Wuppertaler Schwebebahn, SKF
Sie fahren dank SKF in Zukunft geräuschminimiert durch die Kurven: die neuen Waggons der Wuppertaler Schwebebahn, hier das erste Fahrzeug der Generation 15 in der Fahrzeugwerkstatt von WSW mobil. (Bild: SKF)

Beim Spurkranzschmiersystem SKF EasyRail Airless wird von einer Behälterpumpe aus das Schmiermittel der elektromagnetischen Dosierpumpe über eine Ringleitung zugeführt. Die elektromagnetische Pumpe bringt das Schmiermittel in einer vorbestimmten Menge ohne Verwendung von Druckluft auf die Spurkränze. Diese „Pumpen-Düsen-Einheit“ ist mit einem Heizsystem ausgestattet, das die Abgabe auch bei großer Kälte zuverlässig ermöglicht.

„Wir setzen in Wuppertal elektromagnetische Pumpen vom Typ PER mit zwei Düsen und eine Behälterpumpe vom Typ KFG mit zwei Kilogramm Fassungsvermögen ein. Die PER-Pumpe bringt das Fett in Dosen von 40 Kubikmillimetern pro Düse und Hub in weniger als 0,5 Sekunden auf den Spurkranz“, schildert Tobias Weber, Account Manager Railway bei der SKF Lubrication Business Unit. Weber steht nach wie vor in ständigem Kontakt zu WSW mobil und begleitet die letzten Feinjustierungen.

Führerhaus, SKF
Blick in das Führerhaus der neuen Fahrzeugserie, die mit einem modernen Zugsicherungssystem ausgestattet ist. (Bild: SKF)

Das Steuergerät der SKF-Lösung vom Typ LCG2 ist mit einem Kurvensensor ausgestattet. Er unterstützt eine sparsame und umweltfreundliche Anwendung des Schmiermittels. Das SKF-System bei der Wuppertaler Schwebebahn ist platzsparend am ersten Drehgestell untergebracht. Der Verzicht auf Druckluft macht einen Kompressor wie bei alten Varianten überflüssig. Dies spart Platz wie auch Kosten und reduziert den Aufwand für Verkabelungen. „Die Empfindlichkeit der Anlage ist elektronisch gesteuert. Der Anwender kann den Kurvensensor individuell einstellen und festlegen, wann genau gespritzt wird“, sagt Tobias Weber.

Die Praxistests an den neuen, von Vossloh-Kiepe gebauten Wagen sind durchweg positiv verlaufen. „Unsere Erfahrungen sind gut, die Anlage erfüllt ihre Aufgabe absolut zuverlässig“, sagt Thomas Kaulfuss. Gute Schmierungsergebnisse habe bereits die in dem Bestandsfahrzeug eingesetzte Anlage geliefert. Im Vergleich zur Druckluftversion sorge das SKF-System für deutlich weniger Lärm in den Kurvenfahrten. „Dadurch hatte SKF einen entscheidenden Vorteil. Die Experten waren schon einmal bei uns und wir haben gesehen, dass deren Variante funktioniert. Das hat die Suche nach einer geeigneten Lösung für die neuen Waggons deutlich erleichtert“, beschreibt Kaulfuss die Entscheidungsfindung.

Weniger bringt mehr

Schwebebahn, Tesche-Hasenbach
Das Wahrzeichen von Wuppertal: die neue Schwebebahn über der Wupper. (Bild: Wuppertaler Stadtwerke / Stefan Tesche-Hasenbach)

Vorteile sieht Kaulfuss auch in der technischen Auslegung der Anlage. „Da die Druckluftversorgung wegfällt und ein Kompressor nicht erforderlich ist, haben wir nicht so viele Komponenten am Fahrzeug. Dies spart Gewicht. Darüber hinaus ist die Montage einfacher, weil wir weniger Kabel und Rohre verlegen“, sagt er. Eine wichtige Frage sei die Einstellung der Dosierung gewesen. Das Steuergerät mit Sensor löse diese Aufgabe problemlos. Es reagiere präzise auf Tempo und Kurvenfahrten. „Die Ansteuerung über das Betriebssystem gibt uns die Möglichkeit, jederzeit auf sich ändernde Bedingungen zu reagieren“, so Kaulfuss.

Die Zusammenarbeit mit den SKF Experten bezeichnet Kaulfuss als vorbildlich. Die Spurkranzschmieranlage musste auf die besonderen Bedürfnisse der Wuppertaler Schwebebahn abgestimmt werden. „SKF war dabei stets vor Ort, baute die Komponenten ein und führte Anpassungen durch. Das war eingespielte Teamarbeit“, schildert der Betriebsleiter. Technisch biete EasyRail Airless viele Features, „an die wir uns noch Schritt für Schritt herantasten.“ Vom Erfolg des Projekts ist Kaulfuss überzeugt. „Wir werden unser Ziel erreichen, die Fahrgeräusche zu minimieren.“ eh

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