3-MW-Generator,

Entwickelt und dank einer Software nach außen gut kommuniziert: Modularer 3-MW-Generator von Venpower, eingebaut in eine Windkraft-Gondel. (Bild: Venpower)

Ein Ingenieur kann die tollsten Erfindungen machen, Patente einreichen, Patente erhalten, Muster bauen – wenn niemand davon erfährt, wird trotzdem kein Erfolg daraus. Darum ist gerade im Ingenieursumfeld Kommunikation so wichtig: intern und ganz besonders nach außen. Ein Tool, das eine Brücke zwischen den Bereichen Konstruktion und Dokumentation, Kommunikation, Marketing bildet, ist der Solidworks Composer von Dassault Systemes, den der Dienstleister DPS Software, der über 31 Geschäftsstellen in D-CH-A und Polen verfügt, vermarktet und implementiert.

Das Unternehmen Venpower, das im brandenburgischen Neuruppin ansässig ist, hat die damit verbundenen Chancen rechtzeitig erkannt. Im Mittelpunkt des Unternehmens stehen neue Generatoren für Windkraftwerke, geeignet für hohe Leistungen ab drei Megawatt – nach oben offen bis zu acht oder zehn Megawatt oder mehr. Entwickelt, konstruiert und berechnet wurde die neue Technik von Geschäftsführer Peter Hein. Er konnte erkennen, dass für zukünftige Windkraftanlagen, mit sehr viel höheren Leistungen als damals üblich, neue Generatoren nötig waren.

Auf diese Erkenntnis hat er seine Entwicklungen ausgerichtet. Dabei folgt das Grundprinzip der Flux Switching-Machine (in etwa Fluss-Schalt-Prinzip). „Eine deutsche Übersetzung gibt es nicht“, erklärt Hein. „Wir haben daher den Namen Permavent dafür kreiert.“ Neben der Maschine selbst entwickelte das von ihm gegründete Unternehmen einen angepassten Vollumrichter, der das System vervollkommnet hat.

In drei Tagen eingearbeitet

Inzwischen ist sich Peter Hein sicher: „Nur mit unserem System können heute und in den nächsten Jahren Anlagen von mehr als drei Megawatt technisch und kommerziell aufgebaut und betrieben werden.“ Bei DPS Software fand Peter Hein das CAD-System Solidworks. „Ich fand, dass das System leicht zu erlernen war; ich habe drei Tage gebraucht, und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis hat in meinen Augen gepasst“, resümiert Hein. Auch mit der Betreuung durch DPS, nicht zuletzt durch die Hotline, ist man sehr zufrieden. Heute umfasst die Installation bei Venpower drei Lizenzen. Neben der Konstruktion mechanischer Baugruppen setzt man auch Solidworks Simulation für die Berechnung linearer Systeme ein, sowie deren Optimierung. Diese Software ist im CAD-System integriert und somit für jeden Konstrukteur verfügbar, um an seinen Teilen und Baugruppen FEM-Analysen durchzuführen.

Dokumente für Kunden, Lieferanten, Schulungen

Generatormontage,
Generatormontage in einem späteren Zustand. Video erzeugt in Solidworks Composer. (Bild: Venpower)

Der Solidworks Composer baut auf den CAD-Daten auf und erlaubt es, sie in vielfältiger Weise weiterzuverarbeiten – für 2D-Dokumente, für 3D-Darstellungen oder eben als elektronische Dokumente, bis hin zu Video. Bediener können Ingenieure sein, aber auch Anwender mit nichttechnischer Ausbildung. Dabei ist die Bedienung des Systems so einfach gestaltet, dass zwei Tage Schulung für den Einstieg genügen.

Neben der klassischen Dokumentation lassen sich auch Unterlagen für die Kommunikation – zum Kunden, zu Lieferanten oder eben auch zum eigenen Management – oder auch für Schulungszwecke erstellen. Die Software arbeitet grundsätzlich im Kontext des CAD-Systems. Dadurch hat der Anwender alle Teile einer Konstruktion und muss sie nicht irgendwo suchen. Zum anderen, wenn am CAD-Modell etwas geändert wird, erfolgt auch eine Änderung auf der Composer-Seite. Da die Darstellungen in Composer assoziativ zum CAD-System sind, kann schon früh, praktisch konstruktionsbegleitend, mit der Dokumentation begonnen werden. Alle Dinge, welche die Konstrukteure im Laufe des Prozesses verfeinern oder nachtragen, finden sofort Eingang in die Dokumentation.

Bis hin zum Video

Montageanleitung,
Grafische Darstellung einer Montageanleitung für die Teilmontage von Komponenten. (Bild: Venpower)

„Ein wesentlicher Teil unserer Vermarktung ist die Visualisierung. Wir müssen in der Lage sein, unsere sehr komplizierte Technik anschaulich darzustellen“, betont Peter Hein. Bei dieser Aufgabe hilft ihm und seinen Mitarbeitern der Composer effektiv. „Wir sind damit in der Lage, Dokumente und sogar Videos in vertretbarem Aufwand herzustellen“, sagt Anne Neumann, die das Tool in zwei Tagen verstanden hat.

Venpower nutzt den Composer aktuell für die Kommunikation nach außen, aber auch etwa für Montageanleitungen im eigenen Werk. Hein sagt: „Bei Teilen, die circa 100 Tonnen wiegen, sollte man nicht lange überlegen müssen, wie sie zusammengebaut werden.“ Das Unternehmen nutzt dazu auch die Möglichkeit, mithilfe des Composers Videos zu erstellen. Bewegte Bilder helfen der Vorstellungskraft und zeigen den Monteuren unter anderem, welche Flächen aufeinander stehen müssen oder auch wie die Reihenfolge der Montage zu sein hat. „Unsere Zeit ist sehr durch visuelle Eindrücke geprägt. Das ist einfach der Trend. Und durch den Composer können wir einfach diesem Trend folgen“, schließt Peter Hein das Gespräch ab. aru

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