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(Bild: Lino)

Das Vortragsprogramm der erstmals zweitägig veranstalteten Lino-Design-&-Sales-Automation-Konferenz 2015 war breit gefächert. Neben allgemeinen Vorträgen und Anwenderberichten wurden Hands-on-Sessions und Expertenrunden angeboten. In Letzteren ging es dann tief in die Technologie der von Lino angebotenen Softwarepakete.

Lino bietet neben Technologie-Beratung, Design-Automation, Vertriebs- und Produktkonfiguration ein breites Portfolio in den Bereichen 3D-CAD, 3D-Rendering sowie Datenklassifikation an, die durch eigene Lösungen ergänzt wird. Das Unternehmen entwickelt auch eigene Software, beispielsweise Lino-3D-Layout. Die SolidWorks-Zusatzanwendung ermöglicht das Erstellen von 3D-Aufstellplänen zur Projektierung und zum Vertrieb von Industrieanlagen.

3D-Modelle mit Regeln versehen

Dabei greift 3D-layout auf die Daten des Produktkonfigurators TactonWorks zu. Diese ebenfalls in SolidWorks integrierte Applikation ermöglicht es, 3D-Modelle mit Regeln, Tabellen und Verknüpfungen zu versehen und diese über eine einfache Oberfläche zur Auswahl zu stellen. TactonWorks ist eine in SolidWorks integrierte Version des Vertriebs- und Produktkonfigurators Tacton. Damit arbeiten zwei SolidWorks-Addons auf Basis des CAD-Systems zusammen.

Sogar noch eine dritte Applikation kam hinzu, als der Münchner Simulationsanbieter Machineering seine Lösung IndustrialPhysics, eine 3D-Physiksimulation mit Echtzeitfähigkeit, präsentierte. In einem Praxistest verknüpften Lino-Mitarbeiter Ingo Knoch und Machineering-Entwicklungsleiter Georg Wünsch Modelle aus 3D-layout mit der Physiksimulation. Damit ließ sich der Transport von Bauteilen auf den Förderbändern, die Knoch in 3D-layout interaktiv zusammengesetzt hatte, realistisch simulieren.

 

Hier eine Fahrt durch die Intralogistik mit der Simulationssoftware industrialPhysics im Firmenvideo von machineering

Voraussetzung ist das Hinterlegen der physikalischen Eigenschaften der Bauelemente. Die für IndustrialPhysics benötigten Parameter werden dabei im SolidWorks-Modell gespeichert – im Fall der Präsentation bei Lino ein Zeitaufwand von zwei Tagen. Ist diese Vorarbeit einmal getan, lassen sich beliebige Aufstellplanungen simulieren, die Definition berücksichtigt dabei die Konfiguration der Bauelemente, beispielsweise wenn die Breite eines Förderbands geändert wird.

Engineering 4.0

Zur Eröffnung des zweiten Tages sprach Senior Sales Director Dassault Systèmes Uwe Burk über Engineering 4.0. Er zeigte, dass sich von der Erfindung der Dampfmaschine – die die erste industrielle Revolution markiert – im Jahr 1780 bis zum Jahr 1970 zwar die Technik rasant weiterentwickelte, aber das Werkzeug des Konstrukteurs – die Zeichnung – fast gar nicht.

Die weiteren Entwicklungen im Engineering waren keine Revolutionen, sondern Evolution: Das Zeichenbrett wurde durch das 2D-System ersetzt, um 1995 definierte Burk Engineering 3.0 mit der Einführung der 3D-Modellierung. Heute kommt mit der Automatisierung der Konstruktion die vierte Evolution.

Burk sieht als Voraussetzung dazu den Dreiklang aus CAD, Simulation und PDM. Diese drei Säulen sind jedoch erst in einem Drittel der weltweiten Fertigungsunternehmen im Einsatz, in Deutschland nutzen 40 Prozent der Unternehmen immerhin zwei der Säulen mit Schwerpunkt auf CAD und PDM. 15 Prozent der Unternehmen in Deutschland nutzen sogar nur CAD – es gibt also noch einiges zu tun, bevor der Schritt zu Engineering 4.0 gegangen werden kann.

Die Lino-Design-&-Sales-Automation-Konferenz zeigte an vielen Beispielen, wie die Automatisierung der Konstruktion nicht nur Zeit spart, sondern die Prozesse reibungsloser und weniger fehlerhaft ablaufen lässt.

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