Die Stahlproduktion, einst Herz der europäischen Schwerindustrie, hat schon bessere Tage gesehen. Stagnierende Nachfrage im Heimatmarkt, dazu wachsende Konkurrenz aus China und Osteuropa: Um in diesem Markt dauerhaft und zukünftig zu bestehen, bedarf es, jedes Potenzial zu heben. Die Produktionserträge um einen zweistelligen Prozentsatz steigern? Klingt wie ein Wunschtraum – ist aber keiner.

Ein führender Edelstahl-Produzent macht vor, wie es geht. Das Unternehmen digitalisierte die Prozesssteuerung und die Überwachung der Produktionsanlagen. Die Fachkräfte in den Hallen können sich nun wieder ganz auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren: die Produktion. Den Rest erledigen weitestgehend Algorithmen – und sichern damit wertvolle Arbeitsplätze.

Hinter diesem Coup steckt Wipro. Der Spezialist für IT-Beratung, Software-Entwicklung und Outsourcing gehört mit weltweit 150.000 Mitarbeitern zu den führenden IT-Unternehmen Indiens.

Ganz nebenbei zählt Wipro zudem zu den weltweit wichtigsten Entwicklungspartnern im Engineering-Bereich. Es ist auch diese Kombination, der Wipro ein tiefes Verständnis der Anforderungen des produzierenden Gewerbes an IT-Lösungen im Bereich Industrie 4.0 verdankt. Wipro setzt in der Beratung seiner Kunden und der Umsetzung der vereinbarten Projekte auf drei Elemente: tiefes regionales Branchenverständnis, Technologiekompetenz und hohe Sicherheitsstandards.

Um auch die Bedürfnisse unterschiedlicher Branchen hierzulande zu verstehen, hat das Unternehmen vor rund zwei Jahren eigens eine neue Europa-Strategie aufgesetzt. In diesem Zug hat das IT-Unternehmen massiv in Personal investiert und hiesige Spezialisten mit langer Branchenerfahrung angeworben. Rund 900 Mitarbeiter sind es in Deutschland derzeit. Zwei Mal so viele, so die Wachstumspläne, sollen binnen der kommenden drei Jahre hinzukommen.

Ergänzend hat das Unternehmen sogar ein eigenes Forschungszentrum gegründet. Im Wipro Center for Business Resilience an der WHU – Otto Beisheim School of Management, werden seit rund einem Jahr Erkenntnisse darüber gewonnen, wie IT die Anpassungsfähigkeit von Unternehmen an sich wandelnde Märkte – etwa durch Entwicklungen wie Industrie 4.0 – in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sichern kann. Diese Erkenntnisse fließen unter anderem in die sogenannten Automotive Hubs des Unternehmens ein.

In Wolfsburg, Stuttgart und München fasste Wipro vor kurzem seine Branchenexperten für die Automobilindustrie zusammen. Sie beraten Autobauer und ihre Zulieferer dort aus nächster Nähe.

Kosteneffizienz und Sicherheit

Zweiter Baustein neben der regional abgestimmten Beratung sind umfangreiche Investitionen in technologische Innovationen. Am Hauptsitz im indischen Bangalore arbeiten Entwicklerteams daran, Dienstleistungen wie maßgeschneiderte Software-Lösungen und ihren Betrieb zu automatisieren.

Mit ihrer Hilfe lassen sich die Kosten für die Implementierung und den Unterhalt digitaler Bausteine der Industrie 4.0 drastisch senken.

Der nächste Schritt ist bereits gegangen. Mit Holmes präsentierte Wipro Ende des vergangenen Jahres ein selbstlernendes System, das zahlreiche Informations- und Kontrollanfragen, deren Beantwortung bislang Menschenhand und -kopf verlangten, zukünftig eigenständig übernehmen kann.

Sicherheit wird groß geschrieben

Ein drittes Feld, das für jegliche Industrie-4.0-Anwendung immanent ist, hat Wipro ebenfalls frühzeitig beackert: die Sicherheit. Experten entwickeln umfangreiche Konzepte, die Daten vor unerwünschten Zugriffen Dritter schützen, und implementieren sie beim Kunden. Ein eigenes Rechenzentrum in Meerbusch bei Düsseldorf bietet zudem die Möglichkeit, Informationen direkt in Deutschland unter der Ägide hiesiger Datenschutzbestimmungen aufzubewahren. Komplettiert wird das Portfolio von Rechenzentren weltweit, die den modernsten Sicherheitsstandards angepasst sind.

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