das „Wofür“ ist meist außerordentlich komplex. Die enge Absprache mit den (zukünftigen) Anwendern hat deshalb oberste Priorität. Für diesen Schritt ist es sinnvoll, den Ist-Zustand zu analysieren, und festzustellen, warum man diesen verändern möchte und welchen Nutzen man sich davon verspricht. Zu überlegen ist auch, was das Programm in naher Zukunft leisten soll. Sind das Konstruieren in der Cloud, Echtzeit-Rendering oder dynamische Simulationen ein Thema? Dann sollte der Softwareanbieter der Wahl diese Themen im Fokus haben.

Zu beachten ist auch, ob die vorhandene Soft- und Hardware kompatibel mit dem neuen CAD-System ist. Meist ist dann auch schon zu erkennen, ob eine Softwarelösung von der Stange eingesetzt werden kann oder ob eine maßgeschneiderte Lösung notwendig ist.

Auch organisatorische Fragen sind zu klären, z. B. inwieweit Schulungen für das neue CAD-System notwendig sind und wer diese durchführt. Grundsätzlich sollten möglichst vertraute Menü- und Befehlsstrukturen für neue Benutzer gewählt werden. Erfahrene Anwender bevorzugen schlanke Menüstrukturen, um möglichst schnell zu arbeiten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Datenaustausch, z. B. zwischen Lieferant und Dienstleister oder vom CAD- zum CNC-Programm oder zum 3D-Drucker. Die meisten CAD-Hersteller setzen nämlich auf ein eigenes Dateiformat. Allerdings gibt es inzwischen Formate, die von den meisten Programmen gelesen werden können (z. B. STEP nach ISO-Norm 10303 oder DXF von Autodesk). Trotzdem sollte unbedingt geprüft werden, ob der Datenaustausch auf diese Weise einwandfrei funktioniert. Sonst benötigt man eine sog. direkte Schnittstelle, die an das jeweilige System individuell angepasst wird.

Zu vergessen sind auch nicht die Themen Support und Wartung. Deshalb sollte man den Anbieter fragen, wie er die Einführung der Software unterstützt, ob eine Service-Hotline existiert und wie oft Software-Updates erfolgen.
Die CAD-Systeme, die dann in der engeren Wahl sind, werden anhand von typischen Anwendungsfällen in der Praxis getestet.

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