Schläuche Anlauf,

Funkionalität und Lebensdauer werden entscheidend von einem guten Zusammenspiel zwischen Armatur und Schlauch beeinflusst. (Bild: Parker Hannifin)

Hersteller von Hydraulikanlagen erwarten, dass Systemkomponenten auf ihre Anforderungen ausgelegt sind. Hydraulikschläuche etwa müssen hinsichtlich Material, Leistung und Spezifikationen universelle Standards wie die ISO 18752 erfüllen. In der Vergangenheit basierten die wichtigsten Spezifikationen für Hydraulikschläuche auf detaillierten Maßangaben und Konstruktionsmerkmalen. Die gängigsten Spezifikationen bezogen sich auf Standardmaße für Schläuche mit einer und zwei Geflechtslagen (EN 853 – SAE J 517 100R1 und R2), zwei Geflechtslagen im Compact-Design (EN 857) sowie auf Standards für vier- und sechslagige Spiralschläuche (EN 856 – ISO 3862 Type 4SP, 4SH, R12, R13, R15 – SAE J 517 100R12, 100R13, 100R15).

Praxis in Spezifikationen abgebildet

Komplexe Maschinen,
In komplexen Anlagen erleichtert ein einheitliches System die standardkonforme Auswahl der Hydraulikschläuche. (Bild: Parker Hannifin)

Neue Spezifikationen basieren nicht mehr auf dem reinen Schlauchaufbau und den technischen Daten, sondern bilden die Konstruktionspraxis ab und orientieren sich deshalb an wesentlichen Anforderungen der Anwender – etwa Betriebsdruck, Temperatur und Lebensdauer. Schließlich müssen auch Schläuche und Armaturen die ständig steigenden Anforderungen von modernen Maschinen und Anlagen erfüllen, die bei anspruchsvollen Anwendungen in rauen Umgebungen eingesetzt werden. Innovative Hydraulikschlauchhersteller orientieren sich daher zunehmend an den neuen isobaren Spezifikationen wie ISO 18752.

Die 2006 eingeführte und zuletzt 2014 aktualisierte Spezifikation ISO 18752 ist die neue Referenz für Hydraulikschläuche. Sie legt die Anforderungen für zehn isobare Klassen im Bereich von 3,5 bis 56,0 MPa fest, ebenso vier Kategorien (A bis D, je nach Impulsdruckfestigkeit bei einer bestimmten Temperatur) sowie sieben Typen von Hydraulikschläuchen und Schlauchleitungen mit Druckträgern aus Draht- oder Textilgeflecht. Nach dem Außendurchmesser des Schlauchs werden diese Kategorien unterteilt in Standardtypen (AS-BS-CS) und Compact-Schlauchtypen (AC-BC-CC-DC), die kleinere Außendurchmesser und Biegeradien aufweisen als die Standardklassen. ISO-18752-Schläuche sind für Hydraulikflüssigkeiten des Typs HH, HL, HM, HR und HV geeignet und gemäß ISO 6743-4 für einen Temperaturbereich von -40 bis +120°C. Als Teil des Global-Core-Programms bietet Parker Hannifin, Hersteller in der Antriebs- und Steuerungstechnologie, robuste Hydraulikschläuche nach ISO 18752-Spezifikation. Die Schläuche halten den meist üblichen Betriebsdrücken in der Industrie (21 bis 42 MPa) stand. Mit den Qualitätsstufen „Good“, „Better“, „Best“ und kompakten Abmessungen decken sie viele Anwendungen ab.

Robuste, vielseitige Schläuche

„Good“ bezeichnet eine Standardschlauchdecke für den Temperaturbereich bis zu +100 Grad Celsius. Der Schlauch besteht aus langlebigem synthetischem Gummi und ist beständig gegen leichten Abrieb sowie UV-Strahlung und Ozon. „Better“ steht für eine Tough-Cover-Schlauchdecke (TC) für den Temperaturbereich bis zu +125 Grad Celsius. Die TC-Decke ist 80-mal abriebfester als die Standarddecke und bietet eine erhöhte Abriebfestigkeit für starke Beanspruchung. Für extrem starke Beanspruchung ist die Variante „Best“ ausgelegt: Die Super-Tough-Schlauchdecke (ST) ist etwa 450-mal abriebfester als die Standardversion. Weitere Merkmale sind eine garantierte Zuverlässigkeit und längere Wartungsintervalle. Neben der abriebfesten Schlauchdecke gilt es bei der Auswahl eines Hydraulikschlauchs weitere Kriterien zu beachten: etwa die richtige Größe, um Druckverluste zu minimieren und Beschädigungen durch Hitze oder übermäßige Turbulenzen zu verhindern.

Der richtige Innendurchmesser ist unerlässlich für eine optimale Durchflussgeschwindigkeit. Ferner muss der Schlauch für die Temperatur von Medien und Umgebung ausgelegt sein und eine ausreichende chemische Beständigkeit aufweisen. Im Interesse der Sicherheit sollten Hydraulikkomponenten wie Schläuche, Armaturen und Schlauchpressen stets aus einer Hand bezogen werden. Der empfohlene Sicherheitsfaktor ist in jedem Fall einzuhalten.

Gutes Zusammenspiel

Entscheidend für die Funktionalität und Lebensdauer einer Hydraulikanlage ist die richtige Kombination von Schlauch und Armatur. Um die Schlauchauswahl und -auslegung so einfach wie möglich zu gestalten und die Systemkomplexität zu reduzieren, bietet die Produktfamilie fünf Schlauchtypen in Verbindung mit zwei Armaturenserien als einheitliches System. Die Bestandteile sind nach den Leistungsfestlegungen der ISO 18752 (Kategorien und Typen) gefertigt und geprüft.

Das hochfeste und kompakte Design der Schläuche vermindert die Biegekraft erheblich und erleichtert somit den Einbau der Schlauchleitung – und das bei reduziertem Gewicht. Global-Core-Schläuche sind mit zwei Millionen Zyklen auf Impulsfestigkeit/Lebensdauer sowie auf Flex-Impuls geprüft und bieten in allen Größen einen konstanten Betriebsdruck von 35 MPa. Die vierlagigen Spiralschlauchtypen sind auch für solche Anwendungen erhältlich, bei denen eine erhöhte Elastizität gefordert ist. Zudem stehen Varianten zur Verfügung, die höhere Anforderungen an Druckbeständigkeit oder Flexibilität erfüllen.

Das Schlauchprogramm macht die Auswahl von Hydraulikschläuchen und den passenden Armaturen einfacher. Besonders empfiehlt sich die Parkrimp-No-Skive Pressarmaturen-Serie 43/48 mit mehr als 2500 Anschlussformen für eine schnelle Konfektionierung ohne Abschälen der Schlauchdecke. Für den Einsatz in stark korrosiver Umgebung sind Varianten aus Edelstahl die beste Wahl. ck

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